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#Schäden durch Frost: Wie das Straßenbauamt künftig Schlaglöcher reparieren will

Es ist nicht nur der tägliche Verkehr, der Straßen zusetzt. Vor allem Frost beschädigt die Fahrbahnen und reißt Schlaglöcher auf. Anlass für die Straßenbauverwaltung, über neue Methoden der Instandhaltung nachzudenken.

Die derzeit milden Temperaturen bescheren auch der Straßenbauverwaltung ruhige Tage. Das war vor einem Jahr anders. Der Dezember 2022 hatte in Frankfurt eine auch nach Auffassung des Deutschen Wetterdienstes „ungewöhnlich kalte Episode“ zu bieten. Dazu gehörten knapp ein Dutzend Frosttage in Folge und weitere sechs Eistage. Das sind Tage, an denen die Temperatur konstant unter null Grad bleibt. An der Messstation im Westend, also mitten in der Stadt, wurden damals Tiefstwerte von minus 10 Grad verzeichnet.

Wenige Tage später stiegen die Temperaturen überraschend an. Wasser, das vor dem strengen Frost durch mitunter feine Risse in tiefere Schichten des Straßenaufbaus gelangt und dort gefroren war, taute nun, dehnte sich aus und ließ die Straßen förmlich aufplatzen. Binnen weniger Tage taten sich Hunderte Schlaglöcher in den Straßen auf, manche bis zu 20 Zentimeter tief.

Inzwischen sind alle Schäden, die für Autofahrer, aber mehr noch für Radfahrer und Fußgänger hätten gefährlich werden können, beseitigt. Fast 5400 Schlaglöcher haben allein die rund ein Dutzend Straßenbegeher der Verwaltung in den vergangenen zwölf Monaten digital erfasst. Bürger haben zudem rege die Möglichkeit genutzt, über die Frostschädenhotlines der Straßenbauverwaltung und die zentrale Behördentelefonnummer 115 auf Schäden hinzuweisen. 1600 Meldungen gingen auf diesem Weg bei der Straßenbauverwaltung ein.

„Schlagloch ist nicht gleich Schlagloch“

Auch als Ende November und Anfang Dezember die Temperaturen wieder unter null sanken – es gab einen Eistag, den 2. Dezember, und sechs Frosttage –, meldeten sich rund 30 Bürger über die Hotlines, mehr als 60 Schäden registrierten die Frankfurter Straßenbaubezirke – allein infolge der einen Winterwoche.

Was tut die Straßenbauverwaltung, wenn eine Straße Schäden aufweist? „Schlagloch ist nicht gleich Schlagloch“, sagt Michaela Kraft, Leiterin des Frankfurter Straßenbauamts. Gefährlich werde es erst, wenn der Schaden tiefer als zwei Zentimeter reiche. Dann werden Straßenbaufirmen beauftragt, ihn umgehend zu beseitigen. Dazu entfernen sie zunächst abgeplatzte Reste der Fahrbahn und reinigen das Loch, um es dann mit sogenanntem Kaltasphalt aufzufüllen. Zuletzt deckt eine Schicht aus Splitt das Loch zu. „Damit ist zunächst die Gefahrenstelle behoben“, sagt Kraft.

Sollte sich ein Schlagloch über Nacht auftun, an Wochenenden oder Feiertagen – so wie es im vergangenen Jahr rund um Weihnachten der Fall war –, dann sind es Polizei und Feuerwehr, die zunächst die Schlaglöcher absichern und dann ihrerseits nach einem Notfallplan Baufirmen beauftragen.

Nicht jedes zunächst mit Kaltasphalt provisorisch gestopfte Schlagloch wird im Lauf des Jahres mit Heißasphalt endgültig gefüllt. Das Straßenbauamt entscheidet abhängig davon, wie stark die Straße benutzt wird und welche Lasten die Fahrbahndecke zu tragen hat.

„Was wir brauchen, ist ein Deckenerneuerungsprogramm“

Insgesamt, sagt Kraft, sei das rasche Reparieren von Schlaglöchern wichtig, damit der Verkehr wieder ungehindert fließen könne und niemand gefährdet werde. „Aber es bleibt Flickwerk.“ Zumal sich selten nur ein Schlagloch auftut. Richtig wäre es, so Kraft, die Straßen vollständig zu sanieren. Ein solches Vorgehen – die Fachleute sprechen von grundhafter Erneuerung – ist für eine Stadt wie Frankfurt mit insgesamt 1450 Kilometer Straßen nicht zu finanzieren. Es bliebe zudem die Frage, ob dies mit Blick auf den Verbrauch von Ressourcen sinnvoll wäre. Schließlich hält eine Straße bis zu 30 Jahre, ehe sie komplett neu angelegt werden muss.

„Was wir brauchen, ist ein Deckenerneuerungsprogramm“, sagt Bauingenieurin Kraft. Statt einzelne Schlaglöcher zu beheben, würden die Fahrbahn und die unmittelbar darunterliegende Schicht großflächig erneuert. Dazu könne auch Recyclingmaterial verwendet werden. „Das hält nicht ewig, aber sicher auch zehn bis 15 Jahre“, sagt Kraft. „Wir kämen weg von der Flickschusterei.“

Ohnehin sei ihr Amt dabei, wenn irgend möglich Neues auszuprobieren, um einen eigenen Beitrag zur Minimierung des CO2 -Ausstoßes zu leisten. Im gerade fertig erschlossenen Neubaugebiet Leuchte in Enkheim sei etwa Niedrigtemperaturasphalt verwandt worden. Denn auch wenn nur ein Schlagloch richtig gefüllt werde, müsse dazu das Materialgemisch, aus dem Asphalt besteht, auf rund 230 Grad erhitzt werden. Nachhaltige Sanierung sieht für Kraft anders aus.

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