#Putins Heldentum auf alle Zeit
Inhaltsverzeichnis
„Putins Heldentum auf alle Zeit“
Im Westen und in der Ukraine hatten manche erwartet, dass Russlands Präsident seine Ansprache zum „Tag des Sieges“ über das nationalsozialistische Deutschland nutzen würde, um formal einen Krieg zu erklären. Aber Wladimir Putin wiederholte nicht einmal sein eigenes Wort für das, was in der Ukraine geschieht, die „militärische Spezialoperation“. Putin beschränkte sich auf eine Wiederholung, rechtfertige abermals die Entscheidung, mit der er am 24. Februar die Russen überrascht hatte. Als wesentliches Element diente ihm am großen Tag der Kampf gegen „Nazismus“.
Der „Schutz der Heimat“ sei immer „heilig“ gewesen, sagte Putin und erinnerte an Kämpfe aus verschiedenen Jahrhunderten. „Ihr kämpft auch jetzt, in diesen Tagen, für unsere Leute im Donbass“, sagte er vor Soldaten und Sicherheitskräften auf dem Roten Platz, „für die Sicherheit unserer Heimat, Russlands.“ 11.000 Mann sollen in diesem Jahr an der Parade teilgenommen haben, weniger als im vergangenen Jahr. Der Sieg von 1945 sei der „Triumph der Einheit der sowjetischen Volkes“ gewesen, sagte Putin. Jede Familie in Russland habe im Krieg gelitten. Man sei stolz auf die „Generation der Sieger, darauf, dass wir ihre Erben sind, und unsere Pflicht ist es, die Erinnerung an die zu wahren, die den Nazismus zerschmettert haben, die uns aufgetragen haben, wachsam zu sein und alles zu tun, damit sich das Grauen eines globalen Krieges nicht wiederholt“.
Präsident Putin während seiner Rede auf einer Leinwand
:
Bild: Reuters
Ähnlich hatte sich Putin im vergangenen Jahr geäußert; ein Demonstrant, der mit jenem Zitat in Sankt Petersburg auf die Straße gegangen war, wurde im April wegen „Diskreditierung der russischen Streitkräfte“ – einem nach Kriegsbeginn eingeführten neuen Tatbestand – zu einer hohen Geldbuße verurteilt.
„Die NATO-Länder wollten uns nicht zuhören“
Nun begann Putin, seine Entscheidung für den Militäreinsatz zu rechtfertigen. Er erinnerte an seine im vergangenen Dezember vorgeschlagenen „Sicherheitsgarantien“, mit denen er die NATO und die Vereinigten Staaten unter anderem zum Rückzug aus dem postsowjetischen Raum aufgefordert und die Einrichtung einer Pufferzone vorgeschlagen hatte. Der Westen hatte dies als Eingriff in die Souveränität etlicher Staaten zurückgewiesen und stattdessen Gespräche über Rüstungskontrolle angeboten. Putin klagte, Russland habe zu „ehrlichem Dialog“ aufgerufen und wiederholte eine zuvor von ihm bemühte Formulierung: „Alles vergebens.“ Die NATO-Länder hätten „uns nicht zuhören wollen, und das heißt, dass sie tatsächlich ganz andere Pläne hatten. Und das haben wir gesehen.“
Russland, Moskau: Sicherheitskräfte stehen vor Beginn der Militärparade zum „Tag des Sieges“ auf dem Roten Platz.
:
Bild: dpa
„Russland hat der Aggression überzeugenden Widerstand entgegengesetzt“
Putin behauptete, es sei eine „neue Strafoperation im Donbass“ vorbereitet worden, „zum Einmarsch auf unsere historische Erde, einschließlich der Krim“. Immer wieder hat Putin den Donbass, wo 2014 prorussische „Volksrepubliken“ ausgerufen wurden, und auch die damals annektierte ukrainische Halbinsel als historische russische Gebiete bezeichnet und dafür 2014 den Begriff „Neurussland“ verwendet. Diesen wiederholte er nun nicht, stattdessen wiederholte er weitere Rechtfertigungen für den Militäreinsatz: Kiew habe erklärt, Nuklearwaffen anzustreben, und die NATO habe begonnen, „sich an uns angrenzende Gebiete militärisch anzueignen“. Putin sprach von „Hunderten Militärberatern“ und Waffenlieferungen aus NATO-Ländern, erwähnte indes nicht den Hintergrund, die russischen Aufmärsche an den Grenzen zur Ukraine und auf der Krim sowie die Hochrüstung der „Volksrepubliken“.
Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.
Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.
Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.