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#Sony Bravia 7 im Test: Das leistet der neue K-65XR70 mit Backlight Master Drive (DF-Tech)

Sony Bravia 7 im Test
Bildquelle: Sony

Mit dem Bravia 7 startet Sony in ein neues LCD-TV-Zeitalter: Der leistungsstarke Pentonic-Prozessor findet erstmals in einem QLED-LCD von Sony Anwendung.

Preis: 2400 Euro • Bildgröße: 65 Zoll (auch erhältlich in 75 und 85 Zoll) • Maße: 144,5 x 85,6 x 5,7 cm (Displayhöhe: 83,2 cm) • Gewicht: 28,3 kg • Bauweise: Direct-LED-LCD (VA-LCD, Mini-LED, Quantum Dot) • Auflösung: 3840×2160 Bildpunkte • Stromverbrauch: ca. 50-250 Watt

Aufgrund eines leistungsstärkeren Prozessors kann sich der Bravia 7 nicht nur vom letztjährigen X90L, sondern auch vom X95L absetzen. Insbesondere Videospieler profitieren von noch umfangreicheren Gaming-Funktionen (inklusive 120-Hz-Dolby-Vision-Spielmodus) und einer nahezu stufenlos anpassbaren Fensterdarstellung. TV-Fans erwartet ebenfalls ein Upgrade durch das lange vermisste Time-Shift-Feature.

Einzigartig: im Öko-Dashboard zeigt der Bravia 7 den aktuellen Energieverbrauch an und ermöglicht eine Auswertung der Energieaufnahme über längere Zeiträume. Allerdings handelt es sich bei den angezeigten Werten um Näherungswerte – ein präzises Energiemessgerät ersetzt die Anzeige somit nicht.

Ökologisch geht Sony auch bei der Hauptfernbedienung vor, denn diese wird durch recycelte Kunststoffe hergestellt und verfügt über einen integrierten Akku (USB-C-Ladekabel mitgeliefert). Eine klassisch gestaltete Zweitvariante dürfte dagegen nur Retro-Fans ansprechen. Praktisch: Die Standfüße werden ohne Verschraubung von unten eingesteckt und ermöglichen unterschiedliche Aufstellungsvarianten.

Anschlüsse: 4x HDMI (HDMI 1&2: 4K 60 Hz HDR oder Full HD 120 Hz HDR, HDMI 3&4: 4K 120 Hz HDR), 1x eARC (HDMI 3), 2x USB, 1x Netzwerk (oder WLAN), 1x digital optisch Audio (Adapter), 1x S-Center-Speaker in (erfordert kompatibles Sony-Sound-System), Kopfhörer nur über Bluetooth
Gaming-Funktionen: 4K in HDR inklusive Dolby Vision mit bis zu 120 Hz, ALLM, VRR, unterschiedliche HDR-Tonemapping-Voreinstellungen, einblendbarer Zielpunkt, Bild-in-Bild-Darstellung, Bildschirmverkleinerung, Input Lag: ca. 18 ms (60 Hz) bzw. ca. 9 ms (4K 120 Hz)
Tuner-Funktionen: Twin-Tuner für DVB-S/-C/-T, Unicable-Support, 1x CI, Festplattenaufnahme über USB (Aufnahme und Senderwechsel), Time-Shift, HD+ Freischaltung via App (keine Kombination mit USB-Aufnahme möglich)
Streaming-Apps: Sony Pictures Core, Netflix, Amazon Video, Disney+, Apple TV, Airplay, Youtube (inklusive AV1-Decoding), Sky, Magenta TV, DAZN, Rakuten TV u.v.m. 
HDR- und Audio-Formate: HDR10, kein HDR10+, HLG, Dolby Vision, Dolby Digital, Dolby Atmos, DTS, DTS:X, Mehrkanal-PCM

XR70 mit Backlight Master Drive

Der Bravia 7 erbt das Mini-LED-Backlight des letztjährigen X95L, sodass der neue LED-LCD-TV eine deutlich bessere Kontrastqualität als die beliebten X90L-Modelle erreicht. Statt weniger Dimming-Zonen (X90L: weniger als 100 Dimming-Felder) sind im Bravia 7 in 65 Zoll 480 (30×16) Dimming-Felder ansteuerbar. Die 75-Zoll-Variante bringt es auf 720 Dimming-Felder, während das 85-Zoll-Modell mit mehr als 850 Dimming-Zonen aufwartet. Ein Bravia 7 bietet damit die 6- bis 8-fache-Local-Dimming-Anzahl im Vergleich zu einem X90L gleicher Bildgröße.

