Nachrichten

#Haiti: Mindestens 227 Tote: Schweres Erdbeben erschüttert Haiti

Haiti: Mindestens 227 Tote: Schweres Erdbeben erschüttert Haiti


Nach einem schweren Erdbeben im Süden Haitis ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 227 gestiegen. Laut Katastrophenschutz sind Hunderte weitere Menschen verletzt oder werden vermisst.

Ein schweres Erdbeben der Stärke 7,2 hat am Samstagmorgen den Süden des Karibikstaates Haiti erschüttert. Mindestens 227 Menschen haben bei der Katastrophe ihr Leben verloren. Hunderte weitere Menschen sind verletzt oder werden vermisst, wie der Katastrophenschutz des Landes am Samstag auf Twitter meldete.

Bei den ersten Einsätzen von Rettungskräften und Bürgern seien zahlreiche Menschen aus den Trümmern geborgen worden, hieß es weiter. Die Krankenhäuser nähmen weiter Verletzte auf. Zunächst hatte das Portal Haitian Press Network unter Berufung auf den Zivilschutz von 29 Toten berichtet.

Schweres Erdbeben in Haiti weckt Erinnerungen an Horror-Erdbeben 2010

Unter den Toten war auch der ehemalige Senator Jean Gabriel Fortuné, der nach Informationen des Onlineportals Gazette Haiti in der Stadt Cayes unter den Trümmern seines Hotels begraben wurde. In der Stadt Aquin kamen zwei Kinder im Alter von sieben und neun Jahren ums Leben.

Das Beben hatte sich gegen 8.30 Uhr etwa 125 Kilometer westlich der Hauptstadt Port-au-Prince in einer Tiefe von rund zehn Kilometern ereignet. Es weckt Erinnerungen an das verheerende Erdbeben im Jahr 2010, das mehr als 200.000 Menschenleben gefordert hatte.

Eine beschädigte Kirche im Les Cayes auf Haiti.

Foto: Delot Jean/AP, dpa

Viele Gebäude wurden zerstört, wie auf Fotos und Videos in sozialen Netzwerken zu sehen war. Menschen seien unter den Trümmern begraben, berichtete ein Augenzeuge aus Les Cayes, einer der größten Städte des Landes, dem Haiti Press Network. Bewohner des Departments Nippes, in dem das Epizentrum des Bebens lag, sendeten laut Gazette Haiti einen SOS-Ruf an die Behörden, weil die Krankenhäuser überlastet seien. 

Lesen Sie dazu auch

Nach Erdbeben mit zahlreichen Toten: USA stellen Haiti Hilfe in Aussicht

Interims-Premierminister Ariel Henry bezeichnete die Situation auf Twitter als „dramatisch“ und kündigte an, die Regierung werde den Notstand ausrufen. Er rief alle Haitianer zu einem „Geist der Solidarität und des Engagements“ auf. Er besuchte nach eigenen Angaben das südwestliche Departement Grand‘ Anse, um sich ein Bild vom Ausmaß der Schäden zu machen.

Der Nationale Wetterdienst der USA (NOAA) hatte nach dem Beben zunächst eine Tsunami-Warnung herausgegeben – hob diese aber kurze Zeit später wieder auf. Die US-Behörde USGS rief mit Blick auf mögliche Todesopfer die Alarmstufe Rot aus: Das bedeutet, dass eine hohe Opferzahl möglich ist. Sie zog Parallelen zu dem verheerenden Beben von 2010, das die Stärke 7,0 erreicht hatte. Dieses habe sich nur rund 75 Kilometer östlich auf derselben Halbinsel ereignet.

Im weiteren Verlauf des Samstags wurde Haiti von mehreren Nachbeben erschüttert, die nach USGS-Angaben Stärken bis zu 5,2 erreichten. Die USA haben dem Karibikstaat Haiti nach dem Erdbeben schnelle Hilfe in Aussicht gestellt. 


 

„Unsere Experten sind bereits vor Ort, um Schäden und Bedürfnisse zu bewerten“, schrieb die Leiterin der US-Behörde für Entwicklungszusammenarbeit und Nothilfe USAID, Samantha Powers, am Samstag auf Twitter. Man wolle nun schnell reagieren. US-Präsident Joe Biden sei über die Situation in Haiti informiert worden und habe darum gebeten, dass USAID die US-Reaktion koordiniere.

„Die Vereinigten Staaten bleiben dem haitianischen Volk ein enger und beständiger Freund, und wir werden auch nach dieser Tragödie da sein“, hieß es in einer Mitteilung des US-Präsidenten am Samstagnachmittag (Ortszeit). „Wir sprechen all jenen unser tiefstes Beileid aus, die einen geliebten Menschen verloren haben oder deren Häuser und Geschäfte zerstört wurden“, so Biden.

Beim Erdbeben im Jahr 2010 starben in Haiti rund 222.000 Menschen

Die Landesdirektorin der Welthungerhilfe für Haiti, Annalisa Lombardo, sagte der Deutschen Presse-Agentur, man versuche in Erfahrung zu bringen, wie viele Menschen betroffen seien. Es sei klar, dass es erhebliche Schäden an Gebäuden gebe. In der Hauptstadt Port-au-Prince, wo Lombardo sich aufhielt, hätten zwar die Wände ihres Hauses stark gewackelt. Größere Schäden habe das Erdbeben in der Hauptstadt aber wohl nicht angerichtet.

Lombardo rechnete damit, dass es bei der Versorgung von Opfern auch Probleme wegen der Infrastruktur geben wird. Der Weg aus Port-au-Prince führe durch eine Gegend, die von Gangs kontrolliert werde. Diese würden auf vorbeifahrende Autos schießen. Offenbar sei auch eine Brücke beschädigt worden, die zur Versorgung der Menschen gebraucht werde.

Das Epizentrum des Erdbebens von 2010 lag nahe der dicht besiedelten Hauptstadt Port-au-Prince. Damals starben rund 222.000 Menschen, mehr als 300.000 wurden verletzt. Mehr als eine Million Menschen verloren ihr Zuhause. Die Schäden durch das Beben wurden auf 8 Milliarden US-Dollar (6,2 Milliarden Euro) geschätzt. Der Wiederaufbau kam auch durch die politische Instabilität nur schleppend in Gang. 

Der bitterarme Karibikstaat Haiti wird immer wieder von schweren Beben heimgesucht. Zuletzt stürzte eine politische Krise das Land weiter ins Chaos. Im Juli war Haitis Präsident Jovenel Moïse ermordet worden. Er wurde in seiner Residenz von einer schwer bewaffneten Kommandotruppe überfallen und erschossen. (Von Martina Farmbauer und Julia Naue, dpa)

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!