Spiel

#Im Test! Rune Factory 5

„Im Test! Rune Factory 5“


SWI Test TOP

Titel Rune Factory 5
Japan 20. Mai 2021
Marvelous
Nordamerika 22. März 2022
XSEED Games
Europa 25. März 2022
XSEED Games
System Nintendo Switch
Getestet für Nintendo Switch
Entwickler Hakama
Genres RPG, Simulation
Texte
Deutschland Nordamerika
Vertonung Nordamerika Japan

Und wieder einmal geht es für ambitionierte Bauern und Bäuerinnen, die sich mehr vorstellen können als das Landleben, in ein neues Abenteuer. Rune Factory 5 ist nämlich nicht nur eine simple Farming-Simulation, sondern verknüpft mehrere Genres und Gameplayelemente seit vielen Generationen gekonnt miteinander. Auch der fünfte Teil der Hauptreihe wird da keine Ausnahme bilden. Oder etwa doch?

Falls ihr das Angespielt! zu Rune Factory 5 nicht gelesen habt, solltet ihr das schleunigst nachholen. Der folgende Test setzt einiges Wissen aus dem Angespielt! voraus und bindet ihn ein.

Von Monstern, Drachen und irgendwas Bösem

Im Angespielt! habe ich euch bereits berichtet, wie der Story-Einstieg und Rune Factory 5 verläuft. Keine Sorge, ich werde hier keine Details der Story spoilern, allerdings werde ich sie für euch einordnen. Im weiteren Verlauf des Spiels gibt es einige Dreh- und Angelpunkte, die die Story weiter vorantreiben. So gibt es neue Charaktere, deren Schicksal mit altbekannten Dorfbewohnern verknüpft ist und andere, die dem Dorfleben etwas mehr Pepp verleihen.

»Rune Factory 5 lässt die große Freiheit, den Alltagstrott einfach zu überspringen. Wer keinen Bock auf Farmarbeit hat und sich lieber in die Dungeons stürzt, kann das gerne tun.«

Doch insgesamt kommt die Story nicht an die des Vorgängers ran, da es viel weniger spannendere Höhepunkte in Rune Factory 5 gibt. Im Vorgänger gab es einen dramatischen Abschied und große Emotionen, während mich viele Stellen im neuesten Teil einfach kaltgelassen haben. Die Hauptwendung der Geschichte ist relativ früh zu erahnen und kommt somit nicht ganz unerwartet. Ich würde sogar behaupten, dass sie mir egal war und ich nicht wirklich motiviert war, das Ende der Geschichte zu erreichen. Nach rund 35 Stunden flackerten dann die Credits über meinen Bildschirm.

Auch wenn das Ende an Fahrt gewinnt, bleiben doch viele Fragen durch verwirrende Storypassagen offen. Was ist beispielsweise eine Erdfreundin, die alle in der Hauptfigur sehen? Es wird zwar ständig erwähnt, dass ich eine Erdfreundin sei, doch wirklich aufgelöst wurde mein von allen groß angepriesenes Schicksal nie.

Danke, immerhin eine.

Es kommen zwar immer mehr spannende und abwechslungsreiche Charaktere hinzu, doch die Vertonung nimmt natürlich mit fortschreitendem Spielfortschritt ab. Irgendwann verfiel ich auch in Rune Factory 5 in den immergleichen Alltagstrott, den es zu bewerkstelligen gibt: Monster pflegen, das Feld bearbeiten und die Dorfbewohner ansprechen. Versteht mich nicht falsch, mir macht es sogar einen Heidenspaß, doch andere SpielerInnen könnten von diesem monotonen Ablauf schnell gelangweilt sein, wenn sie ein vollwertiges Rollenspiel erwarten.

Doch Rune Factory 5 lässt hier die große Freiheit, den Alltagstrott einfach zu überspringen. Wer keinen Bock auf Farmarbeit hat und sich lieber in die Dungeons stürzt, kann das gerne tun. Dafür müsst ihr euch lediglich an den Tagen, an denen die Story fortschreitet, ins Bett begeben.

Die Qualität der Dungeons schwankt

Besonders abwechslungsreich und kreativ empfand ich dieses Mal die Dungeons. Die Dungeons sind unterschiedlichen Themen zugeordnet, es gibt beispielsweise Lavahöhlen oder Eisgrotten. Vom Aufbau her sind viele gleich, denn oft müsst ihr euch einfach nur zum Ausgang einer Ebene begegnen, bis ihr auf einen Endgegner trefft.

Einige Dungeons sind relativ einfach gestaltet. Die unterschiedlichen Höhlen-Dungeons könnte ich auf Anhieb gar nicht voneinander unterscheiden, doch zum Glück gibt es hier nur eine Handvoll von. Viele Dungeons überraschen mit ausgeklügelten Schalter-Rätseln oder Bossmechaniken. Besonders zum Ende hin haben mir die Dungeons immer mehr gefallen, sowohl rätseltechnisch als auch gestalterisch.

