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#Skirennen in Zermatt: Schnee, Nebel und eine Menge Ungewissheit

Skirennläufer Thomas Dreßen will in Zermatt eigentlich einen Neustart wagen. Doch das erweist sich schwieriger als gedacht. Der Grund: das unbeständige Wetter. Die erste Abfahrt wird abgesagt.

Als Wettervorhersager hat Thomas Dreßen die Qualifikation für höhere Aufgaben schon mal nicht geschafft. „Das Wichtigste ist, dass wir wettertechnisch Glück haben“, sagte der 29 Jahre alte Skirennläufer vor den Abfahrten der alpinen Skirennfahrer an diesem Wochenende von Zermatt nach Cervinia. Doch bislang spielte das Wetter überhaupt nicht mit.

Achim Dreis

Sportredakteur.

Schnee, Graupel, Wind und Nebel brachte das lokale Tiefdruckgebiets rund ums Matterhorn. Nach der Trainings-Session von Donnerstag wurde auch jene am Freitag abgeblasen – und das für diesen Samstag abgesetzte erste Saisonrennen dann auch. „Schade, dass das Wetter uns einen Strich durch die Rechnung gemacht hat“, meinte Dreßen am Freitag: „Ich wäre gerne gefahren. Jedes Training bringt mir was fürs Rennen.“ Für welches Rennen, mag man fragen? Denn es scheint sehr unwahrscheinlich, dass die für Sonntag (11.30 Uhr im BR und bei Eurosport) angesetzte zweite Abfahrt durchgeführt werden kann, da keine Wetterbesserung in Aussicht ist.

Viel Pflege nötig bei Dreßen

Die Absagen sind keine guten Omen für einen Skirennfahrer, der sich in den vergangenen Jahren überwiegend mit gesundheitlichen Problemen plagte, und nun mal wieder einen Neustart wagen will. Kreuzbandriss, Schulter-Luxation, Hüft-Probleme und Knie-Operationen füllen Dreßens Krankenakte. In der vergangenen Saison bestritt er nur ausgesuchte Rennen. Die beiden Ski-Winter davor musste er weitgehend am Fernseher verfolgen, was ihm gehörig die Stimmung verhagelte. Und schon die Saison 2018/19 verpasste er nach einem fatalen Sturz in Beaver Creek vom November 2018, der Auslöser aller folgenden Probleme war, fast komplett.

Der einstige Shooting-Star, der im Januar 2018 mit seinem Sieg in Kitzbühel die Weltelite aufgemischt hatte und danach vier weitere Weltcup-Siege errang, vergleicht sich mittlerweile mit einem kapriziösen Formel-1-Rennwagen, der viel Pflege brauche, um perfekte Leistung bringen zu können: „Wenn eine Schraube nicht richtig steht, dann läuft es nicht“, meint der Motorsport-Fan und bekennende Speed-Junkie.

Bei dem so wuchtig erscheinenden und doch so diffizilen Körpergebilde des 1,88 Meter großen und hundert Kilo schweren Abfahrtsläufers ist nun keine Schraube mehr locker, um im Bild zu bleiben. Oder, um mit seinen Worten zu sprechen: „Gestelltechnisch ist alles tipptopp.“ Auch mental ist Dreßen wieder voll auf der Höhe, was sich vor allem aus seinem privaten Glück erklärt. Vor zwei Jahren heiratete er seine Birgit, diesen Sommer kam die kleine Elena zu Welt.

Nicht zuletzt beruflich soll es nun auch wieder vorangehen. Dreßen hat durch intensives Riesenslalom-Training stark an seiner Skitechnik gearbeitet und wähnt sich deswegen für die Abfahrten wieder voll in der Spur. Einfache Fahrfehler, die in der Vergangenheit zu Stürzen führten, sollten ihm nicht mehr unterlaufen. Bleibt die Ungewissheit, ob wenigstens die Abfahrt an diesem Sonntag durchgeführt werden kann.

„Es ist eine coole Strecke“

Für Dreßen blieben nur die Eindrücke vom Mittwoch hängen, als der einzige Testlauf auf der prestigeträchtigen Zwei-Länder-Schussfahrt gelang. „Es ist eine coole Strecke“, sagt er danach und freut sich über viele Passagen, die „Spaß machten“. Gleichwohl sei es schwierig, schnell zu sein. Ihm persönlich war dies so gar nicht gelungen, satte 4,18 Sekunden Rückstand hatte er zusammen gefahren und den 67. Platz unter 84 Bewerbern belegt.

Dieses Resultat stresst ihn allerdings kein bisschen: „Dafür machen wir ja Trainingsfahrten, um ein bisschen was auszuprobieren.“ Die Ausfahrt nach dem Steilhang identifiziert Dreßen als Schlüsselstelle – „die mir überhaupt nicht geglückt ist“, womit auch sein Rückstand erklärbar war. Nach der Probefahrt rüttelt er sich selbst ein bisschen wach: „Du darfst nicht in der Weltgeschichte umherfahren.“

Doch genau das macht der Alpin-Tross gezwungenermaßen am Freitag. Um ans Starthäuschen auf gut 3500 Metern Höhe zu gelangen, sind vier Gondeltouren mit einer Gesamtfahrzeit von einer Stunde zu absolvieren. Kaum oben angekommen, läutet die Nachricht von der wetterbedingten Absage des Trainings die ebenso lange Gondeltour rückwärts ein. Am Samstag warteten die Organisatoren nicht so lange: schon vor dem Frühstück wurde das Rennen abgesagt.

Unglücklich für einen der von sich und seinesgleichen sagt: „Wir sind Rennfahrer und wollen Rennen fahren. Ich hoffe, dass was geht.“ Denn auch wenn Dreßen hofft, „dass das Wetter noch umschlägt“, verheißt die Vorhersage für Sonntag ebenfalls nicht Gutes.

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