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#Profit, Pannen, Politik – willkommen in Paris!

Das Organisationskomitee der Olympischen Sommerspiele 2024 bekommt langsam richtig zu tun. In diesen Wochen steht eine Reihe von Tests an, um zu verhindern, dass in einem Jahr in Paris grobe Fehler gemacht werden. Manchmal finden diese Probeläufe mit Athleten und Zuschauern statt, manchmal ohne. Der Olympiaausrichter will vor allem ein ähnliches Chaos vermeiden, wie es rund um das Champions-League-Finale 2022 im Fußball im Stade de France herrschte. Damals wurden Hunderte von Fans aus Liverpool und Madrid von organisierten Banden attackiert und ausgeraubt.

Aber über die Sicherheit im öffentlichen Raum hinaus gibt es viele Konfliktfelder, die in Paris zu beackern sind. Zum einen für Sportfreunde, die die Sommerspiele zwischen dem 26. Juli und dem 11. August 2024 besuchen möchten und Tickets und Übernachtungsmöglichkeiten benötigen. Zum anderen für die Organisatoren sowie die Stadtverwaltung, die den Umgang mit Athleten aus Russland und Belarus regeln müssen.

Absehbar ist jetzt schon, dass Olympiabesucher für Übernachtungen tief in die Tasche greifen müssen. Laut der Airbnb-Buchungsseite wird einem Interessenten beispielsweise für 2117,65 Euro pro Nacht ein Zimmer während der Olympischen Sommerspiele angeboten. Diese immer noch verfügbare Einzimmerwohnung würde für die gesamte Zeit insgesamt sage und schreibe 42.327,32 Euro kosten. Solch ein Angebot ist ein Hinweis auf die Preisexplosion, mit der es die 2,7 Millionen erwarteten Touristen zu tun bekommen.

Böse Überraschung bei Leichtathletik-Tickets

Weniger als 500 Tage vor Beginn der Feierlichkeiten, zu denen zwölf bis 15 Millionen Besucher erwartet werden, stellen sich also viele die Frage nach einer preisgünstigen Übernachtung. Während Privatpersonen in Paris darin die Möglichkeit sehen, ordentlich Geld zu machen, befürchten andere, dass es zu Auswüchsen kommen könnte, die den olympischen Geist überstrapazieren.

Während der Olympischen Spiele sollen insgesamt 130.000 Wohnungen und damit ebenso viele Gastgeber ihre gesamte Immobilie oder einen Teil davon über die Plattform Airbnb vermieten und damit 560.000 Touristen beherbergen. Airbnb-Gastgeber dürften rund 2000 Euro brutto (vor Steuern und sonstigen Kosten) verdienen, wenn sie ihre Unterkunft während der Olympischen und Paralympischen Spiele zehn Tage lang vermieten. Das bedeutet, dass die Einnahmen pro Nacht etwa 200 Euro betragen und im Vergleich zu den Preisen im Jahr 2022 um durchschnittlich 70 Prozent steigen dürften.

Auch der Kartenverkauf gibt immer wieder Anlass zu Diskussionen. Die Preise und die Verfügbarkeit der Plätze beim Start der zweiten Verkaufsphase lösten ebenso große Unruhe aus wie in der ersten Phase. Zudem könnte eine weitere Panne die Ausgelosten in Rage bringen. So haben viele Besitzer von Leichtathletik-Tickets aus der zweiten Verkaufsrunde eine böse Überraschung erlebt, nachdem der Einzelkartenverkauf online gestellt worden war.

„Wir haben festgestellt, dass es bei acht Leichtathletik-Sessions Fehler gab“, bestätigte Tony Estanguet, der Chef des Organisationskomitees von Paris 2024: „Es gibt mehr als 760 Sessions, die in dieser zweiten Phase des Ticketverkaufs zum Verkauf angeboten werden. Bei diesen acht Leichtathletik-Sessions gab es einen Programmierfehler, da sich der Kalender weiterentwickelt hat und wir ihn nicht aktualisiert haben.“

Öffentlicher Nahverkehr als weiteres Problem

Die Folge dieser versäumten Aktualisierung: Die Zuschauer können bis zu 980 Euro für eine Karte für das Finale im Stade de France ausgegeben haben – und dann ein völlig anderes Programm vorfinden. 3,25 Millionen Tickets hatten in der ersten Phase im Februar einen Käufer gefunden, und eine Million der 1,5 Millionen Tickets, die für die zweite Runde zum Verkauf angeboten wurden, gingen in nur knapp 48 Stunden weg. Eine dritte und letzte Verkaufsphase für Einzeltickets, diesmal ohne Verlosung, ist für Ende 2023 geplant.

Ein weiteres Problem ist der öffentliche Nahverkehr. Die Züge in Paris fahren alles andere als reibungslos, egal ob die U- oder die S-Bahn. Besonders die Ligne B, die zum Département Seine-Saint-Denis fährt, wo in 14 Monaten etliche Veranstaltungen stattfinden werden, bereitet den Organisatoren Kopfschmerzen. Jean Castex, vor Kurzem noch Frankreichs Ministerpräsident und mittlerweile der Chef der RATP (Fremdenverkehrsamt Paris), soll’s richten.

Kontroversen löst nicht zuletzt die mögliche Olympiateilnahme von Sportlerinnen und Sportlern aus Russland sowie Belarus aus. Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo hat sich gegen einen Start von Athleten beider Länder auch als angeblich „neutrale Athleten“ ausgesprochen, „solange es Krieg gibt“.

Unter den herrschenden Umständen sei es aus ihrer Sicht „nicht denkbar, dass wir ein Land, das ein anderes Land angreift, aufmarschieren lassen, als wäre nichts geschehen. Dass eine Delegation nach Paris kommt, während Bomben weiter auf die Ukraine niedergehen, ist schlichtweg Unfug“, fügte Hidalgo hinzu. Wie stellt sich das Organisationskomitee dazu?

Das Internationale Olympische Komitee bekräftigt stets aufs Neue seinen Willen, Athleten aus Russland und Belarus wieder aufzunehmen: als „Einzelsportler“ und vorausgesetzt, dass sie eine Reihe von Kriterien erfüllen, die ihre „Neutralität“ gegenüber den Regimen in Moskau und Minsk garantieren sollen. Die französische Sportministerin Amélie Oudéa-Castéra versucht, die Angelegenheit hinauszuzögern. „Die Empfehlungen greifen in keiner Weise der Teilnahme von Russen und Weißrussen an den Spielen im Sommer 2024 vor“, sagte sie. Bei diesem brisanten Thema herrscht weiterhin Ungewissheit.

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