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#„Ritt auf der Rasierklinge“

„„Ritt auf der Rasierklinge““

Der Freitag war jahrzehntelang ein Ruhetag für die Formel 1 vor ihrem Auftritt in Monaco. Zeit, die Ergebnisse vom Training am Donnerstag zu analysieren, verbeulte, halb zerstörte Rennwagen zu reparieren. Alles in Ruhe. Vorbei.

Im Zuge ihrer Bemühungen um kürzere „Wochenenden“ vor dem Hintergrund der langen Saison mit in diesem Jahr 22 Grand Prix hat das Management der Königsklasse das Programm verdichtet. Und so brüten die Ingenieure unter Druck über den Daten nach den ersten beiden Trainingsstunden am Freitag zur optimalen Vorbereitung auf das Qualifying am Samstag (16.00 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Formel 1 und bei Sky).

Überholen fast unmöglich

Der Startplatz ist wichtiger als bei allen anderen Rennen, obwohl das Überholen mit der Reform im Rennwagenbau leichter geworden ist. In den vergangenen 67 Grand Prix gewann in dreißig Fällen der Gewinner der Pole-Position. An der Statistik werden auch die neuen Konstruktionsvorschriften wenig ändern. Zumal die Autos breiter, schwerer und schwerfälliger geworden sind. „In Monaco“, sagt Esteban Ocon (Alpine), „war es vorher unmöglich zu überholen, jetzt ist es sehr schwer.“

Einer will erst gar nicht in diese Lage geraten. Charles Leclerc, so eine Art Stadtführer in Monaco. Er kennt die Wege wie kein anderer im Fahrerfeld. Leclerc ist Monegasse, entdeckte als Pennäler alle Gassen und Winkel.

Am Freitag zeigte der Ferrari-Fahrer der Konkurrenz wieder, wo es langgeht: Schnellster im ersten Training (1:14,531 Minuten) über die rund 3,3 Kilometer. Schnellster im zweiten am frühen Freitagabend (1:12,656), jeweils gefolgt von einem Red Bull, in dem aber nicht der Weltmeister am Steuer drehte.

Verstappen hinter Perez

Max Verstappen musste seinen Teamkollegen Sergio Perez um einen Hauch ziehen lassen. Zwischen die Red-Bull-Fraktion und Leclerc presste sich nur noch der zweite Ferrari-Mann, Carlos Sainz. Schwer gebeutelt noch am Sonntag in Barcelona nach einem Ausritt ins Kiesbett vor dem Ausfall von Leclerc wegen eines Turbolader-Schadens. Aber nun wieder beflügelt von der Nähe zum Chefpiloten: 0,044 Sekunden im schnellsten Versuch über eine Runde. Augenhöhe.

Was die erste Rangordnung sagt über die Aussichten am Samstag, wenn es in Monaco rund geht? Ferrari wurde am ersten Tag seiner Favoritenrolle gerecht und distanzierte Red Bull um fast 0,4 Sekunden. Aber hat jeder schon alle Karten aufgedeckt? Kaum. Es sieht nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen aus um die Pole-Position. Was sagt der Weltmeister? „Wenn wir eine etwas bessere Balance hinbekommen, dann können wir in den Kurven mehr angreifen, dann wird auch die Rundenzeit besser“, so Max Verstappen.

Sie gewinnt mit Blick auf die Wetterprognose noch ein bisschen an Wert: Am Sonntag soll es regnen, laut Vorhersage mit einer achtzigprozentigen Wahrscheinlichkeit. Da gibt’s nur einen, der was sehen könnte. Der Erste in der Schlange.

Unfälle kosten Zeit und Geld

Ferrari mit Leclerc am Steuer ist in dieser Saison der erste Kandidat für die Pole-Position. Dafür sprechen vier Bestzeiten des 24-jährigen Chefpiloten. Allerdings schien Red Bull nicht ins Risiko gegangen zu sein, zumindest nicht Verstappen. Leclerc, vielleicht auch motiviert vom Heimspiel, scheint eher dazu bereit. Ein „Ritt auf der Rasierklinge“, wie Sebastian Vettel (9.) erklärte. Denn Unfälle kosten wertvolle Zeit, viel Geld und reduzieren das Entwicklungsbudget.

Die große Zeitdifferenz zwischen dem viermaligen Weltmeister und der Spitze ließ sich an ein paar Stellen mit dem bloßen Auge erkennen. Dort, wo Ferrari wie Red Bull über die Randsteine schoss, ohne gewaltig abzuheben. Ein Zeichen für einen „weich“ abstimmbaren Boliden. „Die Autos sind schon immer bockhart gewesen, in dieser Saison sind sie noch ein bisschen steifer“, sagte Vettel dem TV-Sender Sky: „Das ist brutal, wenn es über die Kerbs geht.“

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