#„Sekunden später waren alle tot“

Der Dokumentarfilmer Thomas Frickel erinnert sich an den Flugzeugabsturz, bei dem das Rüsselsheimer Filmteam Cinema Concetta 1991 ums Leben kam. Nach 30 Jahren ist der letzte Film des Kollektivs vollendet worden.

Herr Frickel, vor 30 Jahren, am 22. Dezember 1991, ist das Rüsselsheimer Filmteam um den Filmemacher und bildenden Künstler Martin Kirchberger und seine Cinema Concetta bei Dreharbeiten zu dem Kurzfilm „Bunkerlow“ abgestürzt. 28 Personen – das Team, Freunde, Verwandte, die als Laien spielten – sind gestorben. Sie haben vor fünf Jahren den Dokumentarfilm „Wunder der Wirklichkeit“ über den Künstler Kirchberger, sein Werk in der Zeit und den tragischen Unfall gedreht. Wie kam es dazu?

Als die Hinterbliebenen des verunglückten Filmteams beschlossen, den Film „Bunkerlow“ fertigzustellen, hatten sie mich gebeten, die Produktionsabwicklung zu übernehmen. Denn der Film war fertig abgedreht, und sogar die Kassette mit den Aufnahmen des letzten Fluges ist beim Absturz unbeschädigt geblieben. Am Schneidetisch von Helmut Herbst haben wir dann gemeinsam die Szenen gesichtet, die unmittelbar vor dem Aufprall im Cockpit entstanden sind. Wir sahen Martin im Interview mit dem Piloten und wussten: Sekunden später waren alle tot. Es war unglaublich.