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#Pflegenotstand – immer mehr Krankenschwestern und -pfleger fehlen

„Pflegenotstand – immer mehr Krankenschwestern und -pfleger fehlen“

Aktuelle Berechnungen des Kompetenzzentrums für Fachkräftesicherung im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums zeigen, dass mindestens 35.000 Fachkräfte wie Krankenschwestern in der Pflege fehlen.

Dabei handelt es sich um Schätzung, die eher konservativ ausgerichtet ist. Tatsächlich dürften 2022 und in den kommenden Jahren weitaus mehr Fachkräfte fehlen. Seit 2011 ist die Zahl der offenen Stellen in diesem Bereich um gut 40 % gestiegen. Welche Ursachen hat der Pflegenotstand, welche Lösungen gibt es?

Die Corona-Pandemie hat den Pflegenotstand schonungslos offengelegt

Die Experten der Untersuchung betonen, dass in keinem anderen Beruf wie in der Alten- und Krankenpflege derart hohe Engpässe beim Personal zu beklagen sind. Bei Krankenschwester und -pfleger handelt es sich angesichts dessen um äußerst begehrte Fachkräfte. Das wird schnell zahlenbasiert fassbar, wenn auf Portalen offene Stellen für Krankenschwester und -pflege gesucht werden.

Engpässe beim Personal sind bereits Realität in vielen Kliniken

Die Analyse aktueller Daten zum Pflegenotstand zeigt, dass Engpässe bereits vorhanden sind. Dies ist vor allem in der Akutphase der Corona-Pandemie offensichtlich geworden, als eine Überlastung des Gesundheitssystems befürchtet wurde. In Wirklichkeit gehört diese Überlastung jetzt schon zum Alltag in vielen Kliniken. Zahlreiche Betreiber klagen darüber, aufgrund von Personalmangel bestimmte Kapazitäten an Klinikbetten nicht mehr betreiben zu können. Zudem wurde als Folge der Corona-Pandemie mit einer Kündigungswelle des ermüdeten Personals gerechnet. Hinzu kommen weitere Engpässe durch Krankmeldungen und kurzfristige Personalausfälle, was die Planung immer schwieriger macht. Immer mehr offene Stellenangebote für Krankenschwestern sind ausgeschrieben und es wird immer schwieriger qualifiziertes Personal zu finden. Es bleibt abzuwarten, inwiefern die Folgen der Pandemie den Pflegenotstand weiter beeinflussen werden.

Es gibt keine Reserven mehr beim Personal in Kliniken und Heimen

Gerald Gaß, Vorsitzender der Deutschen Krankenhausgesellschaft, schlägt angesichts eines massiven Mangels an Fachkräften Alarm. Er gibt an, dass es teils mehrere Monate dauere, bis eine Stelle mit einer Krankenschwester bzw. einer Fachkraft neu besetzt werden kann.

Laut Krankenhausgesellschaft sind 2021 6 % aller Stellen auf den Normalstationen unbesetzt geblieben. Noch dramatischer ist der Pflegenotstand auf Intensivstationen, wo bis zu 12 % aller Stellen nicht mehr besetzt werden können. Bestätigt werden diese Entwicklungen durch die Bundesagentur für Arbeit: Diese kann für die letzten Jahre steigende Zahlen für offene Stellen im Pflegebereich vorweisen. Da es teils monatelang dauert, bis eine Stelle neu besetzt ist, werden freie Stellen in einigen Krankenhäusern nicht mehr ausgeschrieben. Das führt zu einer Mehrbelastung des vorhandenen Pflegepersonals und es wird nicht zur Erhöhung der Attraktivität der Arbeitsbedingungen beitragen.

Welche Gründe gibt es für den Pflegenotstand?

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft gibt an, dass die Zahl der nicht besetzten Stellen in den letzten Jahren stetig, nicht sprunghaft angestiegen ist. Insofern handelt es sich um eine langfristige Entwicklung, deren Ausmaß erst in der Pandemie in den Fokus der öffentlichen Diskussion gerückt ist. Dabei sind auch die schwierigen Arbeitsbedingungen und die ausbaufähigen Verdienstmöglichkeiten als Hindernis genannt worden, sich für eine Ausbildung im Pflegebereich zu entscheiden.

Angesichts der enormen Arbeitsbelastung haben sich viele Fachkräfte zur Kündigung entschieden. Viele suchen nun ihr berufliches Glück in anderen Bereichen. Ein weiterer struktureller Grund ist darin zu sehen, dass die geburtenstarken Jahrgänge nun nach und nach in Rente gehen. Das wird die Personalengpässe in vielen Kliniken weiter verschärfen.

Soweit es sich bis Mai 2022 beurteilen lässt, hat die Impfpflicht bislang keine gravierenden Auswirkungen auf den Pflegenotstand. Es war befürchtet worden, dass durch die Impfpflicht noch mehr Fachkräfte dem System den Rücken zukehren würden.

Fazit: Kann die generalistische Pflegeausbildung die Lösung sein?

Experten sind sich einig darüber, dass der Pflegenotstand akut ist. Es gibt nicht den einen Haupthebel für die Ursachenbehebung. Sicherlich muss das Berufsbild von Krankenschwester und Co. in Zukunft attraktiver werden, und zwar nicht nur in puncto Bezahlung. Für junge Auszubildende ist eine attraktive Work-Life-Balance wichtiger denn je. Das dürfte eine wesentliche Lehre aus der Corona-Pandemie sein.

Zukünftig stehen dem Arbeitsmarkt Generalisten in der Pflege zur Verfügung

Mit der seit 2020 neu geordneten Berufsausbildung in den Pflegeberufen ist die Politik einen ersten Schritt Richtung Zukunft gegangen. Nun besteht die Möglichkeit, eine generalistische Pflegeausbildung zu absolvieren oder sich weiterhin im dritten Ausbildungsjahr zu spezialisieren. Generalisten haben die Möglichkeit, sehr viel flexibler in den Bereichen Krankenpflege, Altenpflege oder Kinderkrankenpflege zu arbeiten bzw. zu wechseln. Von dieser neuen Flexibilität profitiert auch der Gesundheitsbereich, denn Generalisten können bedarfsgerechter eingesetzt werden bzw. mehr Verantwortung übernehmen.

Die neue Ausbildung, bessere Verdienstmöglichkeiten und Arbeitsbedingungen sollen dazu führen, wieder mehr Menschen für eine Ausbildung begeistern zu können. Für die Bekämpfung des akuten Pflegenotstands setzt die Bundesregierung weiterhin verstärkt darauf, qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland zu gewinnen.

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