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#Sony KD-55XH9505: Android-Fernseher der Spitzenklasse im Test

Sony KD-55XH9505: Android-Fernseher der Spitzenklasse im Test

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Von einem brandneuen ­Fernseher erwartet man nicht nur ein überarbeitetes Bedienkonzept, sondern auch eine bessere Bild- und Tonleistung. Ob Sony dies mit dem XH95 erreicht, zeigt unser Test.

Bravia-Fernseher sind bereits seit einigen Jahren mit dem Android-Betriebssystem ausgestattet, und spätestens mit den 2018er-Modellen ZF9 und AF9 trumpfte Sony mit leistungsstärkerer Hardware und verbesserter Software auf. Seitdem laufen Sonys beste Android-Fernseher deutlich runder. Der Sony KD-55XH9505 ist hier keine Ausnahme. Gerade die TV-Tuner-Funktionen profitieren 2020 von einer verbesserten Installation, sodass auch Einsteiger bei der Ersteinrichtung nicht überfordert werden. Simple Dinge, wie die Möglichkeit, direkt nach dem Suchlauf die Programme auf Wunsch neu zu ordnen, zeigen, dass Sony an Details gefeilt hat, um die Bedienung der Fernseher noch anwenderfreundlicher zu gestalten.

Auch ein Blick in die Bildeinstellungen zeigt: Neue Infofenster erklären Punkt für Punkt, was sich hinter den jeweiligen Reglern verbergen, und die Beschreibungen sind dabei stets korrekt. Die Fernbedienung, die dem Vorgängermodell zum Verwechseln ähnlich sieht, bekommt 2020 eine Tastenbeleuchtung spendiert, die schon bei kleineren Handbewegungen aktiviert wird. Zugleich können Sie über das Mikrofon eine automatische Tonkalibrierung aktivieren, um die Klangwiedergabe auf die Aufstellung des Fernsehers abzustimmen. Wer nun auch bei den Smart-TV-Funktionen deutliche Veränderungen im Vergleich zum 2019er XG95 erwartet, der wird dagegen enttäuscht. Abseits vom neuen Bedienlook läuft auf dem XH95 die bekannte Android-Version 9 und die Android-Chips fallen identisch zum XG95 bzw. zum ZG9 oder ZF9 aus. Gleiches gilt für die USB-Aufzeichnungsfunktionen, denn Time-Shift lässt sich bei Sony-TVs weiterhin nicht anwenden (nur Aufzeichnung und Programmwechsel bei Twin-Tuner-Nutzung). Die Bild-in-Bild-Darstellung beschränkt sich auf ein TV-­Minibild im Android-Homescreen.

Obwohl die Fernbedienung den Vorjahresmodellen zum Verwechseln ähnlich sieht, wurde die neue 2020er-Variante durch eine Tastenbeleuchtung aufgewertet. Sobald Sie die Fernbedienung bewegen, leuchten die Tasten dezent auf. Das Mikrofon zur Sprachsteuerung kommt ebenfalls bei der Tonoptimierung der integrierten Lautsprecher zum Einsatz

Bekannte Hardware im Sony-TV

Die HDMI-Schnittstellen und das Zusammenspiel mit modernen Quellen zeigen die gleichen Vor- und Nachteile wie bei den Vorjahresmodellen: Sie können über alle 4 HDMI-Schnittstellen 4K-Signale mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde und in HDR-Qualität zuspielen. PC-Nutzer oder diejenigen, die mit PS5 und Xbox Series X liebäugeln, werden hingegen nicht ganz glücklich werden, denn eine 120-Hz-­Signalzuspielung ist nur auf Full-HD-Niveau möglich. Die beliebte 1 440p-Anzeigequalität wird nicht per automatischer Erkennung unterstützt und neue Features wie VRR und ALLM fehlen. Dies überrascht umso mehr, da der günstigere XH90 mit geringerer Bildleistung zu neuen HDMI-2.1-Features wie einer 4K120FPS-Zuspielung über HDMI kompatibel sein wird und der leistungsstärkere XH95 hier zurückstecken muss. Empfehlen können wir beim XH95 die 120-Hz-Signalzuspielung in HD-Qualität über Hochleistungs-PCs dennoch: Im Spielmodus zeigt der XH95 eine sehr gute RGB-Bildqualität und die Eingabeverzögerung wird im Vergleich zu einer 60-Hz-­Signalzuspielung nahezu halbiert. Wenn Sie also eine optimale Bewegtbildschärfe und minimale Eingabeverzögerung erreichen wollen, führt kein Weg an einer 120-Hz-­Signalzuspielung unter Nutzung des Spielmodus‘ vorbei.

