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#Russland-Einfluss auf Kaspersky: Ratlosigkeit macht sich breit

„Russland-Einfluss auf Kaspersky: Ratlosigkeit macht sich breit“

Ist die russischstämmige Antiviren-Software Kaspersky weiterhin sicher? Diese Frage stellen sich derzeit zahlreiche Akteure – und das, obwohl keinerlei Belege für eine gegenteilige Behauptung existieren. Eine generelle Entwarnung wäre dennoch verfrüht.

Antivirus
KasperskyBildquelle: Artem Sandler / inside digital

Die Antiviren-Software mit russischen Wurzeln, Kaspersky, gehört sowohl in Deutschland als auch weltweit zu den bekannteren und beliebteren Sicherheitsprogrammen. In einer kürzlich durchgeführten Untersuchung der Stiftung Warentest erreichte die Kaspersky Internet Security den ersten Platz. Nun wurde das Ergebnis jedoch zurückgezogen. Die Tester begründeten diese Entscheidung damit, dass die russische Regierung möglicherweise Druck auf den Anbieter ausüben könnte. Hinweise auf entsprechende Manipulationen existieren derzeit zwar nicht. Dennoch ist die Ungewissheit angesichts der russischen Handlungen der vergangenen Tage groß.

Die Angst vor Spionage

Die Kaspersky-Software wird weltweit von zahlreichen Privatpersonen, aber auch Unternehmen genutzt. Theoretisch wäre es möglich, eine Hintertür in der Anwendung einzurichten, die der russischen Seite Zugriff auf sensible Firmen- und Personendaten gewährt. Der digitalpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Jens Zimmermann, sagte daher gegenüber Heise Online, dass der Einsatz bestimmter IT-Sicherheitsinstrumente neu bewertet werden müsse. Ähnlich sehen es auch die Vertreter der FDP-Bundestagsfraktion; Sicherheitsexperten halten sich derweil bedeckt. Das österreichische Computer Emergency Response Team (CERT) empfahl dem Portal Der Standard etwa, unabhängig von den verwendeten Sicherheitssystemen in der aktuellen Situation ruhig, aber gleichzeitig wachsam zu bleiben. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) ließ derweil eine Anfrage von Heise Online zu Programmen russischer Hersteller unbeantwortet. 2018 hieß es seitens des Bundestags allerdings, dem BSI lägen keine Erkenntnisse vor, die eine Manipulation von Kaspersky-Software belegen. In den USA ist die Nutzung der Antiviren-Software in Behörden dennoch bereits seit 2017 verboten.

Kaspersky und Russland

Eugene Kaspersky, Gründer der gleichnamigen Sicherheitssoftware, erhielt im Jahr 1987 seinen Abschluss an der KGB-Hochschule in Moskau – später Teil der FSB-Akademie. Heute gehört unter anderem auch das russische Verteidigungsministerium zu den Kunden seines Unternehmens. Dennoch weist der Entwickler sämtliche Vorwürfe einer Einflussnahme seitens Russlands vehement zurück. Auf unsere Anfrage hin antwortete ein Sprecher: „Kaspersky ist ein privates, unabhängiges und internationales Unternehmen, dessen Holding in Großbritannien registriert ist. Unsere lokalen Geschäfte werden von lokalen Einheiten geführt.“ Eine vorangegangene Interviewanfrage wurde jedoch abgelehnt, nachdem der Fokus des Interviews – die Bedenken bezüglich der Unabhängigkeit von Kaspersky – genannt wurde.

Unterm Strich stellen unbestätigte Bedenken derzeit das gesamte Fundament für die Vorwürfe gegenüber der Kaspersky-Software dar. Unbestätigt bedeutet angesichts der aktuellen geopolitischen Lage allerdings nicht, dass die Vorwürfe auch unbegründet sind.

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  • Kaspersky: Artem Sandler / inside digital

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