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#Wie ernst meinen es die Emirate mit dem Klimaschutz?

Das Leuchtfeuer der neuen Zeit strahlt schon von fern, mitten in der Wüste. Wer sich dem Energiepark Muhammad bin Raschid Al Maktum südlich von Dubai-Stadt nähert, dem weist der höchste Solarturm der Welt den Weg: ein blendendes Gleißen in 260 Metern Höhe mit Tempera­turen von bis zu 500 Grad, erzeugt von Hunderten Spiegeln, die das Sonnenlicht auf die Turmspitze werfen. In diesem Solarwärmekraftwerk nehmen flüssige Salze die Hitze auf, treiben Turbinen an und erzeugen Elektrizität. Anders als die rein elektrische Photovoltaik kann die Salzschmelze die Energie 15 Stunden lang thermisch speichern, sodass der Strom auch nachts entsteht.

„Um die Solarkraft richtig zu nutzen, braucht man Kapital, Sonne und Platz, all das haben wir“, sagt Ali Rashid Alaleeli, der Vizepräsident für Forschung und Entwicklung in der Dubaier Strom- und Wasserbehörde DEWA, die gemeinsam mit der Regierung zum Parkbesuch eingeladen hat. „Das Problem liegt wie überall im Speichern, wir versuchen das mit ther­mischen Verfahren und mit Wasserstoff.“ Doktor Ali, wie er sich nennt, weist durch die Panoramascheiben im klimatisierten DEWA-Innovationszentrum auf die endlosen Flächen von Paneelen und Spiegeln draußen im glühenden Sand: „Wir kommen wirklich sehr gut voran.“

Neuerdings nutzen die Betreiber beidseitige Solarzellen, die auch das vom hellen Boden reflektierte Licht verarbeiten. Der Sand hat jedoch auch Tücken, er staubt die Oberflächen ein, verringert die Ausbeute und muss regelmäßig abge­waschen werden. Die Hitze setzt den Wirkungsgrad herab, die leistungsfähigsten Zellen wandeln rund 20 Prozent der Sonnenkraft in Strom um. Die meisten der Module kommen aus China, „gute Technik zu einem guten Preis in ausreichenden Mengen“, wie Ali Rashid Alaleeli sagt.

der Energiepark Muhammad bin Raschid Al Maktum südlich von Dubai-Stadt


der Energiepark Muhammad bin Raschid Al Maktum südlich von Dubai-Stadt
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Bild: REUTERS

Mehr als 20 Tonnen CO2-Ausstoß pro Kopf

Die Vereinigten Arabischen Emirate, zu denen Dubai gehört, sind in erster Linie für ihre fossilen Energien bekannt. Die Ländergruppe mit kaum 10 Millionen Einwohnern ist der siebtgrößte Ölförderer der Welt, beim Erdgas rangiert sie auf Position 15. Nur in sechs anderen Ländern sind die nachgewiesenen Reserven größer, Öl- und Gasexporte steuern ein Drittel zur Wirtschaftsleistung bei. Der CO2-Ausstoß je Kopf zählt mit mehr als 20 Tonnen im Jahr zu den fünf höchsten auf dem Planeten; in Deutschland sind es 8 Tonnen. Doch auch in der Ökostromerzeugung will der Golfstaat ganz vorn mitspielen, unter anderem mit dem größten zusammenhängenden Solarpark eines netzunabhängigen Stromerzeugers hier in Seih Al-Dahal.

Der Premierminister und Vizepräsident der Emirate, Muhammad bin Raschid Al Maktum, im Jahr 2019


Der Premierminister und Vizepräsident der Emirate, Muhammad bin Raschid Al Maktum, im Jahr 2019
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Bild: AFP

Gerade hat der Herrscher von Dubai, der Premierminister und Vizepräsident der Emirate, Muhammad bin Raschid Al Maktum, die fünfte Ausbauphase in der nach ihm benannten Anlage eröffnet. Die hinzugewonnene Leistung beträgt 900 Me­gawatt, womit sich angeblich 270.000 Haushalte versorgen und jährlich fast 1,2 Millionen Tonnen Kohlenstoff­dioxid einsparen lassen. Das ist zwar nur ein Tropfen auf den heißen Sand, denn der Fußabdruck der Emirate beträgt schon im eigenen Land mehr als 200 Millionen Tonnen – doppelt so viel wie vor 20 Jahren – und ist außerhalb seiner Grenzen noch viel größer.

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