#Warum der reichste Deutsche eine ganze Stadt umbaut
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„Warum der reichste Deutsche eine ganze Stadt umbaut“
Der Lidl – und Kaufland -Eigentümer Dieter Schwarz gilt mit einem Vermögen von mehr als 40 Milliarden Euro als der reichste Deutsche überhaupt. Er tritt aber nie öffentlich auf. Als einer der Chefs seiner Stiftung müssen Sie es wissen: Gibt es Dieter Schwarz überhaupt?
Ich kann Ihnen versichern: Es gibt ihn. Und er ist trotz seines Alters topfit. Wenn wir die Treppen hochlaufen, schnaufe ich mehr als er.
Wann haben Sie zuletzt mit ihm gesprochen?
Wir sehen uns alle drei bis vier Wochen. Die Stiftung interessiert ihn sehr. Die Entscheidungskompetenz liegt aber nicht beim Stifter, das ginge bei einer gemeinnützigen GmbH gar nicht, sie liegt in einem Kuratorium. Dort sind Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens vertreten.
Aber Schwarz gibt das Geld, damit hat er doch sicher viel zu sagen.
Er hat das alles erarbeitet und möchte der Gesellschaft etwas zurückgeben. Die Meinung von Herrn Schwarz spielt schon eine Rolle, auch wenn er nicht bestimmen kann.
Warum pumpt Herr Schwarz so viel Geld in diese Stadt?
Er ist in Heilbronn geboren und aufgewachsen. Er hat hier seinen Erfolg begründet, auch wenn die Firmenzentrale der Schwarz-Gruppe heute in Neckarsulm steht. Er ist Ehrenbürger von Heilbronn. Man kann schon sagen: Dieter Schwarz liebt Heilbronn. Er sagt bei allen Investitionen, die getätigt werden: Ich will, dass ein Großteil der Wertschöpfung hier entsteht. Gerade baut die Schwarz-Gruppe ein IT-Zentrum, und da wäre man sonst auch nicht auf die Idee gekommen, das in Bad Friedrichshall zu bauen. Eigentlich müsste man nach Garching, Berlin oder Saarbrücken gehen.
All das Geld verändert die Stadt stark. Wir sitzen auf Ihrem riesigen Bildungscampus, der etwas von einem Ufo hat. Früher hatte die Stadt den Spitznamen Heilbronx, das trifft es nicht mehr, oder?
Heilbronx gibt es in manchen Vierteln immer noch, ein Gebiet heißt Hawaii. Aber Bildung ist der Rohstoff der Zukunft, hat Herr Schwarz mal gesagt. Als Gymnasiast war er ein Jahr in den USA. Das hat ihn geprägt. Es gibt deshalb drei Schwerpunkte, für die wir uns einsetzen: Bildung, Forschung und Start-ups. Wir brauchen junge Menschen, die die Welt verändern wollen. Das Ziel ist einfach: Wir wollen erreichen, dass internationale Toptalente Heilbronn auf dem Schirm haben. Wenn ich studieren möchte und in Europa an technische Studiengänge denke, sind Zürich, München, Aachen und vielleicht Darmstadt auf der Liste – und bald Heilbronn. Dafür investieren wir.
Reinhold Geilsdörfer, Chef der Dieter-Schwarz-Stiftung, im Bildungscampus Heilbronn
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Bild: Michael Schulz
Wie weit sind Sie davon entfernt?
Noch ein Riesenstück. Die Außenstelle der TU München hat hier in Heilbronn jetzt 550 Studenten. Das sollen mehr als 4000 werden. Was das bringt, können wir in 10 Jahren beurteilen. Diese Lehrstühle sorgen dafür, dass Forschungseinrichtungen hierhin kommen. Fraunhofer wäre sonst nicht hier. Wir rennen offene Türen ein bei allen Topunis. Wir haben Stiftungsprofessuren in Oxford, Stanford, an der ETH, an der HEC in Paris, an der Hebrew University in Jerusalem, jetzt machen wir noch etwas in Singapur. Das sind Hochschulen, die unter den ersten zehn der Welt stehen.
Wie viel Geld haben Sie investiert?
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