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#Reform des Dax: Mehr Qualität wagen

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Reform des Dax: Mehr Qualität wagen

So etwas wie Wirecard soll nie wieder passieren. Als schon längst klar war, dass die Bilanz des Unternehmens auf Lug und Trug aufgebaut war, selbst als der Zahlungsdienstleister schon Insolvenz angemeldet hatte und der Aktienkurs nur noch ein Schatten seiner selbst war, gehörte der Titel immer noch der Spitzenliga der Deutschen Börse an: dem Leitindex Dax.

Die Regularien machten es für den Marktbetreiber schlicht unmöglich, den Skandalkonzern rasch aus dem Dax zu werfen. Peinlich für die Deutsche Börse, peinlich für das Ansehen der gesamten deutschen Wirtschaft in der Welt.

Mit einer Reform ihrer Indexfamilie will die Börse nun darauf reagieren. Sie soll unter anderem einen schnellen Ausschluss von Unternehmen aus dem Dax ermöglichen, die Quartalsberichte oder gar den ganzen Jahresabschluss nicht oder zu spät vorlegen. Das hätte im Fall Wirecard schon geholfen.

Die Börse fragt die Anleger

Auch einige andere Vorschläge, die sie nun vorgelegt hat, zeigen, dass die Börse verstanden hat: Der Dax ist nicht nur eine Ansammlung der größten börsennotierten Unternehmen des Landes. Nein, die Anleger erwarten eben auch, dass die Aufnahme in den Spitzen-Index und der Firmen-Zusatz „Dax-Konzern“ mit einer gewissen Qualität des Unternehmens verbunden ist.

Natürlich kann der Börsenbetreiber nicht kontrollieren oder gar verhindern, wenn gestandene Konzerne wie Volkswagen oder die Deutsche Bank durch Betrügereien an ihr Geld kommen. Dafür sind andere Aufsichtsinstanzen zuständig. Aber dass die Börse nun versucht, durch strengere Regeln und mehr eigene Flexibilität den Dax ein bisschen sauberer zu halten, ist das nur konsequent. Wer die Kleinanleger nicht vollends von der Börse vergraulen will, muss zumindest im Spitzensegment sicherstellen, dass Grundregeln eingehalten werden.

Werden die Karten an der Börse nun komplett neu gemischt? Wohl kaum. Die größte Neuerung, die die Börse vorschlägt, ist die Ausweitung des Dax von jetzt 30 auf 40 Mitglieder. Dadurch würden einige mittelgroße Unternehmen in die Spitzenliga aufgenommen, deren relativ niedriger Börsenwert aber die Gewichte dort kaum verschieben werden.

Eines der Kernprobleme aber würde nicht gelöst: In den ohnehin sehr industrielastigen Dax würden vor allem weitere Chemie- und Pharmaunternehmen aufrücken. Zu einer  größeren Diversifizierung trägt die Ausweitung also kaum bei. Gleichzeitig werden die Nebenwerte im M-Dax geschwächt, die von vielen Profianlegern als das interessantere Marktsegment angesehen werden.

Insofern gibt es am Markt auch ein breites Spektrum an Meinungen zu den nun vorgelegten Vorschlägen. Was am Ende der Konsultation wirklich geändert wird, ist noch nicht abzusehen. Gut ist aber schon einmal, dass die Börse die Anleger fragt. Sie können nun ihre Meinung zu den Vorschläge abgeben, was am Ende hoffentlich zu mehr Qualität im Dax führen wird.

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