Sonys Trumpf ist einmal mehr die LED-Ansteuerung, sodass jede einzelne Zone sehr feinfühlig in der Helligkeit angepasst werden kann. Dies kommt nicht nur der Bildqualität, sondern auch der Effizienz zugute: Der Bravia 7 begnügt sich in 65 Zoll meist mit 150 Watt und in dunklen Szenen sinkt die Energieaufnahme auf deutlich unter 100 Watt. Erst sehr leuchtstarke Bildinhalte reizen das gesamte Leistungspotenzial aus, was zu einem Gesamtverbrauch von 240 Watt führen kann – in Anbetracht der maximal erzielbaren knapp 2000 Nits (ca. 600 Nits vollflächig) dennoch ein sehr guter Wert. Obwohl die LED-Ansteuerung in den meisten Fällen vorbildlich gelingt, sind Blooming-Effekte erkennbar. Im Ausnahmefall treten nach Szenenwechseln künstliche Helligkeitsschwankungen auf, wenngleich diese nur kurzfristig irritieren.

Obwohl die Schwarzdarstellung des Bravia 7 auch in dunklen Heimkinoräumen überzeugt, was nicht nur dem Mini-LED-Backlight, sondern auch dem hohen nativen Pixelkontrast des VA-LCD-Panels zu verdanken ist, zeigte unser Testmuster leicht aufgehellte Randbereiche, sodass ein künstlicher Rahmeneffekt mit pechschwarzen Inhalten auftreten kann. Die Bildausleuchtung gelingt für LED-LCD-Verhältnisse homogen, doch leicht oval ausgeprägte vertikale Schatteneffekte sind bei einheitlichen Flächen bemerkbar.

Motionflow-Optimierung

Kinofans werden besonders schätzen, dass sich die Motionflow-Zwischenbildberechnung getrennt für Video- und Filmsignale voreinstellen lässt. Die beste Bewegtbildschärfe mit TV-Inhalten wird ab Stufe 2 erzielt, während Kinofilminhalte in geringerer Stufe ohne Soap-Opera-Effekt ablaufen.

Ein wichtiges Detail verbirgt sich hinter der Motionflow-Klarheitseinstellung. Durch einen gezielten Backlight-Scanning-Effekt lässt sich die Bewegtbildschärfe steigern, während erkennbare Flackereffekte durch eine 120-Hz-Ansteuerung unterbunden werden. Für eine besonders augenschonende Wiedergabe lässt sich der Bravia 7 ohne störende LED-PWM-Flackereffekte betreiben, wenn der Motionflow-Klarheitsregler auf Stufe 0 gesetzt wird (720-Hz-PWM-Ansteuerung).

Im Spielmodus bleibt das Local-Dimming auch mit 120-Hz-VRR-Signalen aktiv, doch die Dimming-Effizienz und Blooming-Optimierung erreichen nicht ganz das hohe Niveau der Filmeinstellungen. Großer Trumpf der Spieleinstellung ist die geringe Eingabeverzögerung (<10 ms mit 120-Hz-Quellen). In den klassischen TV-Videoeinstellungen ist der Input-Lag des Bravia 7 hingegen derart hoch (>200 ms), dass sich Tasteneingaben über die Fernbedienung schwammiger als nötig anfühlen. 

Feintuning ab Werk

Die Bildeinstellungen erfordern sowohl in den Filmvoreinstellungen als auch im Spielmodus kaum Korrekturen, um ein natürliches Bildergebnis sicherzustellen – der Bravia 7 ist ab Werk sehr gut optimiert und Hauttöne werden realistisch dargestellt. Bildprofis können auf Wunsch angepasste Einstellungen je nach vorhandener Eingangsquelle vornehmen.

