Nachrichten

Sie hatte ein Plüschtier auf dem Schoß

Die mexikanische Influencerin Valeria Marquez ist am Dienstag während eines Livestreams erschossen worden. Die unbekannten Täter sind seither auf der Flucht.

Die 23 Jahre alte Marquez hatte nicht nur insgesamt knapp 200.000 Follower auf Instagram und Tiktok, sie betrieb auch ihren eigenen Schönheitssalon in Guadalajara, der Hauptstadt des westmexikanischen Bundesstaats Jaliscot. Nur wenige Stunden vor ihrer Ermordung hatte sie ein Selfie gepostet, das sie in ihrem Salon zeigt. Schließlich startete sie dort einen Livestream auf Tiktok, in dem sie mit ihren Followern sprach. Was die Kamera nicht erfasste: Der oder die Täter betraten den Salon, unterhielten sich kurz mit ihr. Marquez schaltete den Ton aus, die Bilder wurden weiter übertragen.

Dann fielen zwei Schüsse

Wenige Sekunden später traf sie ein Schuss in die Brust, sichtbar erschrocken versuchte sie, mit ihren Händen die Blutung zu stillen. Dann traf sie ein zweiter Schuss in den Kopf, sie sackte zur Seite. Kurz taucht das Gesicht einer anderen Person auf dem Screen auf, dann wird der Bildschirm schwarz. Die Polizei traf gegen 18.30 Uhr Ortszeit am Tatort ein und bestätigte den Tod von Marquez, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte.

Der Beautysalon ist seitdem gesperrt.
Der Beautysalon ist seitdem gesperrt.AFP

Valeria Marquez arbeitete zunächst als Model, gewann den regionalen Schönheitswettbewerb Miss Rostro. 2021 begann sie ihre Karriere in den sozialen Medien. Sie teilte Make-up-Tipps, sprach über Mode und dokumentierte ihre Reisen. Einige Fotos auf ihrem Instagram-Profil zeigten sie an Bord von Privatjets und Yachten.

Verbindung zum Kartell?

Die Ermittlungsbehörden gehen davon aus, dass mindestens zwei Männer auf Motorrädern vor dem Salon vorfuhren und einer von ihnen das Opfer fragte, ob sie Valeria sei. Als sie dies bejahte, zog er eine Waffe und schoss mindestens zweimal auf die junge Frau, bevor er floh.

Der Tatort liegt am Rande der Stadt Guadalajara, eine Stadt, die vom Drogenkartell „Cártel de Jalisco Nueva Generación“ unterwandert ist. Bereits kurz nach der Tat machten deshalb Gerüchte die Runde, der Mord könnte etwas mit dem organisierten Verbrechen zu tun haben.

Am Donnerstag bestätigte die Staatsanwaltschaft des Bundesstaates Jalisco allerdings, dass sie die Ermittlungen in Richtung eines Femizides führen. Der Begriff „Femizid“ bezeichent die Tötung von Frauen oder Mädchen aufgrund ihres Geschlechts. Gewalt gegen Frauen ist in Mexiko weit verbreitet. Im Jahr 2023 wurden dort 1,3 Femizide pro 100.000 Frauen verzeichnet. Der Bundesstaat Jalisco hat eine der höchsten Mordraten in Mexiko.

Kein Einzelfall

Weniger als 48 Stunden vor der Ermordung von Marquez wurde Yesenia Lara Gutiérrez, eine Bürgermeisterkandidatin für die Partei Morena in Texistepec, Veracruz während eines Autokorsos getötet. Wie im Fall Marquez geschah der Mord an der Politikerin während eines Livestreams.

Der Tiktok-Account der Influencerin ist inzwischen nicht mehr abrufbar. Das Video des Mordes kursiert aber weiter im Netz. Valeria Marquez wurde am Donnerstag, zwei Tage nach dem Mord, in ihrer Heimatstadt Guadalajara beigesetzt.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!