Konsolenspieler mit PS4 und Xbox One, die Signale meist nur mit 30 Bildern pro Sekunde zuspielen können, müssen sich hingegen auf die typischen Unschärfen und Ruckler einstellen, denn Sonys XH95 bietet für solche Fälle keine Nachbearbeitungsmöglichkeiten im Spielmodus. Auch die X-Motion-Clarity-Funktion klappt im Spielmodus nicht: Wer den Motionflow-Klarheitsregler im Spielmodus aktiviert, opfert im Vergleich zu anderen Bildeinstellungen zu viel Helligkeit. Dafür zeigt der Lichtsensor im Spielmodus eine Besonderheit: Statt des Gesamtbild abzudunkeln, führt der TV im Spielmodus eine zusätzliche Kontrastoptimierung durch, die mit SDR-Signalen einen HDR-Bildeffekt simuliert. Für TV-Inhalte, Streaming und Filme gelten diese Einschränkungen natürlich nicht, denn innerhalb gängiger Bildvoreinstellungen können Sie die gesamte Bildnachbearbeitung des Fernsehers inklusive überzeugender Zwischenbildberechnung nutzen, um die 120-Hertz-Qualitätsstärken des LCD-TVs auszuspielen. Hier kommt nicht nur die überzeugende Motionflow-Zwischenbildberechnung zum Tragen, sondern auch die X-Motion-Clarity-Funktion: In der Motionflow-Klarheitseinstellung Stufe 1 verbessert sich die Bewegtbildschärfe durch einen LED-Blinking-Effekt zusätzlich, obwohl die Bildhelligkeit kaum gedrosselt wird. Einzig rötliche Farbblitzer können an kontrastreichen Details kurzzeitig irritieren.

Metallblenden • Rahmenbreite: ca. 0,4 cm (ca. 1 cm bis Bild) • Displaydicke: ca. 7 cm • Displayhöhe Unterkante (TV auf Standfuß): ca. 6,8 cm • Standfußfläche: ca. 123 × 31,5 cm oder ca. 97 × 31,5 cm • Display drehbar: nein • Statusanzeige: LED (abschaltbar) ändert Farbe • Lichtsensor: ja

Kinoqualität und mehr mit dem Sony KD-55XH9505

Streaming-Apps wie Netflix profitieren nicht nur durch von der Dolby-Vision-Unterstützung des Fernsehers, sondern Sony gestattet es auch, über eine kalibrierte Netflix-Voreinstellung die umfangreichen Nachbearbeitungsmöglichkeiten des Fernsehers zu deaktivieren. Sony gelingt es mit dem Sony KD-55XH9505 einmal mehr, die LED-Hintergrundbeleuchtung effektiv in Zonen anzusteuern, sodass eine hohe Helligkeit und effiziente Nutzung ermöglicht wird. Zwar konnten wir im Test nur etwa 48 Dimming-Zonen aufgeteilt in 6 × 8 Felder nachweisen, doch HDR-Details werden leuchtstark und kontrastreich wiedergegeben. Einschränkungen zeigen sich in der Schwarzdarstellung: Sobald der Kontrastunterschied benachbarter Pixel zu groß ausfällt, zeigen sich Blooming- oder Halo-Effekte um helle Elemente. Schwarze Kinobalken sind nur selten frei von künstlichen Aufhellungen. Kontrast- und Lichtleistung fallen nahezu deckungsgleich zum Vorjahresmodell XG95 aus, sodass der XH95 eher als ein XG95-Revival angesehen werden kann. Einer der größten Pluspunkte von Sonys Bildansteuerung ist der weiche Übergang zwischen dunklen und hellen Bildbereichen: Wo andere Fernseher häufig Banding-Artefakte oder Detailverluste zeigen, meistert der XH95 diese Helligkeitsabstufungen butterweich. Upscaling, Farbwiedergabe und Bildschärfe im Bewegtbild sind ebenfalls auf höchstem Niveau, sodass man abseits gängiger LCD-Schwächen (Schwarzdarstellung, Kontrast und Blickwinkeleigenschaften nicht auf OLED-Niveau) kaum Kritikpunkte finden wird.

HDMI: 4 × (4K 60 Hz HDR) • 120 Hz: ja (HD-Auflösung) • 1 440p: nicht direkt • CEC: ja • ARC: 1 × eARC (HDMI 3) • VRR: nein • ALLM: nein (eigenständige Erkennung möglich) • USB: 2 × (1 × 3.0) • Kopfhörer: ja • Netzwerk: ja (oder WLAN) • Video analog: ja (Adapter) • Audio: digital optisch • CI: 1 × • Tuner: DVB-S/-C/-T (Twin-Tuner, Unicable)

