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#Schaut auf diese Beine!

Schaut auf diese Beine!

Vor seinem ersten Treffer in dieser Woche machte er einen Schritt nach hinten, dann fünf nach vorne, so schnell, dass der Verteidiger ihm am Fünfmeterraum nicht folgen konnte. Er drückte sich mit dem rechten Bein ab, landete auf dem linken, und in den Zehntelsekunden dazwischen winkelte er seine beiden Beine in der Luft an, um den Ball am perfekten Punkt mit der Stirn zu treffen. Das war Nummer 250.




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Christopher Meltzer

Vor seinem zweiten Treffer in dieser Woche machte er acht Schritte nach vorne, dann vier zur Seite, so schnell, dass der Verteidiger ihn am Elfmeterpunkt nicht stören konnte. Er drückte das linke Bein in den Boden und holte mit dem rechten aus, um den Ball am perfekten Punkt mit dem Fuß zu treffen. Das war Nummer 251. Vor seinem dritten Treffer in dieser Woche machte er nur einen Schritt. Er stand von seinem Hocker auf und ging auf Gianni Infantino zu, den Fifa-Präsidenten, der ihm in München eine Trophäe übergab, die schwerer zu bekommen ist als jedes Tor: die Trophäe für den Weltfußballer des Jahres.

Wenn man den Stürmer Robert Lewandowski – der am Donnerstag von der Fifa als erster Bundesligaprofi überhaupt zum Weltfußballer des Jahres ernannt worden ist, vor Cristiano Ronaldo und Lionel Messi –, wenn man diesen Lewandowski im Stadion beobachtet, sollte man hin und wieder auf seine Beine schauen, auf die kleinen und auf die großen Schritte, auf die Sprints und auf die Sprünge, auf die Bewegungen, die vor den Toren kommen. Manchmal sind sie kraftvoll, manchmal geschmeidig, ganz oft sind sie aber beides. Es kommt im Fußball selbstverständlich auf sehr viele Körperteile an, im Fall von Lewandowski verraten die Beine aber, was er außergewöhnlich gut kann: schnell rennen, fest schießen, Ball behalten sowie beschützen. Und sie verraten ganz nebenbei auch etwas über seine Geschichte: Seine Beine sind heute sein größtes Kapital, früher waren sie seine größte Sorge.

In Polen, wo Lewandowski geboren und aufgewachsen ist, wo sie ihn damals „Bobek“ nannten, Kleiner, glaubten sie schon zu wissen, was für ein unglaublicher Fußballspieler er mal werden könnte, bis sie danach von oben nach unten auf seinen Körper blickten. „Seine Beine waren wie Stäbchen. Ich hatte Angst, dass ein Gegenspieler sie ihm brechen würde“, sagte Krzysztof Sikorski, sein Jugendtrainer. „Ich hatte Beine wie Fahrradschläuche“, sagt Lewandowski selbst. Seine Beine werden sich nie so kraftvoll bewegen wie die von Ronaldo, nie so geschmeidig wie die von Messi, aber sie sind doch noch geworden, was damals, in Polen, keiner zu glauben gewagt hätte: die Beine von einem Stürmer, der 251 Bundesligatore geschossen hat und jetzt auch noch Weltfußballer ist. Vor Ronaldo, vor Messi.

Der Torschütze vom Dienst: Robert Lewandowski hat bislang in 332 Bundesliga-Spielen 251 Tore geschossen. Er ist derzeit die Nummer drei der „ewigen“ Bestenliste – und hat Klaus Fischer (268) vor Augen.



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Weltfußballer Lewandowski
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Torschützenkönig aller Klassen

Am Donnerstagabend hat Lewandowski, 32 Jahre alt, den wichtigsten Individualpreis seines Sports gewonnen. Am Mittwochabend hat er für den FC Bayern München zweimal gegen den VfL Wolfsburg getroffen. Das erste Tor machte er aus fünf Metern mit dem Kopf, das zweite aus elf Metern mit dem rechten Fuß. Das reichte, um 2:1 zu gewinnen. Es waren seine Bundesliga-Saisontore 14 und 15 und seine Bundesliga-Tore 250 und 251. Auf den ersten Wert kommen die meisten Stürmer in ihrer Karriere nicht. Auf den zweiten Wert haben es in der langen Geschichte der Bundesliga nur zwei geschafft: Gerd Müller (365) und Klaus Fischer (268). Was sagt Lewandowski dazu? „Das freut mich sehr, dass ich heute zweimal treffen konnte. Die letzte Zeit war für uns nach einer kurzen Vorbereitung nicht einfach.“

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