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#So gelingt der Urlaub mit E-Auto

So gelingt der Urlaub mit E-Auto

Gut 115.000 neue Elektroautos haben Autokäufer zwischen Januar und Mai dieses Jahres von den Behörden hierzulande registrieren lassen. Weil die Corona-Inzidenzen weiter sinken und die Reisebeschränkungen gelockert werden, stellt sich für viele neue Elektroautohalter die Frage: Kann man mit dem E-Auto in den Urlaub fahren? Grundsätzlich sei das möglich, sagen Autohersteller und Fachleute. Doch anders als im Falle von Verbrennungmotoren, mit denen man theoretisch von jetzt auf gleich losfahren kann, empfiehlt es sich mit einem Elektroauto, mehr Zeit in die Vorbereitung der Fahrt zu stecken.

„Ein Urlaub mit dem Elektroauto erfordert etwas mehr Planung als ein Urlaub mit traditioneller Motorisierung“, schreibt zum Beispiel der Volkswagen-Konzern unter der Überschrift „Urlaub mit dem Elektroauto: so funktioniert’s“ auf seiner Internetseite. E-Auto-Reisende müssten zum einen die Reichweite des eigenen Elektroautos bedenken. Zudem sei eine Übersicht der Ladesäulen entlang der geplanten Route unverzichtbar. So biete zum Beispiel das Unternehmen Chargemap ein Ladesäulenverzeichnis für Fernreisen an. „Alternativ unterstützen Sie Websites wie ,Going Electric‘ bei der Routenplanung“, rät VW den Elektromobilisten.

Machbar unter Bedingungen

Der Autofahrerklub ADAC hält Urlaubsreisen mit dem Elektroauto ebenfalls für machbar. „Grundsätzlich kann man überall hinfahren, wo es Strom gibt“, sagt Matthias Vogt, der im ADAC-Technikzentrum in Landsberg die Themen Elektromobilität und Ladeinfrastruktur verantwortet. „Es kommt aber letztlich darauf an, wie lang die geplante Strecke ist, um welches Elektroautomodell es sich handelt und dass entlang der Route Schnellladestationen vorhanden sind.“ Von Schnellladen spricht der ADAC, wenn der Strom mindestens mit einer Leistung von 22 Kilowatt in die Autobatterie fließt, wobei eine höhere Leistung noch besser ist, weil sich dann die Ladezeiten entsprechend verkürzen. Auch das individuelle Fahrverhalten spiele aber eine Rolle, sagt Vogt. Also zum Beispiel wie schnell man unterwegs sein möchte und wie oft man bereit ist, Pausen einzulegen, um zu laden.

Laut dem ADAC-Fachmann sollten sich Elektroautokäufer dabei im besten Falle schon vor der Kaufentscheidung überlegen, wie sie ihr Auto später einsetzen wollen. Denn nicht jedes Elektromodell sei gleich gut für lange Strecken geeignet. „Was die Fernfahrttauglichkeit einzelner E-Auto-Modelle angeht, gibt es eine Faustformel: Wenn ein Auto mit voller Batterie im realen Betrieb ungefähr 300 Kilometer schafft und es zudem ermöglicht, an einer Schnellladesäule innerhalb von 30 Minuten wieder 200 Kilometer nachzuladen, dann ist es auch für längere Strecken gut geeignet“, sagt Vogt.

Vorbereitung ist das A und O

Für die konkrete An- und Abreise sowie die Mobilität am Zielort komme es dann auf die Vorbereitung an. „Wenn es um Elektromobilität auf der Langstrecke geht, empfiehlt es sich, die Route und die Ladepausen im Voraus zu planen“, erklärt Vogt. „Dabei können spezielle Apps helfen. Auch die Navigationssysteme der meisten Elektroautos zeigen Lademöglichkeiten an und berücksichtigen diese idealerweise gleich in der Routenplanung.“ Über die Stromversorgung am Zielort sollten sich Elektroautofahrer ebenfalls vorher Gedanken machen. „Daher lohnt es sich, sich vor der Reise genau zu informieren und zum Beispiel im Hotel nachzufragen, ob dort ein Ladepunkt vorhanden ist“, empfiehlt der ADAC-Mann. Eine Liste mit europäischen Hotels mit Lademöglichkeiten liefert auch die Internetseite „Hotel4EV.com“, wobei die meisten der dort gelisteten Herbergen in Deutschland liegen.

Ohnehin komme es im Falle des Urlaubs mit dem Elektroauto darauf an, wo die Reise denn hingehen soll, sagt ADAC-Vertreter Vogt. „Deutschland, Österreich und die Schweiz sind schon relativ gut mit öffentlich zugänglichen Ladepunkten versorgt. In den skandinavischen Länder und den Niederlanden ist das Netz sogar schon besser ausgebaut.“ In Frankreich werde es zumindest in der Fläche schon weniger, und Italien habe einen gut versorgten Norden und einen schwächer ausgestatteten Süden. „Wenn es Richtung Osteuropa oder Südosteuropa gehen soll, müssen sich Elektromobilisten im Vorfeld der Reise noch genauer informieren, wo sie aufladen können, da die Infrastruktur dort noch recht dünn gesät ist“, rät Vogt.

Nur etwas für Idealisten?

Egal wo es am Ende aber hingeht, in Summe sind Elektroautofahrer langsamer unterwegs als Reisende mit Verbrennungsmotor. Das zeigt auch die Erfahrung, von der ein Nutzer namens „maximus_hertus“ im Forum der Internetseite „Goingelectric.de“ berichtet. Er sei Anfang Mai von Wuppertal nach Kroatien gefahren. Auf einer Strecke von 500 Kilometern Länge kosten einen Elektroautofahrer seiner Schätzung nach die Ladepausen rund zwei Stunden im Vergleich zur Fahrt mit einem Verbrennungsmotor. maximus_hertus würde die Reise nach Kroation dennoch wieder antreten, berichtet er jedenfalls in dem Forum, weil er „einfach Bock auf Elektro habe“. Rational betrachtet sei es aber schon eine kleine Qual gewesen. „Würde ich es anderen empfehlen? Eher nicht“, schreibt der Nutzer. „Beziehungsweise nur, wenn man ,Idealist‘ ist und man viel Zeit hat.“

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