#Raubkunst im Kunsthandel: Wer verkaufen will, braucht Lösungen
Was geschieht, wenn potentielles NS-Raubgut in einem Auktionshaus auftaucht? Agnes Thum arbeitet als Provenienzforscherin bei Ketterer Kunst und gibt Antworten aus der Praxis.
Frau Thum, Sie sind Provenienzforscherin beim Auktionshaus Ketterer Kunst. Wie viele Verdachtsfälle von NS-Raubkunst finden Sie pro Jahr?
Pro Saison, also pro Halbjahr, identifizieren wir rund 15 Verdachtsfälle unter rund 350 geprüften Werken.
Was geschieht mit diesen Kunstwerken?
Wir nehmen die verdächtigen Objekte in Rücksprache mit den Einlieferern aus der ursprünglich vorgesehenen Auktion, um Zeit für weitere Recherchen zu gewinnen. An deren Ende steht im Idealfall eine gütliche Einigung mit den Erben der früheren Eigentümer.
Solche Einigungen entsprechen den Washingtoner Prinzipien von 1998, die fordern, dass Verfolgten der NS-Diktatur entzogene Kulturgüter identifiziert und einstige Eigentümer oder deren Erben ausfindig gemacht und mit den heutigen Besitzern zusammengebracht werden, um gerechte und faire Lösungen zu finden. Hierzulande müssen sich öffentliche Einrichtungen daran halten, private Sammler nicht. Wie hat sich der Umgang des Kunsthandels mit potentieller NS-Raubkunst in der Zeit, die Sie überblicken, entwickelt?
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