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#So nahmen die Royals Abschied von Prinz Philip

So nahmen die Royals Abschied von Prinz Philip

Es gab viele bewegende Momente bei dieser Trauerfeier, aber das Bild, das haften bleiben wird, war der Augenblick, als die Queen ihren Platz in der St George‘s Chapel einnahm. Einsam saß die fast 95 Jahre alte Monarchin am äußersten Rand der Kirchenbank, Mund und Nase bedeckt von einer schwarzen Maske, darüber ein nicht zu entschlüsselnder Blick. Nach mehr als 70 Jahren Ehe nahm Elisabeth II. am Samstag Abschied von ihrem Ehemann, mit nur 29 Gästen in der großen, hohen Kapelle.

Jochen Buchsteiner

Die Briten wurden Zeuge eines ungewöhnlich berührenden und meisterhaft inszenierten Staatsbegräbnis. All die Einschränkungen, die die Corona-Maßnahmen erforderten, schienen die Wirkung der Trauerfeier noch zu verstärken. BBC-Kommentator Hugh Edwards sprach nach dem Gottesdienst von der „Kraft der Schlichtheit“. Er hätte auch die Anmut der Leere würdigen können, denn das würdevoll Verlorene, das dieser intimen Feier im weiträumigen Kirchensaal anhaftete, schärfte den Sinn für den Anlass.

Weniger ist Mehr

Die Kamera begleitete das sakrale Kammerspiel kunstvoll und sensibel. Der große Chor von Windsor Castle war auf drei Sänger und eine Sängerin reduziert worden. Sie hinterließen mehr Eindruck als es Dutzende vermocht hätten; vor allem bei „The Jubilet“ von Benjamin Britten, einem Stück, das der britische Komponist im Auftrag des Herzogs für den Windsor-Chor geschrieben hatte.

Gegen Ende trat ein Dudelsackspieler auf, der, den Trauernden den Rücken zugewandt, langsam einen leeren Gang in Richtung Ausgang hinabschritt und seine traurige Weise mit ins Freie nahm. Die Kamera fing die kleinen Momente ein, wählte ungewöhnliche Perspektiven und kam vor allem den Trauernden nie zu nahe. Nur gelegentlich huschte sie durch die Bänke, gerade lang genug, um die Stimmung einzufangen, aber zu kurz um Tränen zu erkennen.

Ein schwerer Gang: Königin Elisabeth II. auf dem Weg zur Trauerfeier ihres Ehemanns Prinz Philip, mit dem sie 73 Jahre verheiratet war.



Bilderstrecke



Trauerfeier der Royals
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Farewell, Prinz Philip

Kein Familienmitglied sagte etwas, nur der Erzbischof von Canterbury und der Dean von Windsor trugen im Wechsel Bibelstellen vor, die sich der „Duke“ gewünscht hatte. Es fiel kaum ein persönliches Wort, wohl auch das im Sinne des Toten. Geehrt wurde Philip, der Diener, der sich um die Armee, die Kirche und die Nation verdient gemacht hatte. Als die unendlich vielen Orden aufgezählt wurden, die der Herzog im Laufe seines fast hundertjährigen Lebens angehäuft hatte, fiel einmal das Wort „husband“, Ehemann. Es blieb die einzige, denkbar nüchterne Reminiszenz an Philips Rolle als Privatmann.

Enge Verbindung zu den Streitkräften

Schon mehr als eine Stunde vor der Trauerfeier hatten zeremonielle Regimenter Aufstellung genommen und waren musizierend ins Schloss marschiert. Alle Waffengattungen und alle Regionen waren vertreten; das sollte die engen Verbindungen reflektieren, die der Herzog zu allen Teilen der Streitkräfte unterhalten hatte. Es folgte seine zweispännige Lieblingskutsche, mit seiner Kappe und seinen Lederhandschuhen auf dem leeren Nebensitz – und schließlich der militärgrüne Land Rover, auf dem der von weißen Rosen und Lilien geschmückte Sarg transportiert wurde.

An die 700 prachtvoll uniformierte Soldaten unterstützten die Zeremonie, die von der ersten bis zur letzten Minute unter Ausschluss der Öffentlichkeit abgehalten wurde. In den ursprünglichen Planungen, an denen sich der Herzog beteiligt hatte, war angeblich weit mehr Soldaten eine Rolle zugewiesen worden. Aber auch dies musste der Pandemie wegen geändert werden. Nachdem die Trauergemeinde, nach Alter gestaffelt, den ungewöhnlichen Leichenwagen auf seinem Weg in Richtung Kapelle begleitet hatte, schulterten ihn acht Soldaten mit roten Schärpen und trugen ihn die Stufen zur Kirche hinauf. Die Queen, die in einer Staatskarosse bis vor den Eingang gefahren wurde, betrat die Kapelle, begleitet vom Erzbischof und vom Dean, als erste. Sie verließ den Ort des Geschehens auch vor allen anderen. Der Rest der Trauergemeinde machte sich dann zu Fuß auf den Weg.

Zeichen der Entspannung

Die meisten Familienmitglieder trugen militärische Orden an ihren „Morning Suits“ und den schwarzen Kleidern – ein Kompromiss. Die Queen hatte die Familie gebeten, von der für derartige Anlässe üblichen Uniformkleidung Abstand zu nehmen, um diplomatische Verwicklungen zu vermeiden. Prinz Harry steht keine Uniform mehr zu, seit er den Dienst der Familie zugunsten eines Privatlebens in Kalifornien quittiert hat, und der Dienstgrad Prinz Andrews ist ungeklärt, seit er eine Beförderung zum Admiral wegen einer noch nicht aufgeklärten Missbrauchsaffäre hatte ruhen lassen.

Zeichen der Entspannung waren zumindest zwischen Harry und seinem Bruder William zu beobachten. Hinter dem Sarg waren sie noch getrennt gelaufen – die Queen hatte einen Cousin als Puffer (oder auch als Mediator) eingesetzt –, aber nach der Trauerfeier sah man die Brüder immerhin kommunizierend nebeneinander her gehen. 

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