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#So schön kann der Herbst sein

So schön kann der Herbst sein

Schon im Vorgarten leuchtet der Baum weithin in vibrierendem Scharlachrot. Wie eine glühende Fackel erhellt der Zimt-Ahorn (Acer griseum) selbst an diesem nebligen, trüben Tag das grüne Entrée und signalisiert: So schön kann Herbst sein. „Ein wunderbarer Baum“, schwärmt Gartenbesitzerin Bärbel Schröder über den frostharten Einwanderer aus Asien, „er färbt am spätesten, und im Verlauf ist alles drin von Orange zu Gelb bis zu diesem tollen intensiven Rot“. In etwas samtigerem Burgunderrot strahlt daneben eine eichenblättrige Hortensie (Hydrangea quercifolia), beide bilden mit ihrem Herbstgewand ein atmosphärisches Duett.

Das Pflanzenpaar ist eine Ouvertüre für den funkelnden Garten dahinter. Der typische Blues des Herbstes wird mit temperamentvollen Farben vertrieben. Hier wetteifern Bäume, Sträucher, Stauden und Gräser mit ihrem Herbstkleid und fügen sich letztlich doch zu einer harmonischen Komposition. Wer zieht die meisten Blicke auf sich? Die Farbpalette beinhaltet das gesamte sogenannte warme Spektrum, das Herz und Seele in dieser eher melancholischen Zeit erwärmt: Gelb von Stroh- über Limonen- bis Buttergelb, Bernstein, Orange und natürlich ein kostbares Goldgelb. Rot von Bordeaux- über Scharlach- bis Granatapfelrot, Violett, Purpur.

Der Herbst ist für Schröder inzwischen fast ihre Lieblingssaison. Als die professionelle Gartengestalterin vor fünfzehn Jahren ihren 550 Quadratmeter großen Privatgarten in Kerken am Niederrhein schuf, rückte diese Saison mehr und mehr in ihr Bewusstsein. „Sicher, der Frühling ist immer schön, weil alles knallfrisch ist. Zum Sommerbeginn strahlt auch noch alles – aber ab August ist vieles erschlafft. Schon lange vor den jüngsten Hitzesommern war mir klar, dass ein Garten auch nach August noch eine Freude sein muss, möglichst bis in den spätesten Herbst.“

Besondere Herbstfärbung und interessante Rinden

Entsprechend hat sie ihre Auswahl getroffen. Bei den Gehölzen hat sie sowohl auf besondere Herbstfärbung als auch auf ausgefallene und interessante Rinden geachtet. Beim Spaziergang durch ihren Garten gibt es etliche außergewöhnliche Arten zu bewundern, die im Herbst zu Stars avancieren. Da ist der aus Asien stammende Blasenbaum (Koelreuteria paniculata ’Coral Sun‘), ein Kleinbaum mit lockerer, rundlicher Krone. Nach orangerotem Austrieb im Frühjahr besticht er jetzt mit buttergelbem Laub. Es ähnelt der Esche, „ich verliebte mich in die Leichtigkeit dieser filigranen Blattstruktur“, so Schröder. Obendrein vertrage der Baum gut Hitze und Trockenheit. Er behält sein Laub am längsten, das sich mit dem sanften Gelb eines breiten Streifens von Kleinem Pfeifengras (Molinia caerulea ’Heidezwerg‘) perfekt ergänzt.

Nur wenige Meter entfernt spielt ein Baum mit malerisch mehrstämmigem Habitus eine weitere Hauptrolle: Der aus China stammende Schlangenhaut-Ahorn (Acer davidii) hat sich in sein gelb-rotes Gewand geworfen. Und punktet nach dem Laubabwurf noch mit attraktiver Rinde, grau-grün gemasert mit weißen Längsstreifen wie hauchdünne Schlangen. Beide Gehölze spiegeln sich mit ihren Kronen in der Wasseroberfläche eines schmalen rechteckigen Beckens.

An einem von mehreren im Oktober noch sonnigen Sitzplätzen bezaubert eine Schönheit, die wegen ihres Zierwerts dank exotisch wirkender Blütenpracht bei uns gerade in Mode kommt. Eigentlich ist die Kräusel- oder Kreppmyrte (Lagerstroemia indica x fauriei) ein ursprünglich in Asien und Australien beheimatetes Gehölz. Bei uns gilt sie als mediterran, denn die meisten Sorten sind frostempfindlich. Meist steht sie daher im Kübel und muss frostfrei überwintert werden. Doch Schröder pflanzte sie direkt in die Erde, mit Erfolg. „Hier am Niederrhein mit generell mildem Klima und immer wärmeren Wintern gedeiht sie gut“, sagt die Optimistin.

550 Quadratmeter Privatgarten hat Bärbel Schröder in Kerken am Niederrhein angelegt.


550 Quadratmeter Privatgarten hat Bärbel Schröder in Kerken am Niederrhein angelegt.
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Bild: Marion Nickig

Sie holte sich gleich mehrere dieser Objekte neuer Begierde in ihren Garten, vorrangig wegen ihrer aparten Blüten in Rosa, Pink, Flieder, Lachsrosa oder Weiß. „Mein erstes Exemplar hat zwölf Jahre alle Winter überstanden, ich denke, im Frankfurter Raum und an der Weinstraße kann man sie problemlos pflanzen, im Bayerischen Wald wohl eher nicht.“ In Kerken (mit Winterhärtegrad 8) beschert die Sorte ’Tuskegee‘ im Herbst grandioses granatrotes Laub. Das auch Indianerflieder genannte, meist mehrstämmige Gehölz besitzt obendrein eine auffällige Rinde, sie erinnert an jene der Platane und rollt sich auch ähnlich ab.

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