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#So will Lauterbach das Land vor der Omikron-Variante schützen

So will Lauterbach das Land vor der Omikron-Variante schützen

Natürlich gibt es auch gute Nachrichten in der Pandemie. Zum Beispiel die Meldung des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom Donnerstag, dass Arztpraxen und Impfstellen tags zuvor bundesweit knapp 1,3 Millionen Auffrischimpfungen verabreicht haben, so viele wie nie zuvor an einem Tag seit dem Beginn der Booster-Kampagne Anfang Juni. Die Zahl der Bürger, die ihre dritte Spritze bekommen haben, stieg damit auf knapp 23 Millionen.

Doch kaum war der Rekord in der Welt, räumte Karl Lauterbach ihn wieder ab. Der neue Gesundheitsminister von der SPD saß am Donnerstag zum ersten Mal mit RKI-Präsident Lothar Wieler in der Bundespressekonferenz in Berlin, um über den Stand der Pandemie zu sprechen – so wie es sein Vorgänger Jens Spahn (CDU) Dutzende Male getan hatte. Zwar hob Lauterbach die hohe Zahl der Booster-Impfungen vom Mittwoch hervor. Doch das war eben auch noch nicht alles.

Der Minister mahnte vor allem mehr Tempo beim Boostern an. Sehr viel mehr. Mit den derzeit vereinbarten Impfstofflieferungen wäre die Booster-Kampagne erst Ende März abgeschlossen, rechnete Lauterbach vor. „Damit können wir nicht arbeiten.“ Die neue Omikron-Variante des Virus, die inzwischen in allen Bundesländern nachgewiesen ist, sei der Grund dafür. Omikron gilt als deutlich ansteckender als die gegenwärtig vorherrschende Delta-Variante. Ob sie Infizierte auch schneller oder schwerer krank macht, können Fachleute zwar noch nicht sagen. Doch es zeichnet sich bereits ab, dass die dritte Impfung entscheidend sein könnte, um die Bevölkerung wirksam vor symptomatischen Ansteckungen zu schützen – also solchen, bei denen der Infizierte Anzeichen einer Erkrankung spürt.

Deshalb müsse Deutschland seine Bürger so schnell wie möglich boostern – und zwar möglichst, bevor Omikron so richtig um sich greift, was Fachleuten zufolge bereits im Januar der Fall sein könnte. Lauterbach sagte: „Die Strategie der Bundesregierung und unseres Hauses ist es, über eine schnelle Boosteroffensive Omikron so klein zu halten wie möglich.“ So könne eine Überlastung des Gesundheitswesens verhindert werden.

Damit das gelingt, will Lauterbach nun schnell mehr Impfstoff beschaffen. Der amerikanische Hersteller Moderna hat bereits zugesagt, etwa 35 Millionen Dosen seines Impfstoffs früher zu liefern als vereinbart. Zudem gebe es Gespräche mit Rumänien, Polen, Portugal und Bulgarien. Und Deutschland wolle 80 Millionen Dosen des Impfstoffs von Biontech kaufen, der dann bereits an Omikron angepasst sein könnte. Lauterbach sagte, er wolle damit auch schon an die vierte Impfung denken. Das wäre dann der Booster nach dem Booster. „Es kann nicht sein, dass die besonders erfolgreiche Boosterkampagne ausgebremst wird, weil wir nicht genug Impfstoff haben“, sagte Lauterbach.

In der kommenden Woche hätten Ärzte und Impfstellen acht Millionen Einheiten bestellt, ausgeliefert würden aber nur 4,6 Millionen. Lauterbach bemühte sich mehrfach, dass das nicht als Kritik an seinem Vorgänger Jens Spahn gedeutet wird. Das schnelle Boostern sei ja die Strategie der neuen Bundesregierung, der hohe Bedarf an Impfstoff eine Folge davon. Insgesamt rechnet Lauterbach damit, dass in Deutschland idealerweise weitere 50 Millionen Booster gespritzt werden und noch 20 Millionen Erst- und Zweitimpfungen. Derzeit gelten 70 Prozent der Bürger als vollständig geimpft.

Wieler mahnt ein besonnenes Weihnachtsfest an

Es war Lothar Wieler, der in der Bundespressekonferenz die Rolle des Mahners einnahm. Es sei „eine Frage der Zeit“, bis Omikron die dominante Variante sei. „Wir rechnen damit, dass sich die Lage damit verschärft, das gilt auch für Geimpfte.“ Durch Kontaktbeschränkungen auch und gerade zu Weihnachten könne man sich darauf vorbereiten, so Wieler. Und durch schnelles Boostern natürlich. Weihnachten solle jedenfalls „nicht für das Virus ein Fest“ werden. Ob Omikron Infizierte ähnlich krank macht, könne man noch nicht mit Sicherheit sagen, so Wieler. Aber klar sei: „Wir müssen jetzt Infektionen verhindern, damit sich Omikron nicht so schnell ausbreiten kann.“

Mit auf dem Podium saß an diesem Tag auch Jörg Dötsch, der Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin der Uniklinik Köln. Er warb dafür, dass Eltern, die ihr gesundes Kind zwischen fünf und elf Jahren gegen Corona impfen lassen wollen, dies auch tun – selbst wenn die Ständige Impfkommission eine Impfempfehlung derzeit nur für Kinder mit bestimmten Vorerkrankungen abgibt oder für solche, die mit Risikopatienten in einem Haushalt leben. „Der Impfstoff ist zugelassen, erste Daten sprechen für geringe Nebenwirkungsrate“, sagte Dötsch. Es sei aber auch zu respektieren, wenn Eltern noch zurückhaltend sind und auf eine entsprechende Empfehlung der Fachleute warten. „Eltern dürfen nicht das Gefühl haben, stigmatisiert zu sein, wenn sie eher zu der einen oder anderen Variante tendieren.“

Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, lobte die Initiative des neuen Gesundheitsministers. Es sei gut, dass Lauterbach mehr Impfstoff besorgen will, sagte Gassen. „Wir können nur hoffen, dass dies auch vollumfänglich gelingen wird.“

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