#Ärztetag und Lehrerverband richten Blick auf den Corona-Herbst
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„Ärztetag und Lehrerverband richten Blick auf den Corona-Herbst“
Auswirkungen der Corona-Krise auf Kinder und ein drohender weiterer Fachkräftemangel im Gesundheitswesen sind zentrale Themen des Deutschen Ärztetags, der an diesem Dienstag in Bremen beginnt. Ärztepräsident Klaus Reinhardt äußerte sich vor dem Ärztetag kritisch zur Corona-Politik der Ampel-Koalition. „Innerhalb der Koalition gibt es sehr unterschiedliche Vorstellungen zum Umgang mit Corona, das führt zu einem Schlingerkurs und zu Verwirrung“, sagte er der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Zu Lauterbach sagte er, dessen Kommunikationsverhalten sei „mitunter doch recht merkwürdig“. Dabei verwies Reinhardt auf den Rückzieher des Ministers bei einer zunächst angekündigten Umstellung der Isolationspflicht für Corona-Infizierte auf Freiwilligkeit.
Zurückhaltend blickt Reinhardt auf die Regierungspläne zur Beschaffung von zusätzlichem Corona-Impfstoff für den Herbst. Er argumentiert dabei auch mit der Unklarheit hinsichtlich möglicher neuer Virusvarianten. „Das ist nur sinnvoll, wenn diese Impfstoffe schon an die neue Virusvariante angepasst sind, also wirksamer sind als die bisherigen.“ Außerdem müsse erst einmal klar sein, dass weitere Impfungen einen tatsächlichen Vorteil bringen. „Zu den Viertimpfungen gibt es bisher widersprüchliche Studienergebnisse aus Großbritannien und Israel.“ Eine Strategie der Bundesregierung sieht nach Angaben Lauterbachs 830 Millionen Euro vor, um ein vom Hersteller Moderna angekündigtes Präparat zu beschaffen, das bei verschiedenen Varianten zugleich wirke.
Inzidenz weiter rückläufig
Das Robert Koch-Institut (RKI) gab die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz des Coronavirus an diesem Dienstagmorgen mit 307,2 an. Am Vortag hatte der Wert der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche bei 312,1 gelegen, vor einer Woche bei 437,6, vor einem Monat bei 807,0. Allerdings liefert die Inzidenz kein vollständiges Bild der Infektionslage.
Experten gehen seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus – wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur diese zählen in der Statistik. Zudem können Nachmeldungen oder Übermittlungsprobleme zu einer Verzerrung einzelner Tageswerte führen.
Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt 64.437 Corona-Neuinfektionen (Vorwoche: 86 252) und 159 Todesfälle (Vorwoche: 215) innerhalb eines Tages. Vergleiche der Daten sind auch hier wegen des Testverhaltens, Nachmeldungen oder Übermittlungsproblemen nur eingeschränkt möglich.
Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 26.109.965 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen.
Lehrerverband: Schlecht vorbereitet auf den Herbst
Der Deutsche Lehrerverband wirft der Politik vor, die Schulen mit Blick auf die Corona-Pandemie unzureichend auf das kommende Schuljahr vorzubereiten. „Die Politik macht beim Thema Pandemie und Schule schon wieder ihre Hausaufgaben nicht“, sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Bereits jetzt müssten die Weichen für sicheren Unterricht im kommenden Schuljahr gestellt werden. „In einer Herbstwelle können Masken ein entscheidender Faktor sein, um die Schulen offenzuhalten.“ Momentan fehle den Ländern aber die Gesetzesgrundlage, um flächendeckend eine Maskenpflicht an Schulen anzuordnen. „Der Bund muss deshalb das Infektionsschutzgesetz schnell noch einmal anpassen.“
Die Schulen müssten zugleich „spätestens jetzt so ausgestattet und vorbereitet werden, dass Distanzunterricht auf jeden Fall funktioniert.“ Es fehle aber neben der Versorgung mit schnellem Internet weiter an professionellem IT-Support und den versprochenen Fortbildungen für Lehrer.
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