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#Rummenigge zieht sich zurück

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Rummenigge zieht sich zurück

Es ist üblich beim FC Bayern, scheidenden Spielern und Trainern ein Foto zu schenken, das sie mit allen gewonnenen Pokalen und Meisterschalen zeigt. David Alaba, Jérôme Boateng und Javier Martínez bekamen im Mai eines, Hansi Flick und Hermann Gerland auch. Für scheidende Führungspersönlichkeiten ist so ein Souvenir aber wohl nicht vorgesehen.

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Was im Fall von Karl-Heinz Rummenigge, der am Dienstag seinen vorzeitigen Rückzug vom Posten des Vorstandsvorsitzenden angekündigt hat, auch ein bisschen schwierig wäre. In den 30 Jahren, in denen der frühere Profi zunächst als Vizepräsident und vor allem ab 2002 als Chef der FC Bayern München AG den Verein finanziell und sportlich in neue Sphären gehievt hat, sammelte sich allerhand Tafelsilber an, das vermutlich gar nicht auf ein Foto passen würde.

Ein paar Tage haben sie beim FC Bayern noch Zeit, sich ein geeignetes Geschenk zu überlegen – aber eben nicht so lange wie gedacht. Denn statt wie ursprünglich geplant Ende des Jahres macht Rummenigge nun schon Ende des Monats Schluss, für ihn, wie er in einer Mitteilung des Vereins verkündete, „der strategisch sinnvollste und logische Zeitpunkt“.

Der Machtwechsel ist abgeschlossen

Am 1. Juli beginnt nicht nur das neue Geschäftsjahr und ein paar Tage später die Vorbereitung auf die neue Saison, sondern auch eine neue Ära mit Veränderungen in der Mannschaft und vor allem im Trainerteam. Und nun eben auch einer in der Spitze des Vereins, an der künftig Oliver Kahn stehen wird. Diese Zäsur vor der neuen Spielzeit sei „auch im Sinne der handelnden Personen und im Sinne der Zukunft des FC Bayern“.

Mit dem Abschied des Klubchefs ist der Machtwechsel abgeschlossen, der mit dem Rückzug von Präsident Uli Hoeneß im November 2019 eingeleitet und von langer Hand geplant worden war. Kahn ist seit eineinhalb Jahren im Vorstand, habe nun „alle Facetten des Vereins kennengelernt und weiß genau, wie der FC Bayern funktioniert und welche Herausforderungen auf mich zukommen“, sagt der frühere Torhüter. Rummenigge war ein „umsichtiger Übergang“ wichtig, und der sei nun vollzogen, ließ er wissen. „Es ist ein Abschied mit Zufriedenheit und Stolz, ich darf einen sportlich, wirtschaftlich und strukturell vollständig intakten Club übergeben“, heißt es in seiner Erklärung.

Es hatte in den vergangenen Wochen und Monaten schon ein paar Anzeichen für die bevorstehende Zäsur gegeben. Rummenigge hielt sich bei den großen personellen und strategischen Entscheidungen auffällig im Hintergrund, so als ob er bereits in den Rentnermodus gewechselt wäre. Er überließ immer häufiger Kahn die Bühne und die Deutungshoheit.

Seinen letzten großen Auftritt mit Nachhall hatte er im Februar, als er sich wegen der verzögerten Abreise des Vereins zur Klub-WM echauffierte, ein paar Aussagen traf, die zu einer Diskussion über eine Sonderrolle des Fußballs in der Pandemie führten und mit einer sehr nachsichtigen Haltung gegenüber Qatar für Unverständnis sorgte.

Intern hatte er sich da schon zurückgenommen. In die Kontroverse zwischen Hansi Flick und Sportvorstand Hasan Salihamidzic griff er kaum ein, auch bei diversen Personalentscheidungen schien bereits Kahn die Strippen zu ziehen, und selbst bei der Verpflichtung von Julian Nagelsmann als neuem Trainer übte er sich in Zurückhaltung.

Womöglich hat sich Rummenigge auch deshalb zu einem früheren Rückzug durchgerungen, weil er im Frühjahr gebeten worden war, ins Exekutivkomitee der UEFA zurückzukehren. Nach der Posse um die Super League wollte er helfen, den europäischen Fußball wieder zu befrieden, wenngleich das Amt mit nun 65 Jahren „nicht mehr in meiner Lebensplanung“ gestanden habe, wie er zugab. Rummenigge wird weiter im Fußball mitmischen, auch ohne Funktion beim FC Bayern.

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