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#„Roboter wollen kein Trinkgeld“

Adam freut sich: „Die nächste Bestellung. Ich mache mich jetzt an die Arbeit.“ Seine beiden sechsgelenkigen Arme senken sich. Der linke Arm greift nach einem Stapel Pappbecher, holt den obersten herunter, dreht ihn um und hält ihn unter die Kaffeemaschine. Parallel dazu nimmt sich der rechte Arm ein bereitstehendes Aluminiumgefäß und bringt es zu einer Art Zapfstation, aus der die Milch kommt. Nach etwas mehr als einer Minute ist der Kaffee eingeschenkt, Adam zieht den Becher heraus, gießt die Milch hinein und setzt ihn vorne an der Theke ab. „Ihr Latte ist fertig“, sagt er.

Adam ist ein Roboter, und sein Arbeitsplatz ist die „Botbar“ in Greenpoint, einem hippen Viertel im New Yorker Stadtbezirk Brooklyn. Es ist das erste Café in der amerikanischen Metropole, in dem ein Roboter den Kaffee serviert und damit Aufgaben übernimmt, die in anderen Coffeeshops wie Starbucks von menschlichen Baristas erledigt werden.

Sowohl die Bestellung an einem Touchscreen als auch der Ausschank der Getränke sind vollständig automatisiert. Der Laden ist im Moment noch im Testbetrieb und soll in naher Zukunft für die breite Öffentlichkeit aufmachen. „Wir wollen eine neue Generation von Cafés entwickeln“, sagt Botbar-Manager Sunny Lam bei einem Besuch.

„Menschen sind unberechenbar“

Die Betreiber des futuristischen Cafés schwärmen von den Vorteilen, die Adam gegenüber menschlichen Mitarbeitern habe: „Roboter brauchen keine Pausen, müssen nicht auf die Toilette und können 24 Stunden am Tag arbeiten“, sagt Lam. Adams Hersteller, das in Las Vegas beheimatete Unternehmen Richtech Robotics , schreibt in einem Blogeintrag über Roboter: „Sie wollen kein Trinkgeld, und sie stehlen nicht. Sie brauchen nicht einmal eine Personalabteilung.“ Auf der Internetseite von Botbar heißt es, Adam sei „gelenkiger als ein Mensch“ und könne „mühelos komplizierte Sequenzen ausführen“, eben weil er sechs Gelenke in jedem Arm habe.

Bis vor Kurzem wurde auf der Botbar-Seite auch mit dem Satz geworben: „Menschen sind unberechenbar“. Damit war vor allem gemeint, dass Roboter viel präziser arbeiten und Kaffee in gleichmäßiger Qualität servieren können. Die Formulierung wurde mittlerweile gestrichen, jetzt heißt es unverfänglicher, Adam liefere „Konstanz in jeder Tasse“.

Tanzen zu “Y.M.C.A.“

Womöglich im Bewusstsein, dass viele Menschen Roboter als etwas Bedrohliches empfinden, versuchen die Botbar-Macher, Adam menschliche Züge zu geben. „Adam ist wie ein Freund“, sagt Lam. Auf Botbars Internetseite wird der Roboter als „leidenschaftlicher Dienstleister“ beschrieben. Adam kann sogar tanzen. Lam demonstriert das mit „Y.M.C.A.“ von Village People. Er aktiviert die Funktion „Start Dancing“, und als die ersten Töne des Liedes gespielt werden, hebt Adam seine beiden Arme und bewegt sie nach links und rechts. Lam stellt sich vor, dass Adam einmal in der Stunde „zum Stretching“ eine Tanzpause macht, wenn der Laden offen ist.

Die Eröffnung des Robotercafés fällt in eine Zeit, in der mehr denn je über die Automatisierung von Arbeitsplätzen gesprochen wird. Die alte Frage, inwiefern Roboter menschliche Mitarbeiter überflüssig machen, hat seit der Einführung von Sprachmodellen wie ChatGPT, die mit Künstlicher Intelligenz arbeiten, zusätzliche Dringlichkeit bekommen. Adams Hersteller Richtech gibt zu, der Roboter könne dabei helfen, Personalkosten zu senken, weist aber auch darauf hin, dass viele Gastronomiebetriebe Schwierigkeiten haben, Personal zu finden.

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