#Ride Pooling: Alles, was du zu diesem Sharing-Dienst wissen musst
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„Ride Pooling: Alles, was du zu diesem Sharing-Dienst wissen musst“
Die Autos sollen raus aus den Städten oder mindestens weniger genutzt werden. Auf den Straßen soll es grüner zugehen. Und das erreicht man nicht nur durch elektrische Alternativen, sondern auch, wenn viele Menschen das gleiche Fahrzeug nutzen. Der ÖPNV steht hier hoch im Kurs, auch das Fahrrad kann punkten. Doch was ist mit Sharing-Angeboten?
Gerade in der Corona-Pandemie verändert sich das Nutzungsverhalten der Deutschen: Um Menschenmassen aus dem Weg zu gehen, setzen viele wieder verstärkt auf das eigene Auto oder Fahrräder. Eine Studie der Bitkom hat ergeben, dass im Zuge der Pandemie aber auch neue Mobilitätsangebote deutlich mehr ausprobiert werden. Dazu zählen beispielsweise E-Scooter, aber auch Sharing-Angebote wie Ride Pooling.
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Was ist Ride Pooling?
Ein Begriff, den wahrscheinlich viele noch nicht gehört haben. Im Prinzip handelt es sich dabei um nichts anderes als ein Sammeltaxi, das in vielen Städten vor allem für Nachtfahrten angeboten wird. Sprich: Mehrere Privatpersonen teilen sich ein Auto, um von A nach B zu kommen. Der Unterschied zum herkömmlichen Sammeltaxi ist jedoch, dass ein Computeralgorithmus die Finger im Spiel hat. Dieser soll das Angebot möglichst effizient und zuverlässig gestalten.
Das ist der Unterschied zu Ride Hailing
Neben Ride Pooling gibt es auch noch das sogenannte Ride Hailing. Ride Hailing sind Privatanbieter wie Free Now oder auch Uber, also Taxi-Alternativen. Per App kann man ein solches Angebot buchen und wird am gewünschten Treffpunkt um eine bestimmte Uhrzeit abgeholt. Wenn du das Angebot nicht mit Freunden oder Familien buchst, bleibst du beim Gegensatz zum Ride Pooling allein – wie auch im klassischen Taxi.
Wie funktioniert Ride Pooling?
Unlängst hat die Bundesregierung einer neuen Reform des Personenbeförderungsgesetzes zugestimmt. Was Taxi-Unternehmen sauer aufstößt, ebnet neuen Mobilitätsangeboten – wie Ride Pooling oder Ride Hailing – den Weg. Das Ziel: Ein „gebündelter Bedarfsverkehr“, wie es vom Bundestag heißt. Die neuen Sharing-Dienste sieht man aber eher als Ergänzung zum ÖPNV. Wie bekommt man jedoch einen „gebündelten Bedarfsverkehr“?
Beim Ride Pooling nutzen, wie erwähnt, mehrere Personen ein Fahrzeug. Das kannst du dir wie einen Minibus vorstellen oder eine Art Mitfahrgelegenheit. Das System dahinter ist allerdings schlauer sowie smarter. Denn Ride Pooling funktioniert wie folgt: Per App bucht eine Person eine Fahrt bei einem Sharing-Dienst. Möglicherweise haben ein oder zwei weitere Personen die gleiche, mindestens aber eine ähnliche Strecke beim gleichen Dienst angefragt. Was passiert nun?
Ein Algorithmus erkennt die Gemeinsamkeiten und bucht alle drei Fahranfragen auf ein Auto samt professionellem Fahrer. Ergo sammelt der Fahrer alle drei Personen auf der Strecke ein, sodass sich die drei Kunden ein Auto für ihre Fahrt teilen. Damit die Autofahrt nicht wild kreuz und quer durch die Stadt führt, sucht der Algorithmus den effizientesten und kürzesten Weg heraus. So dauert die Fahrt im Einzelnen zwar letztlich ein wenig länger, die drei Kunden können jedoch Geld sparen. Denn der Preis wird durch alle Passagiere geteilt; mitunter kann der Fahrer sogar einen günstigeren Tarif anbieten.
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Welches Potenzial bietet das moderne Sammeltaxi?
Auch wenn Ride Pooling bislang in Deutschland noch nicht weit verbreitet ist, zeichnet eine Bitkom-Studie ein positives Bild: 80 Prozent der Befragten gaben an, positiv gegenüber Ride Pooling – auch Ride Sharing genannt – zu stehen. Insgesamt 86 Prozent sind mit dem Angebot zufrieden und räumen ihm letztlich ein großes Potenzial ein (56 Prozent).
Dabei könnten neue Angebote wie Ride Pooling die Lebensqualität erhöhen. Vor allem auf dem Land versprechen sich die Menschen viel von Sharing-Optionen. Denn jeder, der schon einmal die Stadt verlassen und sich in ländlichen Gebieten aufgehalten hat, weiß: Die Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel lässt zu wünschen übrig – von der Mobilfunkanbindung einmal ganz zu schweigen. Dieses Bild spiegelt auch die Studie der Bitkom wider: Sind nur 25 Prozent der Städter mit dem normalen ÖPNV unzufrieden, sind es auf dem Land mehr als 70 Prozent aller Befragten.
Vorteile gegenüber Bus, Bahn, Taxi und Co. bietet Ride Pooling auch finanziell: Denn die Kosten fallen durch die Beteiligung aller Personen geringer aus. Als umweltfreundlich und alltagstauglich gilt Ride Pooling ebenso. Hinzu kommt, dass der Verkehr entlastet werden könnte, vor allem zu Stoßzeiten. Aber: Diese Ziele gelingen nur, wenn auch mehrere Personen das Auto besteigen. Wenn nicht, verwandelt sich Ride Pooling letztlich wieder in ein Ride-Hailing-Angebot.
Ride Pooling: Diese Anbieter gibt es in Deutschland
Da es mobile Alternativangebote in Deutschland oftmals schwer haben, ist die aktuelle Lage überschaulich. Ride Pooling geht vor allem in Großstädten; flächendeckend ist das Angebot aber noch nicht etabliert. Zu den verfügbaren Anbietern zählen:
- CleverShuttle: Leipzig und Düsseldorf
- Moia von BMW: Hamburg und Hannover
- Match von Free Now: Hamburg
Alle Dienste funktionieren prinzipiell gleich. Soll heißen, du buchst per App deine Fahrt, der Fahrer holt dich ab und, wenn andere Fahrgäste ein ähnliches Ziel haben, steigen sie ebenfalls dazu.
Neben den Privatunternehmen bieten auch Dienste wie Uber mit UberPool Ride Pooling an. Das ist in Deutschland bis dato aber noch nicht vertreten. Wohnst du nicht gerade in Leipzig, Düsseldorf, Hannover oder Hamburg, könntest du auch bei deinem lokalen ÖPNV-Anbieter fündig werden. Vor allem zu Zeiten, wo nur wenige Menschen Busse und Bahnen nutzen, bietet der Nahverkehr Sammeltaxen an. Ein populäres Beispiel ist hier der Berlkönig der BVG Berlin.
Bildquellen
- Ride Pooling Symbolbild: CleverShuttle
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