#Der nächste Corona-Krisengipfel mit der Kanzlerin
„Der nächste Corona-Krisengipfel mit der Kanzlerin“
Unser Autor: Sebastian Reuter Bild: Robert Wenkemann
Angela Merkel berät mit Bürgermeistern über die Corona-Lage in den Großstädten. Greta Thunberg könnte den Friedensnobelpreis erhalten. Und Halle gedenkt dem Anschlag auf die Synagoge vor einem Jahr. Alles Wichtige im Newsletter für Deutschland.
Erst Bremen und Offenbach, nun auch Frankfurt und Berlin – und bald wahrscheinlich auch noch Köln oder Düsseldorf. In immer mehr Großstädten droht die Corona-Lage außer Kontrolle zu geraten. Dabei ist noch nicht einmal Mitte Oktober. Zwar ist Deutschland noch weit von täglichen Infektionszahlen wie in Frankreich entfernt, doch am Freitagmorgen meldete das Robert-Koch-Institut bereits mehr als 4500 Neuinfektionen. Der Beitrag eines Arztes und Autoren, den die Frankfurter Virologin Sandra Ciesek am Donnerstag auf Twitter geteilt hat, veranschaulicht die drohende Gefahr ganz gut: Werde bei einem Porsche zu Beginn einer Dreißiger-Zone eine Geschwindigkeit von 33 Kilometern in der Stunde gemessen, sei das noch kein großer Grund zur Sorge, heißt es darin. Trete der Fahrer das Gaspedal des Wagens allerdings voll durch, sei der Porsche wenige Sekunden später bereits 100 Kilometer in der Stunde schnell. Deutschland steht im Moment voll auf dem Corona-Gaspedal.
Heute Mittag berät deswegen Bundeskanzlerin Angela Merkel in einer Videokonferenz mit den Verantwortlichen der elf größten deutschen Städte über die Lage. Bereits am Morgen werden sich Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller und der Virologe Christian Drosten zur angespannten Situation in der Hauptstadt äußern. Dass dem Land eine zweite und harte Bewährungsprobe bevorsteht, sei noch kein Anlass zur Panik, schreibt Jasper von Altenbockum in seinem Kommentar. Doch allen, die immer einen triftigen Grund finden, warum eine Corona-Beschränkung für sie oder ihn unverhältnismäßig und inakzeptabel ist, ruft er völlig zurecht zu: „Doch, das alles ist zumutbar, ist gerecht und sinnvoll. Hochzeiten und Urlaube lassen sich verschieben, auf Partys lässt sich verzichten, und die Maskenpflicht schränkt die Freiheit nicht ein.“