#Rundschau: arte trumpft auf
Der deutsch-französische Kultursender hat sich die BBC-Serie «Mum» geschnappt. Die Teenager-Komödie «Incoming» ist dagegen ein Griff ins Klo.
In ihrer ersten Woche an der Highschool steigt die Party des Jahres. Was kann schon schiefgehen, wenn sich vier Teenager in eine Nacht voller Chaos und Exzesse stürzen?
New York Times: Die Geschichte von Highschool-Neulingen, die sich auf einer ausschweifenden Hausparty zurechtfinden müssen, folgt genau dem erwarteten Verlauf, mit wenigen Lachern und noch weniger Überraschungen. Alles, was er bietet, ist eine grobe Eskalation: Statt Bierbongs gibt es Ketaminschlangen; statt Furzwitzen gibt es Durchfall in einem Tesla. Vielleicht ist das ein Fortschritt. Aber ich würde sagen, die Filmemacher haben versagt.
«English Teacher» (seit 2. September bei FX)
Der Highschool-Lehrer Evan Marquez befindet sich an der Schnittstelle zwischen den beruflichen, politischen und persönlichen Aspekten seiner Arbeit an einer Highschool.
The Hollywood Reporter: Die Serie scheut sich nicht, die Art von Reizthemen aufzugreifen, die normalerweise die politischen Schlagzeilen über den Zustand des amerikanischen Bildungssystems beherrschen. In den sechs Kapiteln, die den Kritikern zugeschickt wurden, geht es um Drag Queens, Waffensicherheit und Helikoptereltern, die bereit sind, ins Klassenzimmer einzudringen, sobald ein Lehrer es wagt, einem Schüler die schlechten Noten zu geben, die er verdient. Aber das führt sie nicht unbedingt in die Richtung, die ein Zyniker erwarten würde.
«A Good Girls Guide to Murder» (seit 30. August 2024 in der ZDFmediathek)
Musterschülerin Pip hat ein ungewöhnliches Schulprojekt: Sie will den Mord an der siebzehnjährigen Andie Bell aufklären. Dabei ist der Fall für alle andern seit fünf Jahren abgeschlossen. Pip hat Zweifel daran, dass der Fall wirklich aufgeklärt wurde. Denn seltsamerweise wurde die Leiche nie gefunden. Alle anderen glauben jedoch, dass Andies Freund Sal der Täter war, immerhin hat er den Mord sogar gestanden! Aber irgendwas ist faul an der Sache.
Frankurter Allgemeine Zeitung: Auf den ersten Blick ist «A Good Girls Guide to Murder» dabei eine Detektivgeschichte mit altertümlichem britischem Touch, und Agatha Christie lässt hier genauso grüßen wie Enid Blytons «Fünf Freunde». Man erwarte Cottagecore in Bildern, doch nach und nach enthüllt wird ein gerüttelt Maß Teenage Angst.
«Terminator Zero» (seit 29. August bei Netflix)
Eine Soldatin aus einer postapokalyptischen Zukunft reist ins Jahr 1997, um einen KI-Wissenschaftler zu beschützen, der von einem gefühllosen und unzerstörbaren Cyborg gejagt wird.
The Hollywood Reporter: So gut die Eröffnungsszene auch sein mag und so solide einige Versatzstücke auch sein mögen, weite Teile von «Terminator Zero» sind nichts als Gerede, vorgetragen in den müden, weisen Tönen von Ann Dowd als spirituelle Führerin oder in den warmen Kadenzen von Dawson, dessen Kokoro verschiedene Arten von Bewusstsein umfasst.
«Mum» (seit 29. August in der arte Mediathek)
Mit fast 60 wird die zarte Cathy mit dem Tod ihres Mannes konfrontiert, inmitten einer liebevollen, aber sehr schamlosen Familie. Eine Sitcom mit bissigem Humor, gesponnen aus den kleinen Dingen des Alltags, gepaart mit einer schönen Romanze.
Süddeutsche: Es ist ein Vergnügen, diesen fantastischen Darstellern immer wieder bei dem Versuch zuzusehen, den von Stefan Golaszewski so exquisit gebauten Fremdschämparcours sozialer Interaktion zu meistern. «Mum» ist eins der besten britischen TV-Ensemblestücke der jüngeren Vergangenheit und ein perfekt geformtes Stück reifer Fernsehunterhaltung.
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