Vorkalibrierte Einstellungen für Amazon, Netflix oder Sony Pictures Core zeigen eine überzeugende HDR-Darstellung, doch mit SDR-Signalen wird meist eine zu geringe Basishelligkeit gewählt. In diesen Fällen empfehlen wir natürlich abgestimmte Grundeinstellungen wie Professionell oder IMAX Enhanced, die allesamt manuelle Korrekturen zulassen. Im IMAX-Enhanced Modus empfiehlt es sich, die voreingestellte digitale Kontrastverstärkung zu reduzieren, da diese in mittlerer Stufe künstlich erscheinen kann.

Sonys Kontrast-, Schärfe- und Farboptimierer greifen meist zielführend ein, um kontrastschwache Inhalte aufzuwerten. Beim Upscaling vermeidet Sony gekonnt einen künstlichen Glättungs-Filtereffekt, sodass feinste Details klar erkennbar bleiben. Zudem helfen optionale Filter dabei, Artefakte komprimierter Videoquellen zu minimieren, ohne die Gesamtschärfe des Bildes zu stark zu beeinträchtigen.

Die unterschiedlichen HDR-Tonemapping-Einstellungen nehmen maßgeblichen Einfluss auf die Detailwiedergabe und Bildbrillanz. Wer HDR-Details mit HDR10-Quellen jenseits von 2000 Nits darstellen möchte und eine originalgetreue Filmwiedergabe anstrebt, sollte die Einstellung „Abstufung bevorzugen“ wählen.

Abseits der klassischen Bildeinstellungen sollten auch die Optionen des Raumlichtsensors beachtet werden, denn hier lässt sich ein automatischer Tonkurvenabgleich aktivieren, um dunkle Bildhalte in hellen Räumen überzeugender wiederzugeben. 

Preis-Leistungs-Kompromisse

Die vergleichsweise günstigen Einführungspreise des Bravia 7 ziehen ein paar unausweichliche Kompromisse nach sich. So ist der Bravia 7 nicht mit einem speziellen Zusatzfilter ausgestattet, um eine überzeugende Bildqualität bei seitlicher Bildbetrachtung zu gewährleisten. Selbst minimale Blickwinkelabweichungen reichen aus, um den Bildkontrast abflauen zu lassen. Auch der Kontrastfilter überzeugte uns im Test zu selten: Umgebungslicht sorgt häufig für eine erkennbare Kontrastminderung und Spiegelungen lassen sich mit dem Bravia 7 kaum vermeiden.

Die Tonqualität der verbauten Lautsprecher reicht zudem nicht an gehobene Standards heran. Zwar vermitteln zwei Hauptlautsprecher und zwei weitere Treiber im oberen Gehäusebereich den Eindruck, dass die Klänge scheinbar dem Bildschirm entspringen, doch wirklich satt und mitreißend gelingt die Klangwiedergabe nicht. Der letztjährige X95L ist den neuen Bravia-7-Modellen in all diesen Punkten überlegen und stellt damit nach wie vor eine interessante Alternative dar.

Sonys überarbeitete Stimmverstärkung verdient dagegen ein Lob. Die Stimmverstärkung ermöglicht es, mit nahezu jeder Quelle die Stimmanteile gezielt anzuheben oder abzuschwächen. Während viele andere Konzepte den Gesamtklang dadurch stark verfremden, bleibt Sonys Lösung meist natürlich.

Dolby Atmos und DTS:X

Während die integrierten Lautsprecher nicht begeistern, lassen die Möglichkeiten mit externen Audiogeräten aufhorchen. Die Kombination des Bravia 7 mit einer Soundbar wird durch die erhöhte Standfußaufstellung zum Kinderspiel und Sonys S-Center-Anschluss ermöglicht das Zusammenspiel der TV-Lautsprecher mit kompatiblen Sony-Soundbars und -Soundsystemen. Heimkinofans profitieren von einer vorbildlichen Tonformatunterstützung inklusive Dolby Atmos und DTS:X. Als IMAX-Enhanced-TV ermöglicht der Bravia 7 beispielsweise die Wiedergabe angepasster Disney+ Inhalte in bester Video- und Audioqualität.