Etwas schade ist es allerdings, dass viele Gegnertypen mit der Zeit recycelt werden. Oft werden sogar die gleichen Mechaniken übernommen, sodass ich mich fragte, was sich abgesehen von der Farbe an den einzelnen Gegnern verändert haben soll. Zwar bietet Rune Factory 5 viel mehr Dungeons als zuvor, doch ein paar Dungeons hätte man aufgrund der recycelten Bossgegner und drögen Umgebungen ruhig streichen können.

Auch der Schwierigkeitsgrad zog nach dem ersten Drittel des Spiels massiv an. Zum Glück bietet euch Rune Factory 5 die Option, den Schwierigkeitsgrad flexibel anzupassen. Dafür müsst ihr nicht einmal das Spiel neustarten oder ähnliches, es reicht einfach, diesen in eurem Haus zu ändern. Tipp: Sollte euch der Schwierigkeitsgrad immer noch zu hoch sein, nutzt einfach die Attacke „Leviathan“. Abgesehen von Dunkelgegnern ist dieser Zauber bei allen Gegnertypen völlig überpowert und kann so gesehen als „Easy Mode“ genutzt werden.

Abwechslungsreicheres Dorfleben

Im Gegensatz zu anderen Genrevertretern und Vorgängern variieren die Sätze, die die Dorfbewohner euch sagen, öfter. So gehen sie auf bestimmte Feste oder Ereignisse im Spiel ein, beispielsweise wenn ein neuer Dorfbewohner ins Dorf zieht. Aber auch der Fortschritt im Freundschaftslevel, die Jahreszeit oder das Wetter haben einen Einfluss darauf, was die Dorfbewohner sagen. Im ersten Jahr hatte ich niemals das Gefühl, dass mir die Dorfbewohner den immergleichen Brei vorkauen wollen. Das war bei anderen Titeln schon häufiger der Fall.

Wenn mich Leute fragen, wo das Geld landet, das ich bei JPGames verdiene.

Eine kleine Ausnahme bilden Doug und Margarete. Im Gegensatz zu den anderen Dorfbewohnern wirken die beiden tatsächlich so, als würden sie aus einer anderen Zeit stammen. Sollte Rune Factory 5 nämlich einen Speicherstand aus Rune Factory 4 Special auf eurer Switch erkennen, gibt es die beiden Charaktere gratis im Dorf obendrauf. Doch ehrlich gesagt: Nach der anfänglichen Freude hatten die beiden schon nach wenigen Tagen die immergleichen Infos für mich. Wirklich schade.

Das Entwicklerteam gibt uns mit Rune Factory 5 die Möglichkeit, noch besser an der Beziehung zu HeiratskandidatInnen zu schrauben. Die Events waren in Rune Factory 4 noch total verschrien, weil sie zufällig waren oder erst gar nicht ausgelöst wurden, sodass einige SpielerInnen auch noch nach vielen Ingame-Jahren unverheiratet blieben. Doch dieses Mal werden die Charakter-Events auf der Minimap angezeigt. So seht ihr, wann ihr euch zu einem bestimmten Ort begeben müsst, um im Event weiter voranzuschreiten und weitere Schritte auf dem Weg zur großen Hochzeit zu machen. Übrigens: Ihr könnt unabhängig vom gewählten Geschlecht wählen, wen ihr heiraten wollt.

Das Dekorieren stammt direkt aus der Hölle.

Neu im Spiel sind die kleinen Minispiele, die ihr mit den Dorfbewohnern absolvieren könnt. Dazu zählt beispielsweise das Schmieden von Waffen oder Angeln von Fischen. Allerdings handelt es sich dabei nur um kleine Quick-Time-Events, bei denen ihr im richtigen Moment eine bestimmte Taste drücken müsst. Viel abwechslungsreicher sind dafür die Events, die über das Jahr verteilt sind. Es gibt einige wenige Ausnahmen, in denen einfach nur eine Sequenz abgespielt wird, doch viele Events erfordern Geschick und Beweglichkeit von euch ab.

Mikromanagement aus der Hölle

So toll Rune Factory 5 auch ist und so viel Spaß, wie ich damit hatte, so unglaublich nervig sind die vielen kleinen Details, die nicht bis zum Schluss gedacht wurden. Nehmen wir beispielsweise mal das Dekorieren: Es ist wirklich klasse, was für eine große Auswahl ich an Möbelstücken habe, mit denen ich mein Zuhause dekorieren kann. Von Pflanzen über Kuscheltieren bis hin zu Tischen ist alles dabei, was das Herz begehrt. Doch es ist ein Unding, dass die Möbel aufgrund der schwammigen Steuerung und fehlenden Kästchen nicht genau da platziert werden können, wo ich es gerne hätte. So standen beispielsweise viele Möbel bei mir einfach nur kreuz und quer, obwohl ich sie gerne in Reih und Glied gehabt hätte.

