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#Eintracht kritisiert die Politik

Eintracht kritisiert die Politik

Die deftige 0:5-Auswärtsniederlage kam für die Frankfurter Eintracht nicht gerade überraschend. Schließlich haben die Hessen seit 20 Jahren nicht mehr bei Bayern München gewonnen. Dass aber auch das folgende Heimspiel gegen Werder Bremen am kommenden Samstag (15.30 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Bundesliga und bei Sky) zum Ärgernis werden würde, hat die Klubführung nicht erwartet. Am Montag meldete der Verein: „Das Heimspiel von Eintracht Frankfurt am 31. Oktober gegen Werder Bremen wird aller Voraussicht nach ohne Zuschauer stattfinden müssen.“

Peter Heß

Dabei waren die Erfahrungen in den ersten beiden Bundesliga-Begegnungen im heimischen Stadion so gut, wie sie in Corona-Zeiten sein konnten. Dem 1:1 gegen Arminia Bielefeld sahen 6500 Zuschauer zu, und das mitreißende 2:1 über die TSG Hoffenheim verfolgten gar 8000 Zuschauer auf den Rängen. Das Echo auf das Hygienekonzept der Eintracht und dessen Umsetzung fiel einheitlich positiv aus. Und zwei Wochen nach dem Abpfiff gegen Hoffenheim liegt auch der Nachweis der Wirksamkeit der Maßnahmen vor: Kein einziger Infektionsfall mit dem Covid-19-Virus während des Stadionbesuchs ist registriert worden.

Inoffizielle Signale

Dennoch geht die Eintracht davon aus, ohne Publikum gegen Werder antreten zu müssen. Es ist aber nicht so, dass der Eintracht ein Beschluss der Stadt Frankfurt zu ihrem in der vergangenen Woche eingereichten Antrag vorliegen würde, gegen Bremen vor 8000 Zuschauern zu spielen. Sie hat lediglich inoffizielle Signale erhalten. Für Eintracht-Vorstand Axel Hellmann ist diese Unsicherheit ein Dilemma: „Wir brauchen eine Entscheidung der Politik. Ein Bundesligaspiel muss vorbereitet und organisiert werden, was in Corona-Zeiten noch zeitaufwendiger und komplizierter ist. Stichworte: Ticketing, Catering und Security. Es kann nicht sein, dass wir fünf Tage vor dem Anstoß noch keine Planungssicherheit haben.“ Hellmann betont, dass er nicht von der Stadt fordert, Zuschauer ins Stadion zu lassen. „Wenn die Gremien zu dem Schluss kommen, dass es derzeit zu gefährlich ist, Bundesligaspiele in Frankfurt zu veranstalten, dann ist das so. Aber gar nicht zu entscheiden …“

Gesundheitsdezernent Stefan Majer (Die Grünen) zeigt Verständnis für die Ungeduld der Eintracht, verweist allerdings auf die „sich fast stündlich verschärfende Situation. Wir sind gezwungen, Fragestellungen, die vor einer Woche ganz anders beurteilt worden wären, zu überprüfen. Die Eintracht muss eingebettet werden in grundlegende Konzeptionen des Verwaltungsstabes der Stadt Frankfurt.“ In diesem Gremium, dem Majer vorsteht, werden alle coronarelevanten Informationen verarbeitet, um die Arbeit der relevanten Institutionen zu verzahnen. Die Meinungsbildung ist allerdings nicht ganz einfach.

Entschlossener Kampf gegen Corona

„Es herrscht in der Koalition kein einheitliches Bild, deshalb wurde die Entscheidung vertagt, es ist damit zu rechnen, dass sie an diesem Dienstag getroffen wird“, so Majer. Für den Eintracht-Vorstand scheint die Entscheidung jedoch schon gefallen: „Nach allen Signalen, die wir von der Politik empfangen, müssen wir aber damit rechnen, dass das Spiel vor leeren Rängen stattfinden muss“, so Hellmann, und er setzt hinzu: „Wir sind uns alle darin einig, dass der Kampf gegen die Pandemie entschlossen und konsequent geführt werden muss, aber auch zielgerichtet und sachgerecht. Deswegen halten wir die Praxis des Zuschauerausschlusses, nicht nur im Profifußball, dauerhaft für den falschen und nicht mehr verhältnismäßigen Weg.“

Hellmann führt fort: „Insbesondere das Gesundheitsamt ist davon überzeugt, dass von dem Besuch eines Heimspiels von Eintracht Frankfurt aufgrund unseres Hygienekonzepts keine über das gewöhnliche Alltagsrisiko hinausgehende Infektionsgefahr ausgeht – vielmehr ist das Gegenteil der Fall. Diese Konzepte wurden doch genau für Phasen, wie wir sie jetzt erleben, erarbeitet und nicht für eine rein theoretische oder statistisch annähernd auszuschließende Ansteckungsgefahr“, so Hellmann weiter. Der Eintracht-Vorstand betont, dass es nicht um das Finanzielle ginge: Erst ab 10.000 Zuschauern beginne sich der Aufwand für ein Bundesligaspiel zu rechnen.

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