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#Sars-Whistleblower Jiang Yanyong gestorben

„Sars-Whistleblower Jiang Yanyong gestorben“

Am vergangenen Wochenende ist Jiang Yanyong im Alter von 91 Jahren an einer Lungenentzündung gestorben. Jiang Yanyong enthüllte 2003 das ganze, zunächst geheim gehaltene Ausmaß der Lungenkrankheit Sars, womit er mit verhinderte, dass sich dieses Coronavirus derartig ausbreiten konnte wie heute Covid.

Als Chefarzt der Volksbefreiungsarmee erlebte Jiang 1989 das Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens in einem Pekinger Militärkrankenhaus mit, wo er Studenten operierte, die vorher für Freiheit demonstriert hatten und dann von Schüssen der Soldaten getroffen worden waren. Auch Jahre später berichtete Jiang davon und verlangte Aufarbeitung, was ihm mehrfach Hausarrest einbrachte.

Nach Angaben der „South China Morning Post“ wurde Jiang im Januar positiv auf Covid getestet. Unklar sei, ob sein Tod damit unmittelbar zu tun hat.

Jiang verstarb in jenem Krankenhaus der Volksbefreiungsarmee, in dem er jahrzehntelang gearbeitet hat. Agenturberichten zufolge wurden sein Tod und sein Name in den sozialen Medien zensiert.

Widerspruch gegen den Gesundheitsminister

Den Ärger der Kommunistischen Partei zog Jiang im Frühjahr 2003 auf sich, als er dem eigenen Gesundheitsminister nach dem Sars-Ausbruch widersprach, der zunächst bekannt gegeben hatte, die Seuche sei unter Kontrolle und nur ein Dutzend Personen daran erkrankt. Jiang hatte dabei selbst mitbekommen, dass längst eine vielfache Zahl Personen wegen Sars behandelt wurden. Allein in seinem Militärkrankenhaus lagen zu dem Zeitpunkt bereits mehr als hundert Sars-Erkrankte.

Darüber informierte er zunächst chinesische Medien, die ihn ignorierten, und daraufhin amerikanische Medien in einem Brief. Die internationalen Berichte führten zu einer raschen Reaktion der Weltgesundheitsbehörde, woraufhin schließlich auch die chinesischen Behörden ihre Gegenmaßnahmen verstärkten.

Letztlich starben weniger als eintausend Menschen an dem Sars-Virus. Chinas Gesundheitsminister und der Pekinger Bürgermeister mussten zurücktreten.

Wenige Monate später dann kritisierte er die Behörden abermals in einem der heikelsten Themen. Jiang verlangte, dass die Kommunistische Partei die blutige Niederschlagung der Studentenproteste von 1989 als Fehler anerkenne und zugebe, dass dabei wahrscheinlich Tausende Zivilisten durch Panzer und Gewehrkugeln getötet worden waren.

Daraufhin musste er Wochen in Haft. Berichten zufolge soll Jiang auch 2019 noch einmal dem heutigen Partei- und Staatschef Xi Jinping in einem Brief geschrieben haben, das Tiananmen-Massaker sei ein „Verbrechen“ gewesen. Auch in dem Jahr lebte Jiang Yanyong unter Hausarrest.

Nach Angaben der „South China Morning Post“ habe er dabei stets erklärt, er sei ein loyales Mitglied der Kommunistischen Partei. Jiang hinterlässt seine Frau, eine Tochter und einen Sohn.

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