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#Selenskyj vor Rede beim Weltwirtschaftsforum in Davos

Mit seinem Auftritt in Davos will Präsident Selenskyj verhindern, dass der Westen die Unterstützung der Ukraine zurückfährt. Das Gastgeberland Schweiz lobt er trotz dessen Neutralitätspolitik ausdrücklich.

Mit einer Rede auf dem Weltwirtschaftsforum im Schweizer Skiort Davos will der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj mit Nachdruck um Hilfe für sein Land im Kampf gegen den russischen Angriffskrieg werben. Die Mehrheit der Staaten sehe Russlands Aggression als einen nicht provozierten und kriminellen Krieg, für den das Land bestraft werden müsse, sagte Selenskyj am ersten Tag seines Besuches in der Schweiz. Der Staatschef will auch einen persönlichen Auftritt an diesem Dienstag in Davos dazu nutzen, den Westen in Zeiten bröckelnder Unterstützung wachzurütteln, weiter Milliarden und Waffen bereitzustellen.

Selenskyj hatte bei einem Treffen mit der Schweizer Präsidentin Viola Amherd am Montag in Bern auch angekündigt, dass die beiden Staaten einen Friedensgipfel auf höchster Ebene organisieren wollen. Einen Termin für das Treffen gab es zunächst noch nicht. Eine Einladung an Russland ist nicht geplant, wie Selenskyj durchblicken ließ. Eingeladen würden alle Länder, die die territoriale Integrität der Ukraine unterstützen, sagte er. Russland hatte im Februar 2022 den Angriffskrieg gegen die Ukraine gestartet und im Osten und Süden weite Landstriche besetzt.

Selenskyj würdigt die Schweiz

Das Format eines solchen Gipfels würde den vier Friedensformel-Konferenzen folgen, die seit dem Frühjahr 2023 in Dänemark, Saudi-Arabien, Malta und am Sonntag in Davos abgehalten worden waren. Daran waren in Davos 83 Länder und internationale Organisationen beteiligt. Russland war bisher nie eingeladen und kritisiert die Treffen als realitätsfern.

Der Ukraine geht es nach eigenen Angaben um die Grundvoraussetzungen für einen Frieden, die Selenskyj in einem Zehn-Punkte-Plan formuliert hat. Dazu gehören unter anderem der Abzug russischer Truppen aus allen Landesteilen, Strafen gegen russische Kriegsverbrecher und Reparationen. Der Machtapparat in Moskau hingegen weist immer wieder darauf hin, dass es einen Frieden nur bei Verhandlungen mit Russland geben könne.

Selenskyj lobte die Schweiz, die trotz ihrer Neutralität fest an der Seite der Ukraine stehe und etwa auch die Sanktionen gegen Russland mittrage. Die Schweiz gehöre zu den Ländern, die sich für Gerechtigkeit und einen fairen Frieden einsetzten, sagte Selenskyj. Er dankte dem Land für ein neues langfristiges Programm zur Unterstützung des Wiederaufbaus in der Ukraine. Er will in persönlichen Gesprächen mit ranghohen Politikern in Davos um weitere Milliardenhilfen und Waffenlieferungen werben. Selenskyj hatte immer wieder betont, die Unterstützung sei überlebenswichtig für sein schon vor dem Krieg stets klammes Land.

Bei seinem Besuch in der Schweiz hob Selenskyj hervor, die Ukraine sei etwa auch bei der Entminung von Gebieten auf internationale Hilfe angewiesen. Die Schweiz gehöre dabei zu den großen Unterstützerinnen. „Heute sind 174.000 Quadratkilometer unseres Gebiets mit russischen Minen und nicht detonierten Geschossen kontaminiert. Es wäre schwierig für irgendein Land allein, mit dieser Aufgabe fertig zu werden“, sagte Selenskyj. Die Ukraine brauche dazu die Hilfe von Freunden.

Russland: Drohnen über Woronesch abgewehrt

Russland wehrte unterdessen laut dem Verteidigungsministerium in Moskau in der Nacht zum Dienstag erneut einen ukrainischen Drohnenangriff über der Stadt Woronesch im Grenzgebiet im Südwesten des Landes ab. Drei Geschosse seien von der Luftabwehr zerstört worden, teilte das Ministerium auf Telegram mit. Dabei sei ein Kind leicht verletzt worden, nachdem Fragmente einer abgeschossenen Drohne in eine Wohnung eingeschlagen waren, schrieb der Gouverneur des Gebiets, Alexander Gussew, ebenfalls bei Telegram. Mehrere Wohnblöcke und Privathäuser wurden laut Gussew beschädigt.

Bei der Verteidigung der Ukraine kommt es immer wieder auch zu Angriffen auf russischem Gebiet. Die russischen Schäden oder Opferzahlen stehen dabei allerdings in keinem Verhältnis zu den schweren Kriegsfolgen in der Ukraine.

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