Schulen in Duisburg öffnen am Dienstag wieder

Inhaltsverzeichnis
In Duisburg sind am Montag wegen einer „unklaren Bedrohungslage“ mehr als zwei Dutzend weiterführende Schulen geschlossen geblieben. Rund 18.000 Schülerinnen und Schüler von 15 Gesamt- und zwei Sekundarschulen mussten zu Hause bleiben und sollten stattdessen am digitalen Distanzunterricht teilnehmen. Auch drei Gymnasien, die in der Nähe einer der in einer Drohmail genannten Schule liegen, blieben am Montag geschlossen. Die Polizei zeigte verstärkt Präsenz an den Schulstandorten.
Bereits am Freitag war bei der Schulleitung der Gesamtschule Mitte in Duisburg eine E-Mail mit „bedrohlichen, rechtsradikalen Äußerungen“ eingegangen. Der anonyme Absender habe zudem für Montag Straftaten in der Bildungseinrichtung angekündigt, hieß es von der Polizei. Am Sonntag erreichte die Gesamtschule Mitte eine weitere, weitgehend wortgleiche Mail, in der nun auch gegen 13 weitere weiterführende Schulen Drohungen ausgesprochen wurden.
Fachleute des Duisburger Staatsschutzes seien „im Rahmen der Gesamtbetrachtung“ zur Einschätzung gekommen, „dass nicht von einer Ernsthaftigkeit der angekündigten Taten auszugehen ist“, hieß es von der Polizei. Gleichwohl entschied sich die Bezirksregierung Düsseldorf als zuständige Aufsichtsbehörde, die Schulen „aus Gründen äußerster Vorsicht und zum umfassenden Schutz von Schülerinnen, Schülern, Lehrkräften und allen am Schulleben Beteiligten“ am Montag geschlossen zu halten.
„Total überrascht von dieser Aktion“
Bei der Polizei zeigte man sich nach Informationen der F.A.Z. irritiert über den Schritt. Aus Sicherheitskreisen hieß es, man sei „total überrascht von dieser Aktion“. Es gebe immer wieder solche von Staatsschutzfachleuten als nicht ernsthaft eingestufte Drohschreiben. Zu befürchten sei, dass sich wegen der breiten Berichterstattung im Duisburger Fall nun Trittbrettfahrer zu ähnlichen Drohungen animiert sähen.
Zuletzt war es nach der Attacke der Terrororganisation Hamas auf Israel im Oktober 2023 zu zahlreichen anonymen Drohungen gegen diverse öffentliche Einrichtungen wie Gerichte und Schulen in Deutschland gekommen. Damals konnte in NRW einer der Trittbrettfahrer – ein 45 Jahre alter wegen Rauschgiftdelikten bekannter Deutscher – identifiziert werden.
Im aktuellen Duisburger Fall haben die Behörden nach Informationen der F.A.Z. mittlerweile herausgefunden, über welchen Server die Drohmails versandt wurden. Unterdessen teilte die Bezirksregierung mit, dass die betroffenen Duisburger Schulen an diesem Dienstag voraussichtlich wieder geöffnet werden sollen.
Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.
Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.