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#Hallo Schatz, in meinem Bauch ist noch ein Plätzchen frei!

„Hallo Schatz, in meinem Bauch ist noch ein Plätzchen frei!“



Ein Peitschenanglerfisch (Gigantactis vanhoeffeni) mit Beute.

Bild: WILDLIFE/NWU

Die Wunder der Liebe, wer soll sie begreifen? An Valentinstag tauchen wir ab in die Tiefsee. Dort, wo Männer mit ihren Bräuten verschmelzen – und das Immunsystem verstörenden Sexpraktiken den Weg bereitet.

Romantik geht anders, zugegeben, aber diese Liebe ist wirklich abgefahren. Tiefer geht es nicht, bizarrer schon gar nicht. Und so läuft sie ab: Er, winzig, beißt sich an ihr fest, sie, riesig verglichen zu ihm, will alles, buchstäblich. Zwei Körper verschmelzen, ein kleiner taucht ab im großen. Er überträgt ihr seinen Körper, sie schenkt ihm ihre Lebensadern. Ein Vampir als Lover auf Lebenszeit. Liebe extrem, so geht sie wirklich unter die Haut. Sexparasitismus nennen das Biologen, eigentlich aber ist es Liebe bis zur Selbstaufgabe. Der Bräutigam wird zum Spenderorgan, die Liebe zur Transplantation. So seltsam lieben Anglerfische in der Tiefsee.

Joachim Müller-Jung

Redakteur im Feuilleton, zuständig für das Ressort „Natur und Wissenschaft“.

Aber von vorne: Vor wenigen Tagen war bei dem amerikanischen Fischexperten Ted Pietsch von der University of Washington die Zeichnung eines golfballgroßen Klumpen aus dem Natural History Museums in London eingetroffen. Eine neue Anglerfisch-Art, das ahnte Pietsch vom ersten Augenblick an. Das schwarzgefärbte, noch nicht ausgewachsene Tiefseefisch-Weibchen war in einem Netz gelandet, das Wissenschaftler mitten im Atlantik ausgeworfen hatten. Natürlich war es tot. Tiefsee-Anglerfische leben nur unterhalb von tausend Metern, ohne den Druck und die Dunkelheit da unten krepieren sie jämmerlich. In der Tiefsee allerdings sind die Fische mit ihren markanten Zahnleisten und ihrem Kopfschmuck eine Art zoologischer Aristokratie. Das ungewöhnliche, halbwüchsige Weibchen etwa, das jetzt in London als Speziesnachweis lagert, trägt an der Angelspitze über der Schnauze einen Blumenstrauß an Fortsätzen mit fluoreszierenden Bakterien. Mit dem Licht lockt das Weibchen die Beute, aber auch die Männchen.

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