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#Die Spätberufenen von Eintracht Frankfurt

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Die Spätberufenen von Eintracht Frankfurt

Es war die Stunde der Spätberufenen. Mit dem Gespür, im richtigen Moment auf die richtigen Leute zu setzen, landete Oliver Glasner gleich zwei Volltreffer. Zu fortgeschrittener Spieldauer hatte sich der Eintracht-Trainer am Donnerstagabend für die beiden Skandinavier in seinem Kader entschieden. Zwei Joker, die stachen und in einer lauen Nacht für kollektive Erleichterung sorgten. Der Däne Jesper Lind- ström und der Norweger Jens Petter Hauge – im kongenialen Zusammenspiel haben sie den Unterschied im Hexenkessel von Piräus gemacht.

Sie sorgten für einen emotionalen Last-Minute-Sieg in der Europa League, aus dem die Eintracht die Kraft auch für die Bundesliga schöpfen will. An diesem Sonntag, auswärts beim Tabellenletzten Spielvereinigung Greuther Fürth (19.30 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Bundesliga und bei DAZN), soll es wirklich etwas werden mit der erhofften und mehrmals von Glasner heraufbeschworenen Initialzündung.

Hauge und Lindström, das sind zwei, die nur selten erste Wahl sind, aber bei dem Coup in Piräus ihren Ruf als erstklassige Helfer eindrucksvoll unterstrichen haben. Schon als es im Sommer losging mit Spielen für die Eintracht, war Einwechselspieler Hauge zur rechten Zeit am rechten Platz. Zwar unterlag seine neue Mannschaft 2:5 in Dortmund. Doch der flinke Norweger erzielte sein erstes Bundesligator. Auch jetzt, am vierten Spieltag in der Gruppenphase der Europa League, musste er sich das Treiben zunächst von der Ersatzbank aus anschauen.

Männer für besondere Momente

Dann kam er – und schlug wieder zu. Sein Siegtreffer zum 2:1 beim griechischen Rekordchampion Olympiakos war erst durch die freundliche Unterstützung von Lindström gefallen. Der Däne hatte sich zielstrebig auf links durchgesetzt und Hauge bestens in Szene gesetzt. „Aus diesem Tor schöpfe ich Vertrauen“, sagte Hauge nach seinem Geistesblitz in Griechenland: „Dieser Sieg bringt Zuversicht.“

Weder Hauge noch Lindström gehören zu den Spielern, die der Eintracht bislang beständig helfen. Doch sie sind die Männer für die besonderen Momente. Für Szenen, wie man sie bei Lind- ström zuletzt und folgenreich in Antwerpen gesehen hat. Gleichfalls auf europäischer Bühne, so wie in Piräus. Auch damals in Belgien hatte Glasner ein glückliches Händchen, denn er wechselte Lindström ein. 72 Minuten waren da gespielt, die Partie stand 0:0. Als es in die Nachspielzeit ging, setzte der Däne zu einem fulminanten Solo auf rechts an und wurde im Strafraum gefoult.

Gonçalo Paciência verwandelte den Elfmeter zum 1:0, der erste Sieg in der Europa League war perfekt. Das 2:1 von Piräus ist schon der dritte volle Erfolg in der Gruppe D. Er sichert der Eintracht das Überwintern im Bonusbetrieb Europapokal, das auch auf das Kerngeschäft Bundesliga ausstrahlen soll. Timothy Chandler, einer der langgedienten alten Fahrensmänner der Eintracht, sagte in der glückseligen Nacht unter griechischem Sternenhimmel: „Wir brauchen alle Spieler. Wir müssen als Mannschaft zusammenhalten.“ Weil Filip Kostic fehlte, mussten es die anderen richten. Zwei wie Hauge und Lindström. Zwei, an denen das bisherige Auf und Ab der Eintracht festzumachen ist.

Beide mussten für ihre wechselhaften Darbietungen immer wieder Kritik einstecken. Hauge behauptete jetzt, davon überhaupt nichts mitbekommen zu haben. „Es interessiert mich nicht, was in der Zeitung über mich geschrieben wird. Für mich ist wichtig, was der Trainer sagt.“ Der Trainer hat in Piräus Positives gesagt. „Es freut mich für die beiden“, sagte Glasner, an die Adresse von Hauge und Lindström gerichtet. „Sie hatten eine nicht so einfache Phase.“ Der österreichische Fußballlehrer, emotional ergriffen von dem spät herausgeschossenen Sieg bei Olympiakos, erneuerte sein Credo: „Die Jungs geben immer alles.“

Auf Hauge und Lindström mag dies beim Sieg in Griechenland zutreffen. Auf andere nicht. Aymen Barkok und Sam Lammers erwischten einen Abend zum Vergessen. Auch Djibril Sow, eigentlich eine Konstante als Puffer zwischen Defensive und Offensive, agierte schwach. Der Eintracht fehlt es weiter an Konstanz und Verlässlichkeit. Vor allem im Sturm, in dem sich Rafael Borré beim späten Triumph von Piräus aufrieb und Bestnoten verdiente, hakt es nach wie vor.

Das muss besser werden – findet auch Markus Krösche. Beim Sportvorstand der Eintracht machte sich dank des unverhofften Last-Minute-Sieges „große Erleichterung“ breit. Mehr aber auch nicht: „Wir freuen uns erst mal heute.“ Wohl wissend, dass Sonntag ein neuer Tag ist – mit einer neuen Herausforderung. Und vielleicht auch mit einer weiteren Kostprobe der Spätberufenen Hauge und Lindström.

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