Kinofeatures beim Sony-Android-TV

Auch gegen leuchtschwache HDR10-Standardsignale hat Sony ein effektives Mittel: Stellen Sie die Farbbrillanzeinstellung mit HDR10-Signalen auf die höchste Stufe, erreicht der XH95 sein Leistungsmaximum selbst mit fade gemasterten HDR-Inhalten. Dieser Trick klappt sogar im Spielmodus. Die Ausleuchtung der Bildfläche gelingt ohne störende Schatten- und Streifeneffekte, einzig der gleichmäßige Helligkeitsabfall im Bereich der Bildecken sticht negativ heraus. Aufgrund zusätzlich verbauter Lautsprecher an der Gehäuseoberseite und der internen Dolby-Atmos-Unterstützung haben wir auch bei der Tonwiedergabe Bestleistung erhofft, doch der XH95 klingt zu blechern. Die oberen Lautsprecher verstärken das Problem, denn klanglich sie sind nicht mit den nach unten abstrahlenden Hauptlautsprechern zu vergleichen. Mit ein wenig Mühe durch einen manuellen Tonabgleich können Sie auf den Frequenzgang, die Sprachverständlichkeit und die Raumklangsimulation zwar Einfluss nehmen, eine rundum überzeugende Wiedergabe erreichten wir im Test jedoch nicht. Die bessere Alternative: Der HDMI-Eingang Nummer 3 unterstützt die eARC-Weiterleitung, sodass Sie mit neuen Soundbars oder AV-Receivern auch 3D-­Audio-Tonsignale weiterleiten können (Dolby Atmos und DTS:X). Für DTS-Quellen finden Sie im Tonmenü eine Signalweiterleitung, denn intern ist der XH95 nur zu Standard-DTS-Signalen kompatibel. Apropos DTS: Sonys XH95 unterstützt das neue IMAX-Enhanced-Format, das beispielsweise bei wenigen UHD-Blu-ray-Discs und 4K-HDR-Streams über die Rakuten-Plattform zum Einsatz kommt. Durch derartige Features inklusive Dolby-Vision- und Dolby-Atmos-Support stellt der XH95 auch anspruchsvolle Filmliebhaber zufrieden, die Inhalte in bestmöglicher Bild- und Tonqualität wiedergeben möchten.

Anschlüsse für Wandmontage ausgelegt • keine Kunststoffblenden für Anschlussbereich und keine Kabelkanäle • Länge Stromkabel nur ca. 1,5 m • Wandhalterung Maße: 30 × 30 cm • Taste für Grundbedienung an Unterseite (unterhalb des Sony-Logos)

Unser Testfazit zum Sony KD-55XH9505

Dass der XH95 vornehmlich wie ein aufgefrischter XG95 erscheint, ist angesichts der steigenden Anforderungen zukünftiger HDMI-Quellen wie der kommenden PS5 eine kleine Enttäuschung, denn neue HDMI-Features unterstützt Sony mit dem XH95 nicht. Verglichen mit Sonys 4K-High-End-TVs der letzten Jahre, wie dem ZF9, der den X1-Ultimate-Prozessor salonfähig machte, kann Sony mit dem XH95 nicht mehr in High-End-Gefilde im LCD-Segment vordringen. Innerhalb seiner Preisklasse gehört der XH95 allerdings zu den leistungsstärksten LED-LCDs, und für jeden TV-Konkurrenten dürfte es schwierig werden, diese Bildqualität zu schlagen. Angesichts des fairen Preises, der in Summe tadellosen Wiedergabequalität und Ausstattung ist der XH95, wie schon der XG95 zuvor, ein attraktives Angebot. Das Beste: Sie können die Bildqualität des XH95 im 49-, 55-, 65-, 75- oder 85-Zoll-Format genießen.

Hier geht es weiter zu Teil 2 des Tests mit Daten aus dem Messlabor!

Einstellungen für ein natürliches Bild

Bildmodus: Anwender (Spiel für Games)
Autom. Bildmodus: Aus
Helligkeit HDR: Max, SDR: je nach Wunsch
Farbe: 50
Lichtsensor: Je nach Wunsch
Kontrast: 90
Gamma: –2 (0 HDR)
Schwarzwert: 50
Schwarzabgleich: Niedrig
Erweit. Kontrastverst.: Niedrig oder Aus
Auto. Lok. Dimmung: Mittel
X-tended Dyn. Range: Je nach Wunsch (SDR), Hoch (HDR)
Farbton: 0
Farbtemperatur: Experte 1
Farbbrillanz: Aus oder Hoch (HDR), Mittel (SDR)
Bildschärfe: 50
Reality Creation: Autom.
Rauschen reduzieren: Aus (Digital Rauschen alternativ Autom.)
Gleichm. Abstufung: Niedrig
Motionflow: Autom. oder Anwender
Glätte: 1–2
Klarheit: 1 (Spiel: Min)
Filmmodus: Autom.
Bildformat: Wide, Anzeigebereich +1
HDR-Modus: Autom.
HDMI-Videobereich: Autom.
Farbraum: Autom.

Hier geht es weiter zu Teil 2 des Tests mit Daten aus dem Messlabor!

Von

Christian Trozinski

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