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#Shinzo Abe bei Attentat getötet

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„Shinzo Abe bei Attentat getötet“

Der ehemalige japanische Ministerpräsident Shinzo Abe ist tot. Der 67 Jahre alte Politiker starb am späten Nachmittag, nachdem er gegen 11.30 Uhr japanischer Zeit von einem Attentäter während eines Auftritts im Straßenwahlkampf in Nara in Westjapan niedergeschossen worden war. Der konservative Politiker war der am längsten amtierende Ministerpräsident des Landes gewesen.

Patrick Welter

Korrespondent für Wirtschaft und Politik in Japan mit Sitz in Tokio.

Emotional sichtlich berührt hatte zuvor Ministerpräsident Fumio Kishida in Tokio vor Journalisten gesagt, dass Abes Zustand sehr ernst sei. Kishida sprach von einem Anschlag auf die Demokratie, mahnte aber zugleich, dass die Hintergründe des Anschlags noch unklar seien.

Noch am Tatort hatte die Polizei den 41 Jahre alten Attentäter unter Mordverdacht festgenommen. Er sei unzufrieden mit Abe und habe ihn töten wollen, sagte der Täter nach Angaben der Polizei. Er habe aber keinen Groll gegen Abes politische Philosophie. Nach Angaben aus dem Verteidigungsministerium diente der Mann von 2003 bis 2005 in den maritimen Selbstverteidigungskräften.

Die Waffe bestand offenbar aus zwei zusammengebauten Rohren. Der Täter hatte von hinten zwei Schüsse auf Abe abgefeuert. Nach Angaben der Polizei wurde Abe am Hals und in der Brust verletzt. Auch sein Herz wurde beschädigt, sagte ein Arzt später vor Journalisten. Abe wurde mit Notarztwagen und Hubschrauber in ein Krankenhaus gebracht, in dem er Stunden später starb. Die Ärzte versuchten nach eigenen Angaben, innere Blutungen zu stillen und gaben Bluttransfers. Abe hinterlässt seine Frau. Das Paar hatte keine Kinder.

Shinzo Abe war von 2006 bis 2007 und von 2016 bis 2020 japanischer Ministerpräsident.





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Shinzo Abe
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Zum Tod des früheren japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe

Der konservative Abe war der am längsten amtierende Ministerpräsident Japans. Er regierte für ein Jahr bis September 2007 und dann von Dezember 2012 bis September 2020, als er wegen gesundheitlicher Schwierigkeiten zurückgetreten war. Als Chef der wichtigsten Fraktion in der LDP übte er auch danach großen Einfluss auf die japanische Politik aus. Zuletzt setzte er sich für höhere Verteidigungsausgaben ein und warnte China vor den Folgen einer Invasion Taiwans. Abe sei voller Tatendrang, hieß es vor wenigen Tagen aus dem privaten Umfeld des Politikers.

In seiner Regierungszeit wurde Abe auch international durch die aggressiv-expansive Wirtschaftspolitik der Abenomics bekannt. Noch in den vergangenen Wochen hatte er die aggressiv-lockere Geldpolitik der Bank von Japan verteidigt, obwohl der japanische Yen drastisch gegenüber dem Dollar abgewertet hatte. Außenpolitisch band Abe Japan noch stärker an die Vereinigten Staaten. Durch eine Neuinterpretation der pazifistischen Verfassung hatte er Japan eng begrenzte Möglichkeiten für Auslandseinsätze der Selbstverteidigungskräfte geöffnet.

Japan hat mit die strengsten Waffengesetze unter den entwickelten Industriestaaten. Schießereien sind in den letzten Jahrzehnten selten, ebenso wie politisch motivierte Morde. 2007 starb der Bürgermeister von Nagasaki, nachdem er von einem Mitglied einer kriminellen Bande angeschossen worden war.

Es ist unklar, ob nach dem Attentat die für Sonntag geplante Oberhauswahl am Sonntag verschoben wird. Viele Japaner hatten schon vorab ihre Stimme abgegeben. Umfragen in den vergangenen Tagen deuteten auf einen deutlichen Sieg der Liberaldemokraten hin.

Auch im Ausland reagierten Politiker schockiert und mit Trauer auf das Attentat. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) schrieb auf Twitter: „Ich bin schockiert von der Nachricht, dass Shinzo Abe niedergeschossen wurde. Meine Gedanken sind bei ihm und seiner Familie“. Der amerikanische Außenminister Antony Blinken äußerte sich am Rande des G20-Außenministertreffens „zutiefst traurig“. Taiwans Präsidentin Tsai Ing-wen bezeichnet Abe auf Facebook als „ihren guten Freund und als standhaftesten Freund Taiwans.“ Australiens Ministerpräsident Anthony Albanese sprach von einer schockierenden Nachricht.

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