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#Bushido räumt Belästigungsvorwürfe ein

Bushido räumt Belästigungsvorwürfe ein

Im Zuge der aufkeimenden MeToo-Debatte in der Deutschrap-Szene hat der Künstler Cashmo schwere Vorwürfe gegen Bushido erhoben. In einem am Samstagabend veröffentlichten Video beschuldigt Cashmo seinen Kollegen, etwa im Jahr 2005 ein mutmaßlich minderjähriges Mädchen sexuell bedrängt zu haben, und zeigt eine entsprechende Aufnahme. Bushido bestätigte kurz darauf die Echtheit des Videos und entschuldigte sich.

In dem Video ist zu sehen, wie Bushido mit freiem Oberkörper vor einem Bett sitzt, auf dem ein Mädchen liegt, deren Gesicht unkenntlich gemacht wurde. Sie wiederholt mehrfach, sie wisse nicht, was sie jetzt machen wolle. „Was willst du denn jetzt machen? Willst du dich anziehen und gehen? Wohin willst du denn gehen? Draußen in den Wald?“, entgegnet Bushido. Als das Mädchen weiterhin unsicher reagiert, wird der Rapper lauter, kurz darauf sagt er: „Du tust so, als wären wir Neandertaler (…) soll ich dich mal wohin schicken?“ Mehrfach setzt er sie unter Druck, eine Entscheidung zu treffen – mutmaßlich geht es um sexuelle Handlungen. Dabei wird auch deutlich, dass Bushido, der seinen eigenen Angaben nach zum Zeitpunkt der Aufnahme 26 Jahre alt war, selbst Zweifel an der Volljährigkeit der jungen Frau hat. „Ich bin acht Jahre älter als du, wenn du überhaupt 18 bist“, so der Rapper. Eine spätere Äußerung über einen Altersunterschied von elf Jahren lässt den Verdacht aufkommen, dass das Mädchen womöglich erst 15 Jahre alt ist.

Entschuldigt sich im Video-Statement: Bushido


Entschuldigt sich im Video-Statement: Bushido
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Bild: Instagram / @bush1do

Bushido: „Ich möchte mich entschuldigen“

Bushido reagierte kurz nach der Veröffentlichung mit einem 28-minütigen Video-Statement auf Instagram, in dem er die Vorwürfe umfänglich einräumte und sich entschuldigte. „Ja, das was dort gezeigt wurde, ist tatsächlich passiert“, sagte der heute 42-Jährige, dessen bürgerlicher Name Anis Ferchichi lautet. „Die Art und Weise wie man damals mit Mädchen umgegangen ist, ist absolut nicht in Ordnung.“ Entsprechendes Verhalten habe damals zu seinem „Lebensstil“ gehört und sei für ihn „die einzig mögliche Art“ gewesen, nach Konzerten mit Mädchen umzugehen. Zwar treffe das auch auf andere Kollegen zu, Namen wolle er aber nicht nennen, „hier geht es nur um mich“.

Er hoffe, dass seine Töchter „nicht solchen Menschen über den Weg laufen, die so sind, wie es damals gewesen war“, so Bushido weiter. „Ich möchte mich an dieser Stelle, nicht nur, aber vor allem bei diesem Mädchen entschuldigen.“ Er übernehme die volle Verantwortung für den Vorfall und tue viel dafür, um entsprechende Verhaltensweisen abzulegen. Auch er habe seine Frau lange Zeit nicht respektiert, was ihm sehr leid tue. Heute könne er sagen: „Diese Zeiten sind vorbei.“

Er werde Cashmo nicht auffordern, das Video zu löschen, so Bushido. „Das kann ich wie ein Mann ertragen.“ Allerdings stellte er die Motive von Cashmo in Frage und warf ihm vor, selbst von der Veröffentlichung profitieren zu wollen.

Cashmo: „Ein Exempel statuieren“

Dieser hatte zuvor angekündigt, er habe brisantes Material, das er jedoch erst veröffentlichen werde, wenn er mindestens 100.000 Follower auf Instagram erreicht habe. „Ihr wollt einen Skandal? Kein Thema. 100K und ihr habt was zu reden“, hatte der der 37 Jahre alte Rapper, der mit bürgerlichem Namen Achim Welsch heißt, in seiner Instagram-Story geschrieben. Zahlreiche Fans riefen daraufhin auf, Cashmo zu folgen. Bei Bushido stieß das auf Kritik: „Wenn es dir wirklich um die Sache gegangen wäre, hättest du sagen können (…) ich stelle das Video in einer halben Stunde online.“ Das Ganze sei vor allem eine Marketing-Aktion und ein persönlicher Angriff, keine ernsthafte Auseinandersetzung mit den Opfern sowie dem Umgang mit Frauen.

In der Rap-Szene berichten seit Tagen zahlreiche Betroffene unter dem Hashtag #deutschrapmetoo von ihren Erfahrungen mit Machtmissbrauch und sexueller Gewalt. Auslöser war ein Bericht der Influencerin Nika Irani, die eine Begegnung mit dem Rapper Samra schilderte, bei der es gegen ihren Willen zum Sex gekommen sei, und eine Entschuldigung forderte. Samra wies die Anschuldigungen zurück.

Auch Cashmo bezeichnete die Vorwürfe gegen seinen Kollegen in seinem Video vom Samstag als „unbelegt“ und kritisierte die dadurch entstandene „Cancel Culture“. Es gebe aber Leute „die sind wirklich schuldig“, so Cashmo. Die betreffenden Künstler seien aber zu groß gewesen, um etwas gegen sie zu sagen. „Deswegen ist es Zeit, ein Exempel zu statuieren.“

Bushido selbst meldete sich am Sonntagvormittag abermals auf Instagram zu Wort: Er habe das Videomaterial inzwischen in voller Länge erhalten und plane, es am Abend zu veröffentlichen. „Das Video bei Cashmo wurde so gekürzt, um mir maximal zu schaden.“ Es seien Szenen weggelassen und der Inhalt verdreht worden, weshalb der Rapper ankündigte: „Das, was ihr heute Abend sehen werdet, ist eine ganz andere Geschichte.“

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