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#So viele geimpft wie kaum sonst wo

So viele geimpft wie kaum sonst wo

Beim „Rumble on the Rock“ gab es am Samstagabend 500 Gewinner. Sie konnten im Europa-Point-Sportskomplex den Boxkampf der Schwergewichtsklasse live verfolgen. Am Dienstag werden dann 600 gibraltarische Fußballfans beim Qualifikationsspiel ihrer Mannschaft gegen die Niederlande im Stadion dabei sein. Das verdanken sie der „Operation Freedom“. So heißt die Impfkampagne in der britischen Exklave, die kurz vor ihrem Abschluss steht: In wenigen Tagen werden fast alle 34.000 Einwohner, die älter als 16 Jahre sind, vollständig geimpft sein – bis auf die drei Prozent, die die Impfung verweigerten.

Hans-Christian Rößler

Rund 90 Prozent der Gibraltarer hatten am Wochenende den kompletten Impfschutz, fast ausnahmslos mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer. In Europa war angeblich nur die Vatikanstadt mit ihrer Kampagne schneller fertig. Wohl nirgendwo auf der Welt sei der Weg des Impfstoffs vom Kühlschrank zum Oberarm so kurz wie in Gibraltar, sagte Regierungschef Fabian Picardo scherzend über den Standortvorteil der 6,5 Quadratkilometer großen Felsspitze an der Bucht von Algeciras, die nun zu einem Testlabor für die neue Normalität nach der Pandemie wird.

Auch die Gibraltarer mussten Geduld haben. Die Pandemie hatte sie im Winter noch einmal hart getroffen. Mehr als 4200 Personen steckten sich an, die Kliniken konnten sie kaum versorgen, 94 starben an Corona. Vor den Impfungen verhängte die Regierung wochenlang einen strengen Lockdown. Heute liegt kein einziger Covid-19-Patient mehr in den Krankenhäusern. Das Leben ist auf die Straßen zurückgekehrt. Die nächtliche Ausgangssperre ist aufgehoben. Bars und Lokale dürfen wieder bis zwei Uhr morgens öffnen. Im Freien müssen keine Masken mehr getragen werden. Dennoch bleibt man weiter vorsichtig. Zu den Sportveranstaltungen müssen Zuschauer einen Impfnachweis mitbringen oder dokumentieren, dass sie nach einer überstandenen Infektion auskuriert sind. Sicherheitshalber müssen sie sich einem Schnelltest unterziehen.

Die Impfungen konzentrieren sich jetzt auf die knapp 15.000 Grenzpendler, die täglich aus Spanien kommen. Im benachbarten Andalusien wurden vergangene Woche fast 5000 Neuinfektionen verzeichnet. Alle Pendler sollen ein Impfangebot bekommen, 4000 von ihnen bekamen schon die erste Dosis gespritzt. Bei bis zu 1200 Impfungen am Tag wird es auch für sie nicht lange dauern. In Gibraltar wächst die Hoffnung, dass schon bald die ersten Touristen wieder zurückkehren können. Das könnte über einen sicheren Korridor aus Großbritannien geschehen, wo die Impfkampagne ebenfalls schnell vorangeht. Direktflüge verbinden das Mutterland mit seinem Überseegebiet, dessen Bürger sich dank der Impfstofflieferungen, für die die Royal Air Force sorgte, so britisch fühlen wie schon lange nicht mehr.

Der Kontrast zu Spanien könnte kaum größer sein. Dort sind bis zum Wochenende gerade einmal 5,3 Prozent der Bevölkerung geimpft. Seit Tagen steigen die Infektionszahlen wieder an, wenn auch weniger schnell als in Deutschland. Anders als in Gibraltar debattieren die spanischen Politiker über härtere Regelungen für den Alarmzustand, der über die Osterfeiertage verschärft worden war. Aber vor allem Madrid wehrt sich gegen einen Vorstoß der Zentralregierung, zumindest die Innenräume der Lokale zu schließen. Die Hauptstadtregion hat den laxesten Lockdown und eine der höchsten Inzidenzen Spaniens, die nur knapp unter der Deutschlands liegt. Von dort stammen rund 40 Prozent aller Corona-Fälle im ganzen Land.

Entwarnung gab es zumindest auf Mallorca, nachdem der SPD-Politiker Karl Lauterbach behauptet hatte, dort kursiere die besonders gefährliche Corona-Mutante P1 aus Brasilien. Das balearische Gesundheitsministerium hatte danach klargestellt, dass auf Mallorca nur zwei Fälle der Variante B.1.1.28 entdeckt worden seien, jedoch keine Infektion mit der Mutation P1 (B.1.1.28.1), die auch als „brasilianische Variante“ bezeichnet wird und möglicherweise impfresistent ist.

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