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Schichtarbeit

Hayo Ross und Michael Schmidt sind keine Autofans, keine Oldtimerfanatiker, und doch stehen bei ihnen in der Scheune schon einmal Klassiker von unschätzbarem Wert. Seit mehr als einem Jahr werkelt das Team von RSP, einem auf Restaurierungen und Denkmalpflege spezialisierten Betrieb, an einem äußerst seltenen Daimler Knight. Er ist eine Mischung aus Limousine und Kutsche und wartet mit einem Schiebermotor nach dem Verbrennungsprinzip von Charles J. Knight auf.

Dabei hat RSP mit Oldtimerrestaurierungen normalerweise gar nichts zu tun. Das Unternehmen der beiden Bayern beschäftigt sich umfänglich mit der Erhaltung ganz anderer Kunst und Kulturgüter. Solange es sich nicht gerade um repräsentative Säle oder die Deckenbemalung einer Kirche handelt, holen sie die Objekte zuweilen zu sich, auf einen Bauernhof südlich von München. Dort restaurieren sie normalerweise Altare, Bilder, Kirchenpforten – aber ganz selten eben auch einmal ein seltenes Vorkriegsauto. Hayo Ross und Michael Schmidt haben ihre Leidenschaft zu ihrem persönlichen Traumberuf gemacht.

Der alte Bauernhof in Kirchstockach sieht aus, wie ein ganz gewöhnlicher Bauernhof. Wie einer, von dem es in der Gegend noch Hunderte mehr gibt. Misthaufen, Traktoren und Gerätschaften – alles da, nichts ist besonders auffällig. Solange wenigstens, bis Michael Schmidt einen die steile Treppe ins Obergeschoss führt und es nach ein paar weiteren Stufen links herauf in eine moderne Büroetage geht. Offenes Gebälk und historische Bauart treffen auf moderne Schreibtische und eine schicke Espressobar. Mit schwarzem Filzstift steht auf einer der Wände „mit Blick für das Janze“ geschrieben. Im Hintergrund wird gelacht und telefoniert. Es geht lässig und familiär zu.

... und oft mit nichts als einem Wattestäbchen in der Hand legen die Restauratoren ...



Bilderstrecke



Restauration eines Oldtimers
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Schichtarbeit

„Wir haben RSP 1997 gegründet und sind mittlerweile 35 Personen in unserem Unternehmen“, sagt Schmidt, der Schiebermütze und Brille trägt, „wir sind gelernte Schreiner und haben uns dann schnell spezialisiert.“ Geht es bei historischen Bauten darum, Türen, Fenster, Treppen oder ganze Flure zu erhalten, sind Ross und Schmidt mit ihrem Team begehrt. Doch längst dreht sich ihre Arbeit nicht mehr nur um die Bearbeitung von Hölzern, die schon einmal jahrhundertealt sein können. Gerade der Umgang mit alten Lacken, vor allem jenen auf Leinöl-Basis, hat die RSP-Restauratoren bekannt gemacht.

Diese Spezialisierung führt Ross und Schmidt auch mal zu den ganz großen Denkmälern der Industriegeschichte. „Vor Jahren waren wir Monate an der Zeche Zollverein in Essen mit Stahlkonstruktionen beschäftigt, die wir entrostet und später konserviert haben“, sagt Schmidt und erzählt, dass es in den vergangenen Jahren einen Paradigmenwechsel gegeben habe. „Früher sollte immer ein bestimmter Stand am Objekt wiederhergestellt werden. Heute geht es zumeist darum, möglichst alles zu erhalten, so wie es gerade ist – egal ob Holz, Metall oder andere Materialien.“

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