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#Positiv denken, besser schlafen

„Positiv denken, besser schlafen“

Im Juni lag Frankfurt bereits auf Platz drei der wärmsten Städte in Deutschland, doch die richtig heißen Sommerwochen stehen noch bevor. In dieser Woche soll das Thermometer tagsüber wieder deutlich mehr als 30 Grad erreichen, am Wochenende sogar Richtung 40 Grad steigen. Viele fürchten dann, keinen Schlaf mehr zu finden, vor allem in sogenannten Tropennächten. Dass die Temperaturen auch nachts nicht unter 20 Grad fallen, kam früher in Deutschland im Durchschnitt nur einmal im Jahr vor, an heißen Orten wie Heidelberg zwei- bis dreimal. Im Rekordsommer 2003 verzeichnete Frankfurt nach den Aufzeichnungen des Deutschen Wetterdienstes allerdings schon zwölf Tropennächte. Dieses Jahr hatten wir erst eine, trotz vieler heißer Tage im Juni blieb es nachts meist recht frisch.

„Wir sind ja nicht alle Südeuropäer, müssen jetzt aber wegen des Klimawandels lernen, mit wärmeren Temperaturen umzugehen“, sagt Uwe Fremder, Leiter des Interdisziplinären Zentrums für Schlafmedizin in Hofheim, eine Anlaufstelle für Patienten, die unter nächtlichen Atemstörungen oder einem nicht erholsamen Schlaf leiden. Das Zentrum ist Gründungsmitglied der Gesellschaft für Schlafmedizin Hessen, bei der Schlafmediziner, Internisten und Psychologen bei der Therapie von Patienten mit Schlafstörungen zusammenarbeiten.

Eigentlich ist der Schlaf im Winter schlechter

Er weiß, dass viele Menschen im Sommer über schlechten Schlaf bei Hitze klagen, räumt aber aus Erfahrung gleich mit diesem Vorurteil auf. „Wenn der Winterblues anfängt und damit auch die Depressionen und andere psychische Probleme wieder zunehmen, schlafen die Leute eigentlich viel schlechter als im Sommer.“

In das seit mehr als 20 Jahren an die Hofheimer Klinik angegliederte Schlaflabor kommen jährlich rund 700 Patienten. Deutlich mehr als die Hälfte von ihnen hat organische Probleme, die ihnen den Schlaf rauben, manche schnarchen oder leiden unter Schlafapnoe. Aber auch die anderen Patienten haben große Probleme, einzuschlafen, oder sie wachen in der Nacht ständig wieder auf. „Jeder hat mal einen schlechten Schlaf“, sagt Fremder. Einen Arztbesuch empfiehlt er aber nur dann, wenn die Probleme länger als vier bis sechs Wochen anhalten. Erste Anlaufstelle sei der Hausarzt. Dieser könne feststellen, ob Schilddrüse, Herz-Kreislauf-System und Lunge gesund seien, denn diese haben einen erheblichen Einfluss auf die Schlafqualität.

Wer gesund ist und trotzdem nicht schlafen kann, sollte zunächst seine Lebensgewohnheiten überprüfen. Neben einer gesunden Schlafatmosphäre, guten Matratzen und Verdunkelung sowie dem Verzicht auf Fernsehen, Tablets oder Smartphone (siehe auch „Tipps für heiße Nächte“) rät Fremder auch, bei schönem Wetter beim Grillen abends nicht zu kräftig zuzuschlagen. „Viel Eiweiß und Alkohol rauben den Schlaf.“ Statt üppiger Steaks mit Rotwein oder Bier also lieber ein Gemüsespieß mit Apfelsaftschorle. Und besser schon um 18 Uhr statt erst um zehn. Falls das Thermometer nachts nicht unter 20 Grad fallen will, empfiehlt es sich, das Fenster zu öffnen und feuchte Handtücher, Bettlaken oder Kopfkissenbezüge in den Rahmen zu hängen. „Dadurch produziert man Verdunstungskälte.“

„Das ist eine selbst erfüllende Prophezeiung“

Beim Schlaf komme es aber auch stark auf die eigene Einstellung an: Wer schon morgens jammere, dass er sicher wieder nicht schlafen könne, weil es so heiß sei, finde abends sicher keinen geruhsamen Schlaf, sagt der Schlafspezialist. „Das ist eine selbst erfüllende Prophezeiung.“ Denn grundsätzlich sorgen laut Fremder das hellere und längere Licht im Sommer, die warmen Temperaturen und häufigeres Draußensein für gute Stimmung und Aktivität, die sich in besserem Schlaf niederschlagen. Im Sommer fühlen sich viele nach viel weniger Stunden Schlaf ausgeruhter als im Winter mit ein bis zwei Stunden mehr.

Das liege auch am Sonnen-Vitamin D, das nicht nur für feste Knochen sorgt, sondern gemeinsam mit bestimmten Aminosäuren eine Vorstufe für das Schlafhormon Melatonin bilde. Wer sich draußen wegen der gestiegenen Gefahr von Hautkrebs mit hohem Lichtschutzfaktor schütze oder gar nicht in die Sonne gehe, könne Vitamin D auch einnehmen. Patienten mit Nierenschäden allerdings nicht, das müsse von einem Arzt immer abgewogen werden.

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