#Sie wollten zusammen alt werden
Der Tag, der Viktoriia Lisnas Leben aus den Angeln hebt, ist der 4. September 2022. An jenem Sonntag stirbt Vlas, ihr Ehemann. Der Vater ihrer beiden Töchter. Er wird in der Ukraine von einer russischen Rakete getroffen, die 13 Männern seiner Einheit das Leben nahm und sechs teils schwer verletzte. Viktoriia Lisna, genannt Vika, lebt da schon seit Monaten mit ihren zwei kleinen Mädchen und ihrer Mutter in Maintal bei Frankfurt, wohin sie kurz nach Kriegsbeginn im März 2022 geflüchtet war. „Kinder zwingen dich zu einer Routine, die hilfreich ist. Ich kann nicht nur einfach rumliegen und weinen“, sagt sie in fehlerfreiem Deutsch. Die 34 Jahre alte Ukrainerin hat die Sprache schon als Schülerin gelernt, das öffnet ihr hier viele Türen.
Sie lächelt freundlich, immer wieder, selbst wenn sie von ihrem toten Mann erzählt, als könnte sie damit den Schrecken auf Abstand halten. „Ich habe ihn so geliebt“, sagt sie immer wieder und zieht dabei das „o“ sanft in die Länge. So wie sich ihre Vermieter in Maintal, ein älteres Ehepaar, immer wieder verliebt ansähen und an den Händen hielten, so habe sie alt werden wollen mit Vlas, sagt sie. „Ich habe ihm von ihnen erzählt, und er hat gesagt: Genauso werden wir es auch machen. Ganz bestimmt!“
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