Einziger Schönheitsfehler: Wird die eARC-Tonweiterleitung (HDMI 3) des Bravia 7 genutzt, ist ein HDMI-2.1-Port blockiert und es steht nur noch ein vollwertiger HDMI-2.1-Eingang (HDMI 4) zur Verfügung. Die HDMI-Schnittstellen 1 und 2 liefern eine klassische HDMI-2.0-Bandbreite.

Sony XR70: Gelungenes Hybridmodell

Mit dem Bravia 7 macht Sony fast alles richtig: Das Mini-LED-Backlight des letztjährigen X95L sorgt für satte HDR-Kontraste und eine hohe Gesamthelligkeit. Zugleich arbeitet der QLED-LCD-TV äußerst energiesparend. Das leistungsstarke Herzstück des A95L, der neue Pentonic-Chip, schlägt erstmals in einem LED-LCD von Sony, was noch mehr Möglichkeiten für die Zukunft eröffnet.

Die Preis-Leistung der Bravia-7-Serie ist ebenso positiv hervorzuheben wie die XXL-Größen in 75 und 85 Zoll. Bis auf wenige Einschränkungen spielt der Bravia 7 im Konzert der ganz Großen mit.

Sony K-65XR70 (Bravia 7) Testurteil: Sehr gut (Highlight, Gaming-Tipp, Heimkino-Tipp, Kauftipp)

Einstellungen für ein natürliches Bild
Bildmodus  IMAX, Professionell oder Spiel 
Lichtsensor  Je nach Wunsch
Autom. Luminanzstärke  Je nach Wunsch (Aus für max. Helligkeit)
Autom. Tonkurve  Je nach Wunsch
Autom. Weißabgleich  Aus
Helligkeit  Je nach Wunsch (HDR max.)
Kontrast  90
Gamma  0
HDR-Tonzuordnung  Abstufung bevorzugen (Aus: Spielmodus)
Schwarzwert  50
Schwarzabgleich  Aus (alternativ Niedrig)
Erweit. Kontrastverst.  Aus (alternativ Niedrig)
Autom. Lokal. Dimmung  Mittel
Spitzenluminanz  Je nach Wunsch (HDR: Hoch)
Farbe  50
Farbton  0
Farbbrillanz Niedrig (alternativ Aus)
Farbtemperatur  Experte 1
Bildschärfe  50
Reality Creation  Auto oder 20
Rauschred.  Aus oder Niedrig
Gleichmäßige Abstufung  Niedrig
Motionflow Glätte  Film: 1, Kamera: 2
Motionflow Klarheit  1 oder Min
Filmmodus  Hoch oder Niedrig
Bildformat  Wide, Anzeigebereich +1
HDR-Modus Autom.
HDMI-Videobereich Autom.
Farbraum  Autom.
Sony K65XR70 Black LevelSony K65XR70 Black Level
Guter VA-LCD-Panelkontrast und sehr gute Durchzeichnung. Schwarzdarstellung (ca. 0,01–0,3 Nits) dank Mini-LED-Backlight und Local-Dimming (480 Zonen) überzeugend. Blooming-Effekte dennoch erkennbar. Bei seitlicher Betrachtung bleicht das Bild stark aus
Sony K65XR70 LED PWMSony K65XR70 LED PWM
Die LED-Ansteuerung gelingt flackerfrei, LED-PWM-Effekte sind mit dem bloßen Auge nicht sichtbar (meist 720 Hz). Motionflow-Klarheits-Regler verbessert in Stufe 1 die wahrgenommene Bewegtbildschärfe durch ein optimiertes Backlight-Scanning (120 Hz). Motionflow-Glättung für TV- und Filmsignale getrennt einstellbar

Von

Christian Trozinski

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