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#So geht es nach dem Warnstreik weiter

Nach dem großen Warnstreik ist der Verkehr in Deutschland am Dienstagmorgen wieder angelaufen. Flughäfen nahmen den Betrieb auf, Züge, Busse und U-Bahnen rollten wieder. Der größte Warnstreik hierzulande seit Jahrzehnten wirkte sich teilweise aber noch am Folgetag aus. Manche Flüge wurden abgesagt, im Fernverkehr der Bahn kam es teilweise zu Zugausfällen.

Bei der Deutschen Bahn lief der Zugverkehr am Dienstag nach eigenen Angaben wieder planmäßig an. „Im Fernverkehr fallen in den Morgenstunden lediglich noch einzelne, wenige Fahrten aus“, teilte ein Konzernsprecher der Deutschen Presse-Agentur mit. Der Regional- und S-Bahn-Verkehr laufe ohne streikbedingte Ausfälle.

Im Schienengüterverkehr sei es gelungen, durch Steuerung von Transporten vor dem Streik für eine „stabile betriebliche Ausgangslage“ zu sorgen, hieß es. Seit Montagabend würden die ersten Güterzüge aus dem Rückstau in den Rangierbahnhöfen wieder angefahren.

Die Deutsche Bahn hatte Passagiere darauf eingestellt, dass es im Fernverkehr am Dienstag noch zu Ausfällen und Verspätungen kommen kann. Der Regional- und S-Bahnverkehr war nach ihren Angaben schon am Montagabend in vielen Regionen nach und nach wieder angelaufen.

Auch Betrieb an Flughäfen läuft wieder an

Auch die Flughäfen, darunter Deutschlands größter Airport in Frankfurt, nahmen den Betrieb am Dienstag wieder auf. „Es wird langsam voller“, sagte eine Sprecherin des Betreibers Fraport. Insgesamt waren am Dienstag in Frankfurt voraussichtlich 1118 Flugbewegungen mit rund 157.000 Passagieren geplant, darunter knapp 3800 Passagiere, die streikbedingt zuvor nicht hätten fliegen können. Am Morgen waren für Dienstag rund 40 Flugannullierungen bekannt, teils sei dies auf Streikfolgen zurückzuführen, so die Sprecherin.

Auch am Flughafen Köln/Bonn gab es noch einige Streikauswirkungen. Frühe Flüge wurden laut Abflugplan auf den späteren Vormittag verlegt und vereinzelt auch annulliert. Der Streik am Flughafen dauerte bis 7 Uhr, sagte eine Sprecherin. Am Airport Düsseldorf lief der Flugverkehr dagegen nach Angaben eines Sprechers „normal an“. Das gelte auch für die Abfertigung. Verspätungen von frühen Flügen wurden in Düsseldorf nicht angezeigt, nur zwei Flüge wurden am frühen Morgen annulliert. Auch am Flughafen Hamburg, in Hannover-Langenhagen und München hoben am Dienstagmorgen die ersten Flieger wieder ab. In München gebe es noch rund 38 Annullierungen, hieß es.

Im Schiffsverkehr lösten sich Folgen des Streiks ebenfalls auf. Die Lotsenversetzer im Hamburger Hafen wollten ab 6 Uhr ihre Arbeit wieder aufnehmen, so dass wieder Lotsen an Bord der Schiffe gelangen können. Auch der Nord-Ostsee-Kanal sollte wieder geöffnet werden.

Verständnis bei Faeser, Kritik von der Bahn

Die Gewerkschaften Verdi und EVG hatten den Bus-, Bahn- und Flugverkehr in Deutschland am Montag weitgehend lahmgelegt. Auch der Schiffsverkehr war teilweise beeinträchtigt. Mit dem großen Warnstreiktag wollten sie in laufenden Tarifverhandlungen den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen.

Die dritte Verhandlungsrunde für die Beschäftigten von Bund und Kommunen im öffentlichen Dienst hatte am Montag in Potsdam begonnen. Gemeinsam mit dem Beamtenbund dbb fordert Verdi 10,5 Prozent und mindestens 500 Euro pro Monat mehr Lohn. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) verhandelt mit der Bahn und rund 50 weiteren Eisenbahn-Unternehmen über mehr Geld.

Der Chef des Beamtenbundes, Ulrich Silberbach, brachte ein Scheitern ins Spiel. Für den Fall, dass die Arbeitgeber ihr Angebot nicht deutlich nachbesserten, sagte er: „Wir würden dann wahrscheinlich in die Schlichtung gehen. Sollte die wiederum zu keinem Ergebnis führen, dann wird es mal wieder sehr dunkel in Deutschland. Dann werden wir in einen flächendeckenden, unbefristeten Arbeitskampf einsteigen müssen.“

Bundesinnenministerin Nancy Faeser äußerte Verständnis für die Sorgen der Beschäftigten. „Viele, auch im öffentlichen Dienst, leiden dieser Tage unter den hohen Energiepreisen, unter der hohen Inflation. Deswegen ist es auch unsere Aufgabe, gemeinsam einen guten Abschluss zu finden.“

Die Deutsche Bahn wiederum betont immer wieder ihr großes Unverständnis darüber, in der am Mittwoch beginnenden zweiten Tarifrunde erst so spät dranzukommen. „Es ist sehr befremdlich, dass man heute streikt und erst in fünf Wochen bereit ist, wieder mit uns zu verhandeln“, sagte ein Sprecher. EVG-Tarifvorstand Kristian Loroch wies hingegen darauf hin, dass der Verhandlungszeitplan mit allen Beteiligten noch vor der ersten Runde abgestimmt worden sei.

Bis Ostern wohl keine weiteren Streiks

Für die Tage bis und während Ostern will zumindest die EVG keine Warnstreiks im Bahnverkehr mehr ausrufen. „Da wir nicht die Reisenden bestreiken wollen, sondern die Arbeitgeber, können wir mitteilen, dass wir über Ostern nicht verhandeln werden und damit auch nicht streiken“, teilte EVG-Tarifvorstand Kristian Loroch mit.

So eindeutig äußerte sich Verdi nicht, doch auch dort ließen die Verantwortlichen durchklingen, dass bis und über Ostern bislang nichts geplant ist. „Wenn das mit den Verhandlungen überhaupt nicht funktioniert, können wir uns das noch mal vorstellen“, sagte eine Bezirkssprecherin in Berlin. „Vor Ostern ist allerdings nicht realistisch.“

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