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#Probleme für Schwimmer der SG Frankfurt: Auf dem Trockenen

Nie zuvor waren die Schwimmerinnen und Schwimmer der SG Frankfurt (SGF) so erfolgreich wie im vergangenen Jahr. Bei Welt- und Europameisterschaften auf der Kurz- und Langbahn sicherten sie sich allein fünf Medaillen, wobei der seit einem knappen Jahr am Main trainierende Olympiasieger Chad le Clos aus Südafrika zweimal Gold über 100 und 200 Meter Schmetterling im 25 Meter langen WM-Becken von Melbourne beisteuerte. Unter SGF-Cheftrainer Dirk Lange hat der 31-Jährige zu einer starken Form zurückgefunden, brillierte über die längere Delphinstrecke etwa in 1:48,27 Minuten mit einer neuen Bestzeit, nachdem er bei den Olympischen Spielen 2021 in Tokio leer ausgegangen war.

Auch bei den am 14. Juli beginnenden Welt-Titelkämpfen im japanischen Fukuoka will der Topathlet wieder angreifen, eine Kampfansage loswerden mit Blick auf die Spiele 2024 in Paris, wo er anstrebt, „die beste Version meiner selbst zu sein“, wie er bei seinem Wechsel zu den Hessen angekündigt hatte.

„Wir haben zu wenige Hallenbäder“

Eine Generalprobe für das Messen mit der internationalen Elite stellen die deutschen Meisterschaften an diesem Wochenende in Berlin dar. Dort wird neben le Clos auch die deutsche Kurzbahn-Rekordhalterin und WM-Zweite über 100 Meter Brust, Anna Elendt, ins Becken der Halle im Europasportpark springen. Vorher präsentierten sich beide am Dienstag bei der Saisonpressekonferenz im Römer.

Der frühere Weltmeister über 200 Meter Brust Marco Koch musste diese wegen Leistenproblemen kurzfristig absagen; der Start des 33-Jährigen in der Hauptstadt scheint gefährdet. „Ich bin schon gespannt, was am Wochenende herauskommt“, erklärte le Clos. Dass er bereits im Winter, nach nur wenigen Wochen im neuen Umfeld, so schnell gewesen war, hatte ihn überrascht. Das Becken in Berlin gelte als eines der schnellsten der Welt, entsprechend hoch sind die Erwartungen, auch wenn der Fokus des Goldmedaillengewinners von London auf dem Saisonhöhepunkt wenige Tage später liegt.

Um Höchstleistungen auch aus den eigenen Reihen zu entwickeln, sind schon früh und über einen sehr langen Zeitraum hinweg ausreichend gute Trainingsbedingungen vonnöten. In Frankfurt allerdings besteht Wassermangel, die SGF und ihre sieben Vereine mit ihren mehr als 7000 Mitgliedern wissen nicht, wo sie all diejenigen unterbringen sollen, die bei ihnen das Schwimmen lernen oder es ambitioniert betreiben wollen. „Wir haben zu wenige Hallenbäder“, betonte Sportdirektor Michael Ulmer.

Aktuell sitzt eine Nachwuchsgruppe der SGF quasi auf dem Trockenen, die zuletzt für fünfmal Edelmetall bei den deutschen Jahrgangsmeisterschaften sorgte. Bis vor einem Jahr hatten die etwa 20 Schülerinnen und Schüler von Trainer Christian Schaus im Bergen-Enkheimer Riedbad geübt, das dann aber wegen Neugestaltung geschlossen und bislang noch nicht wieder geöffnet wurde. Man behalf sich damit, dass eine der Leistungsformationen, die über Trainingszeiten in der Sportschule des Landessportbundes Hessen verfügen, eine von zwei Bahnen an die jüngeren Talente abgab.

Doch die jüngste Entwicklung erfordere für die einzelnen Schwimmer jetzt mehr Platz, betont Ulmer. „Wenn die geplante Traglufthalle im Riedbad nicht steht, würde diese Gruppe auseinanderfallen.“ Boris Zielinski, der Geschäftsführer der Bäderbetriebe, versprach, man werde eine kurzfristige Lösung dafür finden.

„Dann können wir zumachen“

Zu den Konsequenzen der Wassernot zählt auch, dass die Mastersgruppe der SGF aufgelöst wurde und die jungen bis älteren Schwimmsenioren, die sich teilweise sehr erfolgreich mit anderen bei Wettkämpfen bis Weltniveau messen, nach Eschborn und Gelnhausen abgewandert sind. Zudem mussten mehrere Vereine der Leistungsgemeinschaft einen Aufnahmestopp für Mitglieder verhängen.

Dass beim Neubau des Rebstockbades ein wettkampfgerechtes 50-Meter-Bad vorgesehen ist, wertet Ulmer als „klares Signal“ der Stadt für den Leistungssport. Doch die Anlage soll erst 2026 zur Verfügung stehen. Um im Schwimmsport weiter so erfolgreich wie aktuell zu sein, sei die Stadt gefragt. „Wenn wir kein Wasser haben, können wir zumachen“, sagte Ulmer.

Oberbürgermeister Mike Josef bestätigte: „Erfolg führt dazu, dass wir Infrastruktur brauchen.“ Die für den Herbst 2024 geplante Eröffnung des neuen, das Panoramabad ersetzenden Familienbades am Ratsweg schaffe grundsätzlich mehr Wasserfläche, und man werde in Zukunft noch mehr auf Traglufthallen setzen, um einen Ganzjahresbetrieb der Bäder zu gewährleisten und so schnelle Abhilfe zu schaffen. „Wir bauen neue Bäder, während andere Kommunen ihre schließen“, betonte der auch als Sportdezernent wirkende Josef. „Wir hoffen, die Erfolgsgeschichte der SG Frankfurt mit weiterschreiben zu können.“

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