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Sie sind nicht allein

Wer evangelisch ist, der findet in diesen Tagen den Osterbrief der Landeskirche in der Post. Darin enthalten ist auch eine Anleitung für eine Andacht in der eigenen Wohnung. Für manche kann das eine Möglichkeit sein, Mut aus der Osterbotschaft zu schöpfen, ohne sich der Gefahr einer Corona-Infektion auszusetzen, für andere jedoch ist das gemeinschaftliche Erlebnis Gottesdienst nicht zu ersetzen. Den Wunsch danach teilen sie mit Gläubigen anderer Konfessionen und Religionen.

Matthias Trautsch

Als die Bundeskanzlerin vor gut einer Woche eine „Osterruhe“ ausrief, verbunden mit der Bitte, auf Präsenzgottesdienste zu verzichten, da war die Empörung groß. Den Christen zu verbieten, an ihrem höchsten Feiertag zusammenzukommen, das gehe gar nicht, schrieb die evangelische Theologin Margot Käßmann. Gerade unter den Bedingungen einer nun mehr als ein Jahr währenden Pandemie müssten die Menschen erfahren dürfen, nicht allein zu sein. Der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) einigte sich mit den Spitzen der großen Kirchen auf eine Corona-Regelung wie zu Weihnachten. Darin geht es um sehr viel Verzicht: kein Singen, kein Handschlag, keine Umarmung, dafür Maskenpflicht, Kontaktdatenerfassung und in einigen Gemeinden ein Gottesdienstbesuch nur nach vorheriger Anmeldung.

Für den katholischen Frankfurter Stadtdekan Johannes zu Eltz war es richtig, den Plan einer „Osterruhe“ wieder zurückzunehmen. Der Glaube sei für viele ein „Anker der Stabilität in einer Zeit, in der viel drunter und drüber geht“, sagt er. Die großen Kirchen hätten gezeigt, dass sie in der Lage seien, Gottesdienste so zu gestalten, dass eine Infektion nahezu ausgeschlossen sei. Dazu gehörten auch schmerzliche Entscheidungen wie der Verzicht auf die Kelchkommunion an Gründonnerstag. Die Gläubigen seien jedoch dazu bereit, wenn sie überhaupt Präsenzgottesdienste feiern dürften. Er sei überzeugt, dass diejenigen, „die von Christi Wort und Brot leben“, die Hoffnung aus den Ostergottesdiensten in die gesamte Gesellschaft hineintragen könnten.

Das Online-Angebot ausgebaut

Erst Anfang Mai feiern die koptisch-orthodoxen Christen das Osterfest. Gottesdienste stünden auch für seine Kirche im Zentrum des Glaubens, sagt Maurice Noufer Bassili, Priester der Frankfurter Sankt-Markus-Gemeinde. Um die Liturgie weiterhin in Präsenz feiern zu können, würden Abstände eingehalten, Masken getragen, es gebe Spender mit Desinfektionsmitteln, auf dem Boden seien Markierungen angebracht, und auf ein anschließendes Beisammensein werde verzichtet. Parallel habe die Gemeinde das Online-Angebot ausgebaut, etwa mit einem Youtube-Kanal, der stark genutzt werde.

Sankt Leonhard: Wer zusammenwohnt, darf auch beim katholischen Palmsonntags-Gottesdienst beieinanderstehen.



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Gottesdienste während Pandemie
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Mit Abstand zum Heiligen Fest

Die Ahmadi-Muslime glauben zwar nicht an die Auferstehung Jesu, aber auch sie haben einen Bezug zur Ostergeschichte, wie Naweed Ahmad, Sprecher der Nuur-Moschee in Sachsenhausen, sagt. Die Muslime betrachteten und verehrten Jesus als Propheten Gottes. Die Glaubensausübung in der Moschee sei für die Gemeinde ähnlich wichtig, wie es die Ostergottesdienste für Christen seien. Gemeinsam gebetet werde jedoch nur unter Einhaltung der Abstands- und Hygieneregeln, ältere Gläubige seien aufgerufen, zu Hause zu beten, der Koran-Unterricht finde digital statt. Die Corona-Krise sei für viele Menschen zu einer persönlichen Krise geworden, sagt Ahmad. Die Imame seien dementsprechend seelsorgerisch gefragt. „Wir beobachten, dass der Glaube viele Menschen stärkt; gewissermaßen Halt gibt.“

Für die Jüdische Gemeinde liegt in der Zeit um Ostern das Pessachfest. Die Westend-Synagoge, die Platz für 800 Personen bietet, ist unter Corona nur für 150 Gläubige zugelassen. Einen Verzicht auf das reale Zusammentreffen käme für Vorstandsmitglied Leo Latasch allerdings nicht in Frage. Die Bedeutung des „Gotteshauses“ komme schon im Wort zum Ausdruck. „Es ist ein Ort der Verbundenheit.“

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