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#Salonlöwe aus dem Pferdestall

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„Salonlöwe aus dem Pferdestall“

Abermals ein Rekordjahr: Ferrari hat im vergangenen Jahr mehr als 11.000 Supersportwagen verkaufen können. 2008 belief sich der Absatz auf nur 6500 Einheiten. Ein halbes Dutzend Modelle gibt es heute, die Preise beginnen bei rund 200.000 Euro für den 2+2-Sitzer Roma. V8- und V12-Zylinder treiben die Renner aus Maranello an, der SF 90 hat zudem für seinen 3,4-Liter-V8 elektrische Unterstützung von gleich drei Elektromotoren.

Im Frühsommer wird das Portfolio um den Ferrari 296 GTB erweitert, der von einem 3,0-Liter-V6 mit elektrischer Unterstützung befeuert wird. Damit bietet Ferrari erstmals in seiner 75 Jahre währenden Firmengeschichte ein Modell mit V6-Motor an. Sonst haben und hatten Ferrari immer V8- oder V12-Maschinen, der Dino aus den Siebzigern mit seinem V6 trug nie das Ferrari-Emblem.

296 GTB steht für 2,9 Liter Hubraum, genau sind es 2992 Kubikzentimeter. GTB steht für Gran Turismo Berlinetta. Eine Berlinetta ist ein kleines Sportcoupé, wörtlich etwa „kleiner Salon“. Der Zweisitzer mit Heck-Mittelmotor schickt die Kraft aus den beiden Maschinen, die zusammen 830 PS und 900 Newtonmeter maximales Drehmoment auf die Kurbelwelle stemmen, ausschließlich an die Hinterachse. Die beiden Zylinderbänke im V6 stehen in einem Winkel von 120 Grad, obendrauf sitzen die beiden Turbolader. Alles an dem Motor ist neu, auch die Ölpumpe. Das Kunstwerk im Heck lässt sich unter einer gläsernen Klappe bestaunen.

Ferraristi können auf etliche elektronische Helfer vertrauen.


Ferraristi können auf etliche elektronische Helfer vertrauen.
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Bild: Hersteller

Die elektrische Reichweite von 25 Kilometern wird durch eine 7,5 kWh große Lithium-Ionen-Batterie ermöglicht, und tatsächlich ist es zunächst befremdlich, wenn ein Ferrari nach dem Start lautlos davonschleicht. Doch das hat Charme, aber am meisten Spaß macht das knappe Coupé mit seinen 4,57 Meter Länge und dem kurzen Radstand von 2,60 Metern, wenn beide Triebwerke zusammenarbeiten dürfen. Dann heißt es 663 plus 167 PS.

Innerhalb von 2,9 Sekunden kann auf 100 km/h gesprintet werden, die Höchstgeschwindigkeit liegt um 330 km/h. Rein elek­trisch sind es 135 km/h. Im elek­tri­schen Antrieb nimmt sich der 296 viele Anleihen am SF 90, es gibt aber Unterschiede. So fährt der SF 90 rein elek­trisch rückwärts, sein Getriebe hat keinen Rückwärtsgang, das des 296 aber schon.

Wie kein anderer Ferrari bietet sich der V6-Ferrari als Alltagsauto an. Das Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe schaltet vorzüglich und automatisch, zwei Personen sitzen bequem, und unter die Fronthaube passen zwei Koffer, das Ladekabel und eine kleine Tasche obendrauf. Die Einkäufe oder die Fahrt ins Büro erledigt man elektrisch. Die Federung ist ein guter Kompromiss zwischen Komfort und Sportlichkeit.

Aus Rot eine Tugend gemacht: Frischer Ferrari 296 GTB


Aus Rot eine Tugend gemacht: Frischer Ferrari 296 GTB
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Bild: Hersteller/Schmidt

Ferraristi können zudem auf etliche elektronische Helfer vertrauen. Genannt seien die Rückfahrkamera mit 360-Grad-Rundumsicht, Spurhaltekontrolle, adaptiver Tempomat oder eine Verkehrszeichen-Erkennung. Allerdings werden zum Teil Aufpreise verlangt. Neben dem bei Ferrari üblichen „Manettino“ am Lenkrad für die verschiedenen Fahrprogramme gibt es einen zweiten Schalter für alles Elektrische. Hier kann reines elektrisches Fahren gewählt werden, Hybrid oder zwei Sportprogramme. In diesen lädt der Motor die Batterie zu einem gewissen Maß zusätzlich wieder auf, außerdem fließt die Bremsenergie ohnehin stets in die Fahrbatterie zurück. Auf unseren Probefahrten auf kurvigen Landstraßen war eine im Hybrid-Modus leer gefahrene Batterie relativ schnell wieder bei 15 Kilometer Reichweite. Dieses Niveau wird dann mehr oder weniger gehalten.

Innerhalb von 2,9 Sekunden kann auf 100 km/h gesprintet werden.


Innerhalb von 2,9 Sekunden kann auf 100 km/h gesprintet werden.
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Bild: Hersteller

Mit Gewichtsverteilung von 40,5 Prozent auf der Vorderachse und 59,5 Prozent auf der Hinterachse ist der knapp 1,5 Tonnen schwere 296 GTB überraschend neutral zu fahren. Auf einer Rennstrecke konnte er zeigen, was in ihm steckt. Der Motor dreht bis 8500/min, das hohe Singen der Maschine erinnert ein wenig an einen V12. Unerhört laut wird es aber nie.

Wer zum Händler fährt und 266.701 Euro anlegen möchte, braucht Geduld. Schon seit Juni 2021 waren die Bestellbücher offen, die Wartezeit auf einen 296 GTB beträgt momentan mindestens anderthalb Jahre. Dann ist auch 2025 nicht mehr weit. Das ist das Jahr, in dem das erste rein elektrische Rennpferd aus dem italienischen Stall gelassen werden soll.

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