»So toll Rune Factory 5 auch ist und so viel Spaß, wie ich damit hatte, so unglaublich nervig sind die vielen kleinen Details, die nicht bis zum Schluss gedacht wurden.«

Mit der Zeit kommen außerdem mehr Räume dazu, die als Abstellfläche dienen. Bei vier unterschiedlichen Tapeten- und Bodendesigns ist es nicht möglich, die Räume individuell zu gestalten. Vielmehr kaufe ich jedes Mal eine Tapetensorte, die direkt das ganze Haus dekoriert. Das Freche daran: Will ich das Design wieder wechseln, weil ich mir das neue Design nicht mal in einer Vorschau ansehen konnte und es mir doch nicht gefällt, muss ich wieder einen Wucherpreis zahlen, um das zu ändern.

Weitere Probleme ergeben sich bei der Feldarbeit. Sobald ich Baumstümpfe und Steine mit der Axt oder dem Hammer bearbeite, fliegen kleinere Steine und Holzbretter herum, die ich zum Bauen benutzen kann. Allerdings landen diese nicht direkt im Inventar, wenn ich auf sie zulaufe. Vielmehr muss ich mich einmal kurz von den auf dem Boden gelandete Items entfernen, nur um mich ihnen dann wieder zu nähern und einzusammeln. Das wird vor allem bei größeren Massen an Items blöd, die nach einer gewissen Zeit wieder verschwinden, sobald sich zu viele davon auf dem Boden befinden.

Hinzu kommt, dass das Aufladen von Werkzeugen nicht gelungen ist. Das Aufladen von Axt und Hammer dauert viel zu lange, als dass man diese Funktion wirklich nutzen würde. Dadurch schwingt die Hauptfigur das Werkzeug zwar kräftiger, doch es wird lediglich der Radius vergrößert, in welchem Steine und Baumstümpfe entfernt werden. Viel besser wäre es hier, wenn die benötigte Anzahl an Schlägen senken würde, bis ein Baumstumpf oder Stein vollständig abgebaut wäre. Das Blöde daran: Man sieht beim Aufladen nicht einmal, wie weit der Schlag reicht, nur bei Hacke und Gießkanne wurde an diese Funktion gedacht.

Es ist schade, dass auf den Werkzeugen, die man bereits gecraftet hat, nicht weiter aufgebaut wird. Habt ihr das Rezept für eine neue Gießkanne, stellt ihr einfach diese her und werft die alte weg. Sie hat keinen weiteren Nutzen für euch. Obwohl das Crafting-System wirklich umfangreich und fast schon etwas zu viel ist, hätte das Entwicklerteam in diesem Punkt etwas ändern können.

Bauernhof-Abenteuer als zweischneidiges Schwert

Rune Factory 5 macht viele Fortschritte im Vergleich zu seinem Vorgänger. Es gibt viele Features, die ich mir für weitere Ableger der Reihe wünsche. Sei es der Charme der Dorfbewohner oder die tollen Dungeons, an Kreativität hat es im fünften Teil wirklich nicht gemangelt.

Allerdings war das Entwicklerteam in vielen Punkten nachlässig, auf die ich im Test näher eingegangen bin. Doch trotz der vielen Kritikpunkte kann ich Rune Factory 5 jedem ans Herz legen, der sich auch nur ansatzweise fürs Farmen begeistern kann. Und nicht nur das, der Farming-Aspekt kann sogar gänzlich übersprungen werden, wenn ihr euch für die Story oder andere Gameplay-Elemente wie das Kämpfen interessiert.

 

Story

Nach einem Gedächtnisverlust schließen wir uns der SEED-Truppe an, um das Dorf vor den Monstern zu beschützen.

Gameplay

Pflanzen anbauen, Monster bekämpfen, sich mit ihnen befreunden und die große Liebe finden. In diesem Spiel treffen viele Gameplay-Elemente aufeinander.

Grafik

Der Sprung auf Nintendo Switch hat in vielen Punkten gutgetan, doch besonders die kargen Umgebungstexturen im Dorf sind etwas traurig gestaltet.

Sound

Oft wird das immergleiche Gedudel abgespielt und die synchronisierten Passagen lassen mit der Zeit nach.

Sonstiges

Auch nach den Credits könnt ihr noch viele Dinge in Rune Factory 5 erleben, was die Spielzeit noch um ein Vielfaches steigen lässt.

Bildmaterial: Rune Factory 5, Marvelous, XSEED Games, Hakama

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Spiel kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!