#Russlands Marine übt mit scharfer Munition im Schwarzen Meer
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Nach dem Aus des Getreideabkommens mit der Ukraine hat Russland nach eigenen Angaben eine Marineübung mit scharfer Munition im Schwarzen Meer abgehalten. Die Schwarzmeerflotte habe im Nordwesten des Meers ein Zielschiff mit Antischiffraketen beschossen und zerstört, erklärte das Verteidigungsministerium in Moskau am Freitag. Die russische Armee beschoss zudem nach ukrainischen Angaben abermals die Hafenstadt Odessa, dabei wurden Silos mit Gerste und Erbsen zerstört.
Zu der Schwarzmeer-Marineübung teilte das russische Verteidigungsministerium im Onlinedienst Telegram mit, die Schiffe und Marineflugzeuge hätten auch Maßnahmen zur „Abriegelung des vorübergehend für die Schifffahrt gesperrten Gebiets“ ergriffen und das Festhalten eines angreifenden Schiffs geprobt.
Russland hatte am Mittwoch nach dem Auslaufen des Getreideabkommens angekündigt, alle Schiffe im Schwarzen Meer mit dem Ziel Ukraine ab Donnerstag als Schiffe einzustufen, „die potenziell militärische Ladung transportieren“. Die Ukraine warnte daraufhin ihrerseits, sie werde ab Freitag um Mitternacht alle Schiffe im Schwarzen Meer mit russischen Zielhäfen als potenzielle Militärtransporte betrachten.
Die UNO kritisierte die Drohungen gegen zivile Schiffe im Schwarzen Meer am Freitag als „inakzeptabel“. Die Untergeneralsekretärin für politische Angelegenheiten, Rosemary DiCarlo, äußerte sich vor dem UN-Sicherheitsrat in New York auch besorgt über mögliche Minen im Schwarzen Meer, welche „die zivile Schifffahrt gefährden“.
Der Sprecher von UN-Generalsekretär António Guterres, Stéphane Dujarric, äußerte sich besorgt über die bereits jetzt spürbaren „negativen Auswirkungen auf die Weltmarktpreise für Weizen und Mais, worunter alle leiden, insbesondere die gefährdeten Bevölkerungsgruppen in den Ländern des Südens“.
„Wir verstehen die Sorgen unserer afrikanischen Freunde, das ist verständlich und wird berücksichtigt“, erklärte der stellvertretende russische Außenminister Sergej Vertschinin.
Bei den Angriffen in der vierten Nacht in Folge auf die Schwarzmeer-Stadt Odessa wurden laut dem ukrainischen Regionalgouverneur Oleg Kiper insbesondere Getreidesilos von Kalibr-Marschflugkörpern ins Visier genommen. 100 Tonnen Erbsen und 20 Tonnen Gerste seien zerstört worden.
Seit dem Auslaufen des Abkommens zum Export ukrainischen Getreides am Montag hatte Russland nach ukrainischen Angaben wiederholt die Hafenstädte Odessa und Mykolajiw angegriffen. Russland hatte erklärt, dabei seien militärische Ziele ins Visier genommen worden.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan äußerte sich dennoch zuversichtlich, Kreml-Chef Wladimir Putin von einer Wiederauflage des Getreideabkommens überzeugen zu können. Er denke, dass er „in detaillierten“ Gesprächen mit Putin eine Fortführung des Getreideexports erreichen könne, sagte Erdogan der Nachrichtenagentur Anadolu zufolge.
Selenskyj telefoniert mit Erdogan
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bei einem Gespräch mit dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan auf eine Rückkehr zum Abkommen für den Getreideexport über das Schwarze Meer gedrängt. „Die Öffnung des Getreidekorridors hat absolute Priorität“, teilte Selenskyj nach einem Telefonat mit Erdogan am Freitagabend in Kiew mit. „Zusammen müssen wir eine globale Ernährungskrise verhindern.“ Nach der Aufkündigung des Abkommens durch Russland am Montag gibt es eine neue Seeblockade. Moskau hat den Getreidefrachtern die Sicherheitsgarantien in den von ihm kontrollierten Regionen des Schwarzes Meeres entzogen.
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