#RB Leipzig stellt Max Eberl vor Bayern-Spiel frei

RB Leipzig hat sich überraschend von Sport-Geschäftsführer Max Eberl getrennt. Der 50-Jährige sei mit sofortiger Wirkung freigestellt, Sportdirektor Rouven Schröder übernehme die sportliche Leitung des Fußball-Bundesligaklubs, teilte der Pokalsieger einen Tag vor dem Topspiel gegen den FC Bayern München (18.30 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Bundesliga und bei Sky) mit.

Die Sachsen warfen ihm ein mangelndes Bekenntnis zu Leipzig vor. „Das fehlende Commitment zum Klub veranlasst uns zu dieser Entscheidung. Dies geschieht völlig unabhängig vom Kaderumbruch und den sportlichen Ergebnissen“, hieß es in der RB-Mitteilung weiter.

Weniger als ein Jahr Amtszeit

Eberl war zuletzt medial wiederholt mit einem möglichen Wechsel zum FC Bayern in Verbindung gebracht worden. Die „Sport Bild“ hatte zuletzt berichtet, ein Engagement beim Rekordmeister sei nur eine Frage der Zeit. Eberl pflegt ein exzellentes Verhältnis zu Uli Hoeneß, seine aktive Karriere hatte er in München begonnen.

Zudem wohnt seine Lebensgefährtin in der bayrischen Landeshauptstadt. Die Bayern hatten am Saisonende 2022/23 ihren Vorstandschef Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidžić entlassen, der neue Sportdirektor Christoph Freund kam von Leipzigs Schwesterklub Red Bull Salzburg. Angesichts der Spekulationen hatte er diese Woche auf seinen Vertrag beim Pokalsieger verwiesen und betont, dass es nicht um ihn, sondern um das Duell mit den Münchnern gehe.

Eberls Wechsel vom Traditionsverein Borussia Mönchengladbach zum PR-Konstrukt Leipzig – mit gesundheitlich bedingter Auszeit dazwischen – hatte ihm viel Kritik eingebracht. Beim Bundesliga-Spiel in Gladbach am vergangenen Wochenende wurde der Manager auf Spruchbändern beschimpft, eine Karikatur auf einem Banner zeigte ihn als geldgieriges Schwein.

Exzellenter Ruf

Eberl hatte den Abschied aus Mönchengladbach im Januar 2022 in einer aufsehenerregenden Pressekonferenz mit emotionaler Erschöpfung begründet. Spätestens mit der Unterschrift bei RB zum 1. Dezember nahmen ihm dies Teile der Fanszene nicht mehr ab.

In Mönchengladbach hatte sich der langjährige Bundesliga-Verteidiger Eberl einen exzellenten Ruf erworben, er gilt als Mann des klaren Wortes und Fachmann für Kaderplanung. Er formte die Gladbacher vom Abstiegskandidaten zum dreimaligen Champions-League-Teilnehmer, insgesamt verbrachte er im Verein 23 Jahre. Sein Abschied vollzog sich dann sehr umstritten.

Der 50-Jährige galt bereits in der Vergangenheit mehrfach als Kandidat beim FC Bayern. Er besaß nach Angaben des Klubs einen „langfristigen Vertrag“ in Leipzig. Der FC Bayern liegt als Titelverteidiger in der Bundesliga derzeit einen Punkt vor den Sachsen.