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#Der kleine Bruder bekommt fast alles

„Der kleine Bruder bekommt fast alles“

Das sieht ja aus wie in der S-Klasse, ist der erste Eindruck. In der Tat packt Mercedes-Benz so viel Technik aus der Oberklasse in seine neue C-Klasse, dass man nur staunen kann. Wir werfen hier den Blick aufs Infotainment, das der Hersteller als „Aufbruch in eine noch digitalere Welt“ beschreibt. Dazu übernimmt man aus der S-Klasse das Kommunikationssystem MBUX, dessen Bordmonitor nun im Hochformat unterhalb der wuchtigen Lüftungsdüsen am Armaturenbrett befestigt ist. Fahrer und Beifahrer können darauf schnell zugreifen, die Anzeige hat die Größe eines Tablets und misst in der Standardversion 9,5 Zoll, gegen Aufpreis 11,9 Zoll. Auch die Cockpitanzeige vor dem Lenkrad ist in der C-Klasse stets digital, es gibt eine kleine Variante mit 10,25 und eine große mit 12,3 Zoll.

Der zweite Blick zeigt: Wie die meisten Fahrzeughersteller verabschiedet sich auch Mercedes-Benz von den mechanischen Bedienelementen. Die Zahl der Tasten wurde minimiert. Unterhalb des Bordmonitors findet man einige wenige, etwa für die Wahl des Fahrmodus oder zum Einschalten des Warnblinkers. Die Instrumentierung des Lenkrads setzt allein auf berührungsempfindliche Bedienelemente, die den großen Nachteil mitbringen, dass der Finger nichts intuitiv erfühlen kann und nicht die Präzision eines mechanischen Schalters oder Drehstellers erreicht wird. Die Touch-Flächen sind auf zwei Ebenen angeordnet, öfter, als einem lieb ist, muss man also den Blick aufs Lenkrad werfen.

Die Klimatisierung wird ebenfalls digital justiert. Dazu dient das untere Fünftel des Bordmonitors, die entsprechenden virtuellen Schaltflächen sind permanent eingeblendet. Dass der Monitor einen zwei Zentimeter messenden „Trauerrand“ an den Seiten hat, sei nicht verschwiegen. Die Bedienung des MBUX folgt der Idee, dass man auf unterschiedlichen Wegen zum Ziel kommt: mit entsprechenden Menüs am Bordmonitor, mit Betätigen der Lenkradschaltflächen oder der Sprachsteuerung. Letztere gilt als Maßstab und Referenz, kein anderes System erreicht das Niveau von Mercedes-Benz.

Digital fährt vor: die C-Klasse mit großen Bildschirmen und wenig Mechanik


Digital fährt vor: die C-Klasse mit großen Bildschirmen und wenig Mechanik
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Bild: Hersteller

Die elektronische Assistentin steht nach dem Betätigen der Zündung zur Annahme von Anweisungen bereit. Wie raffiniert der Hersteller sein System ausgebaut hat, erkennt man an Details: So kann man sich mit „Hey Mercedes“ auch Fahrzeugfunktionen erklären lassen, und die Dame weiß sogar, welches Zubehör im Wagen verbaut ist. Auf den Befehl, die Lenkradheizung einzuschalten, antwortete sie, selbige sei in diesem Fahrzeug nicht verbaut.

Wer sein smartes Zuhause mit Bosch oder Samsung vernetzt hat, kann den Status einzelner Komponenten in der neuen C-Klasse abfragen. Etwa, ob die Haustür verschlossen oder die Heizung heruntergeregelt wurde. Auch vom Auto aus lässt sich die Heizung hochregeln, wenn man auf dem Heimweg ist. Ebenfalls faszinierend: Ohne Umschalten lässt sich zu Apples Sprachassistentin Siri wechseln. Man sagt einfach „Hey Siri“ statt „Hey Mercedes“ und landet sofort in der Apple-Welt.

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Wie in der Oberklasse gibt es gegen Aufpreis die Augmented-Reality-Darstellung für die Navigation. Dabei wird die von Kameras erfasste Umgebung vor dem Fahrzeug überlagert mit den Abbiegehinweisen, sodass große Pfeile in genau jene Straße weisen, in die man fahren soll. Das sieht ziemlich spektakulär aus und erleichtert die Orientierung in Großstädten ungemein.

Ebenfalls von der S-Klasse übernommen ist der biometrische Fingerabdruckleser (für 70 Euro) unterhalb der Anzeige. Mit einem Fingerabdruck kann man sich anmelden und auf die letzten Ziele oder den eigenen Kalender zugreifen. Ferner kann man damit über den Mercedes-Shop einzelne Funktionen des Infotainments nachkaufen und bezahlen. In unserem Fahrzeug war die Navigation „dauerhaft verfügbar“, aber das elektronische Fahrtenbuch und das Fahrzeug-Monitoring nur befristet.

Die Ausstattung des Infotainments lässt sich vielfältig konfigurieren. Das ist leider unübersichtlich. Man bucht verschiedene Pakete, die Aufpreise reichen von 1500 bis 3000 Euro. Empfehlenswert ist das riesige, farbige Head-up-Display für weitere 1200 Euro, dessen Detailreichtum abermals Maßstäbe setzt. Das virtuelle Bild hat eine Diagonale von fast 30 Zoll und schwebt in 4,50 Meter Entfernung über der Motorhaube. Eine Mobilfunkeinheit mit Sim-Karte gehört zur Serienausstattung. Sie unterstützt allerdings nur LTE und nicht 5G. Echtzeitverkehrsinformationen lassen sich drei Jahre lang unentgeltlich damit nutzen, anschließend ist ein Abonnement erforderlich. Das Fazit nach einiger Zeit des Ausprobierens: Hauptkritikpunkt sind die Touch-Flächen am Lenkrad. Alles andere fährt auf höchstem Niveau. Mercedes-Benz macht sich selbst Konkurrenz. Freunde der gepflegten Elektronik bekommen schon in der C-Klasse den Luxus der S-Klasse.

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