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#Seine Kämpfer waren wohl in Butscha im Einsatz

„Seine Kämpfer waren wohl in Butscha im Einsatz“

Ramsan Kadyrow hat sich einst als Wladimir Putins „Fußsoldat“ bezeichnet. Im Ukrainekrieg gibt der Herrscher der Nordkaukasus-Teilrepublik Tschetschenien mit seinen als „Kadyrowzy“ gefürchteten Kämpfern immer mehr den Chef einer Prätorianergarde, der Befehle des russischen Präsidenten auch gegen Abweichler aus eigenen Reihen schützt.

Seit Instagram Ende 2017 als Folge amerikanischer Sanktionen einen Auftritt Kadyrows schloss, nutzt dieser vor allem einen Kanal im Messengerdienst Telegram, um Putin zu preisen und Gegnern zu drohen. Die Kämpfer aus Tschetschenien nähmen in der Ukraine „an allen Fronten auf aktivste Weise teil“, schrieb Kadyrow dort am Montagmorgen. Wie seit Tagen erwähnte er besonders das belagerte Mariupol. „Ich bin sicher, dass die Stadt bald ganz von der miesen nationalistischen Erscheinung gesäubert sein wird“, schrieb Kadyrow mit Blick auf die verbliebenen ukrainischen Kräfte in der Stadt. Dazu postete er einen Videoclip, der aus Mariupol stammen soll: Bärtige Tschetschenen in Uniform führen einen jungen Mann in Zivil vor, laut Kadyrow einen „Nazi“, der seine Tarnkleidung abgelegt habe. Ein anderes Video zeigt, wie tschetschenische Kämpfer gefangen genommene Männer in Zivil mit Kapuzen über den Köpfen und hinter dem Rücken gefesselten Händen wegbringen. Ihr Schicksal bleibt unklar.

Ramzan Kadyrow (l.) und Andrei Mordvichev am 28. März angeblich in Mariupol


Ramzan Kadyrow (l.) und Andrei Mordvichev am 28. März angeblich in Mariupol
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Bild: Imago

Russische Menschenrechtler und Journalisten haben vielfach über die tschetschenische Praxis außergerichtlicher Tötungen berichtet, im Kampf gegen den islamistischen Untergrund, aber auch gegen Homosexuelle. Neben den auch von Putin verwandten Bezeichnungen für Ukrainer – „Nationalisten“, „Faschisten“, „Nazis“ – verwenden Kadyrow und seine Leute für die Gegner auch die Bezeichnung „Schaitane“, nach einem arabischen Wort für Teufel.

„Nationalisten“, „Faschisten“, „Nazis“

Kadyrows Videoclips sind mal mit arabisch-elegischer, mal mit rockig-bedrohlicher Musik unterlegt. Beobachter heben hervor, dass die auch auf Tiktok verbreiteten Videos keine echten Kampfszenen zeigten, sondern posierende Kämpfer, die etwa wild und ohne Deckung in die Luft oder auf zerschossene Fassaden feuerten. Sie brüllen „Achmat sila“, „Achmat ist die Kraft“, nach Kadyrows Vater, einem früheren Separatisten, der zu Putin überlief und 2005 durch ein Attentat umkam; sowie „Allahu akbar“, „Gott ist groß“. Kadyrow, der wie schon sein Vater Beziehungen in islamische Länder pflegt, triumphierte vor Kurzem, dass sich kein islamisches Land den Sanktionen gegen Russland angeschlossen habe.

Ramsan Kadyrow am 29. März vor etwa 10.000 Soldaten in der tschetschenischen Regionalhauptstadt Grosny


Ramsan Kadyrow am 29. März vor etwa 10.000 Soldaten in der tschetschenischen Regionalhauptstadt Grosny
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Bild: dpa

Wie viele Kadyrowzy in der Ukraine kämpfen, ist unklar. Schätzungen reichen von Hunderten bis zu Tausenden. Laut Kadyrow sollen jetzt auch „Freiwillige“ aus Tschetschenien „und anderen Regionen“ Russlands in den Krieg ziehen; sein Telegram-Kanal zeigte angeblich solche Kämpfer mit Adam Delimchanow, Kadyrows Moskauer Statthalter und Duma-Abgeordneter, in Mariupol. Einerseits wirbt Moskau um „freiwillige“ Kämpfer, um die Streitkräfte zu entlasten; andererseits erscheint Kadyrows Vorstoß zu eigenen „Freiwilligen“ (von denen viele freilich laut Regimekritikern zum Einsatz gezwungen werden) als Versuch, Berichten über Tschetschenen, die erfolgreich für die ukrainische Seite kämpften, propagandistisch etwas entgegenzusetzen.

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