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Quartalszahlen: Facebook-Konzern Meta auf Wachstumskurs

Inmitten eines schwierigeren wirtschaftlichen Umfelds haben viele Unternehmen in den vergangenen Tagen vorsichtige Töne angeschlagen. Manche von ihnen wagen keine Geschäftsprognosen mehr. Meta hat jetzt einen Kontrapunkt gesetzt: Der Mutterkonzern von Facebook und Instagram hat am Mittwoch nach Börsenschluss besser als erwartete Zahlen für die vergangenen drei Monate vorgelegt und traute sich auch eine Prognose für das nächste Quartal zu.

Meta gab außerdem bekannt, seine geplanten Investitionen für dieses Jahr weiter aufzustocken. Das Geld soll in Rechenzentren fließen und die Initiativen des Unternehmens rund um Künstliche Intelligenz unterstützen. „Ich denke, wir sind gut positioniert, um durch wirtschaftliche Unsicherheit zu steuern,“ sagte Mitgründer und Vorstandschef Mark Zuckerberg in einer Telefonkonferenz.

Der Aktienkurs von Meta legte am Mittwoch im nachbörslichen Handel zeitweise um mehr als 5 Prozent zu. Die Aktie hat in den vergangenen Monaten an Wert verloren. Ebenso wie viele andere Technologiekonzerne geriet Meta in den Sog einer allgemeinen Abschwächung an der Börse, die mit den vom US-Präsidenten Donald Trump befeuerten Handelskonflikten zu tun hat.

Erwartungen der Analysten übertroffen

Zuckerberg sprach von einem „starken Start in ein wichtiges Jahr“. Meta meldete für das erste Quartal ein Umsatzwachstum um 16 Prozent auf 42,3 Milliarden Dollar. Analysten hatten im Schnitt mit 41,4 Milliarden Dollar gerechnet. Der Nettogewinn erhöhte sich um 35 Prozent auf 16,6 Milliarden Dollar. Das Ergebnis je Aktie von 6,43 war um 1,15 Dollar höher als erwartet.

Für das zweite Quartal sagte Meta einen Umsatz zwischen 42,5 Milliarden und 45,5 Milliarden Dollar voraus, was einem Wachstum von 9 bis 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entsprechen würde. Metas Wettbewerber Snap, der Mutterkonzern der Plattform Snapchat, hatte bei der Vorlage seiner Zahlen in dieser Woche keine Prognose gegeben und dies mit der gegenwärtigen Unsicherheit an den Märkten begründet.

Seine geplanten Investitionen für das Gesamtjahr beziffert Meta jetzt auf 64 Milliarden bis 72 Milliarden Dollar. Bislang war von 60 Milliarden bis 65 Milliarden Dollar die Rede.

„Juristischer und regulatorischer Gegenwind“ bedrohe das Geschäft

Die Analystin Minda Smiley von der Marktforschungsgruppe Emarketer nannte Metas Zahlen „robust“, wies aber darauf hin, dass die Ausgangslage für das zweite Quartal sich wegen Trumps Handelspolitik erheblich verändert habe. Einerseits könne der Konzern zwar von wirtschaftlicher Instabilität profitieren, weil sich Werbekunden dann stärker auf bewährte Plattformen wie Facebook und Instagram konzentrierten. Andererseits seien erhebliche Einbußen im Geschäft mit den chinesischen Onlinehändlern Temu und Shein zu erwarten, die wichtige Werbekunden von Meta seien. Und letztlich werde sich Meta auch nicht isolieren können, wenn Unternehmen im Zuge eines breiteren wirtschaftlichen Abschwungs ihre Werbebudgets kürzten.

Meta hob in seinem Quartalsbericht „juristischen und regulatorischen Gegenwind in der EU und in den USA“ als Bedrohung für das Geschäft hervor. Die EU hat wegen Verstößen gegen das Digitalgesetz Digital Markets Act (DMA) eine Geldstrafe von 200 Millionen Euro gegen Meta verhängt. Es geht dabei um ein Bezahlmodell für die Facebook und Instagram. Die Nutzer dieser Plattformen müssen eine monatliche Gebühr zahlen, wenn sie keine Werbung mehr sehen wollen. Das Unternehmen sagte jetzt, nach Gesprächen mit europäischen Behörden rechne es damit, sein Modell verändern zu müssen, und dies könnte den Umsatz in der Region vom dritten Quartal dieses Jahres an belasten.

Auf dem amerikanischen Heimatmarkt hat vor wenigen Wochen ein Kartellprozess gegen Meta begonnen. Das Verfahren geht auf eine im Jahr 2000 eingereichte Klage der Kartellbehörde FTC zurück, die Meta dazu zwingen will, die einst zugekauften Dienste Instagram und Whatsapp wieder abzugeben. Zuckerberg hat zu Beginn des Prozesses im Zeugenstand ausgesagt.

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