#Raketen schlagen nahe dem Präsidentenpalast ein

Während der Gebete zum islamischen Fest Eid al-Adha gehen in der Nähe des Präsidentenpalastes von Aschraf Ghani Raketen nieder. Der richtet nach den ergebnislosen Gesprächen von Doha Warnungen an die Taliban.

In der Nähe des Präsidentenpalastes in der afghanischen Hauptstadt Kabul sind am Dienstag mehrere Raketen eingeschlagen. Live-Aufnahmen eines Fernsehsenders zeigten, wie dies während der Gebete anlässlich des Beginns des islamischen Festes Eid al-Adha geschah. Präsident Aschraf Ghani und andere Gläubige in seiner Umgebung setzten demnach ihre Gebete trotz mehrerer lauter Explosionen fort. Berichte über mögliche Verletzte gab es zunächst nicht.

Auch wer für den Raketeneinschlag verantwortlich ist, war unklar. Afghanische Medien berichteten unter Berufung auf lokale Quellen, dass die Flugkörper in einem nördlichen Distrikt der Hauptstadt abgefeuert worden seien.

Seit Wochen rücken die islamistischen Taliban vor und haben bereits viele Bezirke des Landes unter ihre Kontrolle gebracht. Gespräche zwischen ihnen und der Regierung in Kabul über eine Aussetzung der Offensive während des Opferfestes waren ergebnislos geblieben. Präsident Ghani sagte, die Taliban hätten keinen Willen zum Frieden gezeigt. „Wir sollten daraus Schlüsse ziehen.“

Dem Vormarsch der Extremisten war der Beginn des Abzuges ausländischer Truppen vorausgegangen. Von 1996 bis zu ihrem Sturz durch die von den Vereinigten Staaten geführten Truppen 2001 hatten die Taliban Afghanistan beherrscht und die Menschenrechte massiv beschnitten. Die USA intervenierten in Afghanistan an der Spitze eines Nato-Bündnisses kurz nach den Anschlägen vom 11. September 2001. Bis Ende August sollen alle amerikanischen Truppen abgezogen werden. Die Bundeswehr, die in Kundus im Norden stationiert war, hatte am 30. Juni ihren Einsatz beendet.